[Science Fiction] Das Jesus-Video

Der Roman »Das Jesus Video« ist 1998 erschienen und hat schon entsprechend viele Jahre auf dem Buckel. Seither wurde er in etliche Sprachen übersetzt, 2002 mehr recht als schlecht verfilmt, 2014 als Hörbuch in zwei Teilen eingesprochen und 2020 als Hörspiel vertont. Das Hörspiel ist mit knapp 4 Stunden Hörzeit deutlich kürzer als das Hörbuch, das auf gut 44 Stunden Hörzeit kommt.

Anders als der Film bleibt das Hörspiel relativ dicht an der Buchvorlage und konzentriert sich auf die actionreiche Handlung. Es wird bei einer Ausgrabung ein 2.000 Jahre altes Skelett gefunden, dem eine Bedienungsanleitung einer hochmodernen Videokamera beigelegt wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen Zeitreisenden handelt, der Jesus gefilmt hat. Und schon beginnt der Wettlauf gegen die Zeit und einigen Parteien, die alle die Kamera suchen, auf der ein entsprechendes Video vermutet wird.

Andreas Eschbach ist sicherlich nicht der erste Mensch, der sich fragt, was wohl auf einem Videoband festgehalten wird, wenn Jesus seinerzeit gefilmt worden wäre. Das spiegelt sich in dem Ende wider, das meiner Meinung nach sehr gut vom Autor umgesetzt wurde. Ebenso gut umgesetzt wurde das Hörspiel, bei dem Sprecher und Sprecherinnen zum Einsatz kamen, die die Vertonung sehr gut gemeistert haben.

Fazit

Auch wenn das Hörspiel deutlich kürzer als das Hörbuch ist, so ist es in meinen Augen doch sehr unterhaltsam und transportiert den Inhalt des Buchs in einer ausgesprochen spannenden Art und Weise. Der Gesamtplot erscheint vollständig und ich hatte zu keinem Moment das Gefühl, als würde etwas Wesentliches fehlen. Deshalb kann ich das Hörspiel wärmstens empfehlen, wobei es vollkommen egal ist, ob die Handlung schon bekannt ist oder nicht.

Anekdote

Tatsächlich hat mein Religionslehrer in meiner Schulzeit genau diese Frage gestellt. Das müsste in etwa 1993 gewesen sein, also noch vor der Veröffentlichung des Buchs. Hier stellte er die Frage, was zu sehen gewesen wäre, wenn man Maria gefilmt hätte, die am Grab Jesu stand und erschrak, weil es geöffnet wurde. Es wäre kein Engel aufgezeichnet worden. Im Moment der Auferstehung wäre kein Lichtschein oder Leuchten zu sehen gewesen. Und das ist genau das, was Eschbach in seinem Ende vermittelt hat. Der gläubige Mensch sieht die Wunder, während der Ungläubige einfach nur Menschen sieht in einer vermutlich langweiligen Einstellung. Das führt zur eigentlichen Botschaft: Den Glauben kann man nicht beweisen. Egal welche neueste Technik zum Einsatz kommt.

[Einklappen]

Übrigens hat Andreas Eschbach sehr geschickt das Zeitreisenden-Paradoxon umschifft. Es stellt sich auch nicht die Frage, weshalb nicht mehrere Menschen in die Vergangenheit gereist sind.

Das-Jesus-Video

Titel: Das Jesus-Video 1-4. Die komplette Hörspiel-Reihe
Autor: Eschbach, Andreas
Sprecher: diverse
Genre: Hörspiel / Science Fiction
Hörzeit: 3 Stunden und 46 Minuten
Verlag: Lübbe Audio
Print: Bastei Lübbe

Herkunft: Deutschland
Jahr: 1998 / 2020 (Print / Hörspiel)

Werbung

Dieses Hörbuch habe ich im Rahmen meiner Audible-Mitgliedschaft gehört. Noch kein Mitglied? Dann teste Audible. Wer über den Link Audible testet, erhält nicht nur das erste Hörbuch kostenfrei, sondern unterstützt diesen Blog indirekt, da ich dafür eine kleine Provision erhalte.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links (Link zum Buch) versehen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen dieser Links, ich von Amazon eine kleine Provision erhalte. Auf den Preis hat das keine Auswirkung.

2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das Hörspiel erscheint mir wirklich recht kurz für diese Geschichte, aber es scheint ja wirklich toll umgesetzt worden zu sein! Ich mochte das Buch damals sehr gerne und war so fasziniert! Eschbach setzt diese Idee wieder genial um! Bei meinem re-read vor einigen Jahren war ich jedenfalls wieder sehr begeistert 😀

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, Hörspiele sind nochmal was ganz anderes als Hörbücher, auch wenn die beiden von so manch Ahnungslosem vermischt werden. Ich habe kürzlich ein weiteres Beispiel zuerst gelesen und dann gehört: Die Tintenwelt. Ich muss nur die Zeit finden, die jeweiligen Reviews zu schreiben 🙂
      Herzliche Grüße
      Frank

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert