[Science Fiction] Die Kinder der Zeit

Die Erde ist mal wie­der hin­über. Dieses Mal haben es die Menschen geschafft, sich auf eine Arche zu bege­ben, um in den Tiefen des Weltalls nach einer neu­en Bleibe zu suchen. So weit so ein bekann­tes Science-Fiction-Szenario. Und dann fol­gen die außer­ge­wöhn­li­chen Ideen des Autors.

Die Menschen haben zuvor Terraforming-Teams aus­ge­schickt, damit poten­ti­el­le Kandidaten für die Besiedlung vor­be­rei­tet wur­den. Ein Fall wird näher betrach­tet, in dem vie­le Faktoren zusam­men­kom­men. Die ers­te Idee sind die unter­schied­li­chen Erzählstränge, die auch nicht immer syn­chron lau­fen. Die zwei­te Idee sind plötz­li­che Sprünge in der Handlung bzw. in den Verläufen, in denen sich oft­mals auch die Erzählperspektive ändert hin zum all­mäch­ti­gen Erzähler, der dem Leser mal eben kurz knapp ein paar Hintergründe erläu­tert, damit die­ser die Zusammenhänge ver­steht. Dennoch gibt es im Buch vor allem im Mittelteil einen klei­nen Durchhanger, in dem zu wenig pas­siert.

Die drit­te Idee ist eine voll­kom­men neue Art der Lebensentwicklung auf die­sem Planeten mit Lebewesen, die wir im Allgemeinen nicht mit der Bildung einer Zivilisation in Verbindung brin­gen. Eine Idee, die bewusst sim­pel gehal­ten wur­de und viel­leicht des­halb so fas­zi­niert. Die vier­te Idee sind die teils absur­den Zeitspannen, die über­brückt wer­den. In Summe kommt das Buch auf über 2.500 Jahre, in denen sich die Figuren bewe­gen.

Der Sprecher Matthias Lühn macht sei­ne Sache ganz gut, über­treibt nur manch­mal ein wenig und über­be­tont man­che Passagen. Teils hört sich das Gesprochene mehr wie eine Stadionansage an. Das hat mich aber nur in Maßen gestört.

Fazit

Der Anfang und vor allem das Ende sind wahn­sin­nig span­nend. Die Ideen sind erfri­schend anders. Der Autor lädt den Leser (bzw. Hörer) ein, ihn auf die­se unge­wöhn­li­che und teils irr­wit­zi­ge Reise mit­zu­neh­men und bei­de erle­ben ein inter­es­san­tes Gedankenexperiment. Ein sehr zu emp­feh­len­des Science Fiction Buch, das zurecht diver­se Preise abge­sahnt hat.

Die Biologie (Achtung! Massiver Spoiler!)

Es gab Zeiten auf der Erden, zu denen der Sauerstoffgehalt höher als der­zeit war. In die­sem Science Fiction Roman ist dies eben­falls der Fall, so dass sich die rie­sen­haf­ten Insekten bil­den konn­ten. Aber auch dies hat sei­ne Grenzen. Es ist unwahr­schein­lich, dass Insekten mit ihren Außenskeletten so groß wer­den kön­nen. Dies wird von den Kritikern des Buchs ange­mä­ckelt, aber dar­über kann man auch gut hin­weg­se­hen und sich ein­fach vor­stel­len, dass es wirk­lich mög­lich ist, dass der­art gro­ße Insekten über­le­bens­fä­hig sind.

Das Gleiche gilt übri­gens für die Spaziergänge im All. Dass Spinnen sich selbst Masken anle­gen, dürf­te phy­sio­lo­gisch schwie­rig sein (das Buch wird wohl eher nicht ver­filmt), dass sie auf dem Außenrumpf eines Raumschiff ent­lang­lau­fen kön­nen und dabei ihre Beine nicht schüt­zen brau­chen, ist eben­falls nicht sehr rea­lis­tisch. Egal, denn das Buch ist gut erzählt. Punkt.

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Das Ende (Achtung! Massiver Spoiler!)

Das Ende kommt für vie­le Leser über­ra­schend. Die Spinnen töten ihre Widersacher nicht, son­dern set­zen die Menschen mit einem selbst wei­ter­ent­wi­ckel­ten Virus aus, der die Menschen hand­zah­mer wer­den lässt, so dass die­se sich in die Gemeinschaft der Spinnen ein­glie­dern. Ich fin­de die Idee gut, dass den Spinnen die Rache fremd ist und sie eher dar­auf abzie­len, ihre Gegner für sich zu ver­ein­nah­men.

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kinder der zeit

Titel: Die Kinder der Zeit (Die Zeit-Saga 1)
Autor: Tchaikovsky, Adrian
Sprecher: Lühn, Matthias
Genre: Hörbuch/Science Fiction
Hörzeit: 19 Stunden und 43 Minuten
Verlag: Ronin Hörverlag
Print: Heyne

5/5

Originaltitel: Children of Time (The Children of Time Novels 1)
Übersetzer: Birgit Herden
Herkunft: England
Jahr: 2015 / 2018 / 2019 (org. / dt. / Hörbuch)

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