[Science Fiction] Die Singularitätsfalle

Nein, die­ser Science-Fiction-Roman glänzt nicht mit neu­ar­ti­gen Ideen oder einer ganz neu­en Herangehensweise an den Erstkontakt. Ganz im Gegenteil greift Taylor auf ver­dammt vie­le Klischees des Genres zurück. Dennoch liest sich das neus­te Buch des Bobiversum-Autors erfreu­lich kurz­wei­lig und unter­halt­sam.

Altbekanntes

Es muss natür­lich ein Computer-Nerd sein, der die Hauptrolle in die­sem Buch über­nimmt und eben­so natür­lich ist er erfolg­los und nicht beson­ders hoch bei sei­nen neu­en Kollegen ange­se­hen, wenn er sich als Bergmann ver­sucht. Klingt bekannt und ist es auch. An vie­len Stellen des Buchs liest es sich sehr „old school“. Die Menschheit unter­schei­det sich im beson­de­ren Maße von ande­ren Spezies im All (ist selbst­zer­stö­re­risch, impul­siv und unbe­re­chen­bar), der Klassenfeind auf der Erde ist mal wie­der der Russe und das Militär reagiert über­eilt und über­zo­gen und wird zudem von sehr impul­si­ven Generälen geführt.

Ich per­sön­lich stö­re mich nicht an die­sen Klischees, zumal sie in die­sem Buch als klei­nes Sahnehäubchen sehr über­trie­ben dar­ge­stellt wer­den. Wem es zu abge­dro­schen ist, wird sicher­lich nicht glück­lich mit dem Buch. Mir fehl­te eher der Witz, wie er mir aus dem ers­ten Bobiversum-Buch „Ich bin vie­le“ bekannt ist und hier nur pha­sen­wei­se und nur spär­lich durch­schien.

Nun muss ich aber jeg­li­che Kritik bei­sei­te­schie­ben, um den Schreibstil und die Darstellung der Welt her­vor­zu­he­ben, die eben dafür gesorgt haben, dass mir das Buch trotz aller Kritik viel Spaß gemacht hat. Manchmal hat es eben (für mich als Leser) etwas Gutes, wenn Autoren mit der­art bekann­ten Stilelementen gekonnt jon­glie­ren.

Fazit

Ja, ich habe eini­ges an Kritikpunkten ange­führt. Umso bezeich­nen­der in mei­nen Augen, dass ich trotz allem viel Spaß damit hat­te, den Protagonisten auf sei­ner son­der­ba­ren Reise zu beglei­ten und zu beob­ach­ten, wie die ande­ren Parteien auf die ver­än­der­ten Situationen reagie­ren. Ich den­ke, dass auch ande­re Leser viel Spaß mit dem Buch haben wer­den, wenn sie wis­sen, was auf sie zukommt.

Das Buch kann als Einzelband gele­sen wer­den und endet nicht mit einem Cliffhanger. Nach eige­nen Angaben arbei­tet der Autor Dennis E- Taylor an den nächs­ten bei­den Büchern aus dem Bobiversum, schließt aber nicht aus, dass es nicht auch von der Singularitätsfalle einen Nachfolger geben wird.

Eine Singularität hat je nach Wissensgebiet ganz unter­schied­li­che Bedeutungen. Und das sowohl im Englischen wie auch im Deutschen. Wer sich näher mit astro­no­mi­schen Singularitäten befasst, wird aller­dings ange­sichts der mas­si­ven Abstraktion schnell die Segel strei­chen. Meine Empfehlung: am bes­ten nicht wei­ter über den Sinn des Titels nach­den­ken.

cover singularitaetsfalle

Titel: Die Singularitätsfalle
Autor: Taylor, Dennis E.
Genre: Science Fiction
Seitenzahl: 496
Verlag: Heyne Verlag

5/5

Originaltitel: The Singularity Trap
Übersetzer: Urban Hofstetter
Herkunft: USA
Jahr: 2018 / 2020 (org./dt.)

Die drei Romane aus dem Bobiversum habe ich als Hörbuch gehört und hier auf dem Blog vor­ge­stellt. Hat mir der ers­te Band noch rich­tig gut gefal­len, so ver­puff­ten die neu­en Ideen mit den bei­den Folgeteilen, so dass ich beim drit­ten Teil tat­säch­lich den Eindruck hat­te, dass dem Autor die Luft aus­ge­gan­gen ist. Ich bin gespannt, ob er mit den ange­kün­dig­ten neu­en bei­den Romanen aus die­sem Univserum wie­der bes­ser von sei­ner Muse geküsst wird.

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