[Science Fiction] H.G. Wells – Der Krieg der Welten 3: Der Angriff der Marsianer auf das British Empire

H.G. Wells ver­öf­fent­lich­te 1898 sein berühm­tes Werk „Der Krieg der Welten“. Eine deut­sche Übersetzung erschien 1901. Es folg­ten unzäh­li­ge Verfilmungen, Interpretationen und Adaptionen. Und nun hat der Carlsen Verlag die Manga-Adaption von Hitotsu Yokoshima und Daisuke & Sai Ihara ins Deutsche über­set­zen las­sen. Sehr stil­ge­recht spielt das Manga im Jahre 1901 und in England, denn Wells hat in sei­ner Urfassung die dama­li­ge Kolonialmacht England auf die Schippe genom­men. Ein Gedanke, der in vie­len Adaptionen ver­lo­ren gegan­gen ist, hier von Yokoshima wie­der auf­ge­grif­fen wur­de.

Der Leser ver­harrt bei den Ereignissen, die dem Fotografen und dem Priester wider­fah­ren. Sie ver­ste­cken sich im Keller eines Hauses vor den Marsianern, die Stück für Stück die Erde erobern und nun auch anfan­gen, die Menschen als Nahrungsquelle zu nut­zen. Keine Ahnung, wor­um es geht? Das könn­te dar­an lie­gen, dass es hier um den Abschlussband der Manga-Adaption-Trilogie von »Der Krieg der Welten« geht.

Dieser Band ist geprägt von dem unglei­chen Paar. Während der Fotograf ver­sucht, sich so unauf­fäl­lig wie mög­lich zu ver­hal­ten, dabei aber gleich­zei­tig die aktu­el­le Situation im Blick zu behal­ten, ver­liert der Priester lang­sam sei­nen Glauben und fällt dem Wahnsinn anheim. In mei­nen Augen wird die­se Situation etwas zu gro­tesk erzählt. Später ver­schlägt es den Fotografen in die Unterwelt, wo er auf alte Bekannte trifft, wobei auch hier die ein oder ande­re Situation etwas zu über­trie­ben dar­ge­stellt ist.

Bei sol­chen Übertreibungen kann ich nicht ein­schät­zen, ob hier der Grundgedanke auf­ge­grif­fen wird, dass das Buch von Wells als Persiflage geschrie­ben wur­de oder ob das Buch unfrei­wil­lig ins Extreme abglei­tet. Die Zeichnungen sind meist gut im Stile eines Manga gehal­ten und manch­mal etwas zu undeut­lich gera­ten. Bei aller künst­le­ri­schen Freiheit möch­te ich am Ende doch sehen, was das Gezeichnete dar­stel­len soll.

Das Ende kommt etwas plötz­lich, aber ich mei­ne mich erin­nern zu kön­nen, dass das im Original auch schon so war. Der Autor ver­sucht noch sowas wie einen Epilog dran­zu­hän­gen, mit dem die Handlungsstränge been­det wer­den.

Fazit

In Summe ein guter Abschluss der Manga-Adaption vom bekann­ten Werk von H.G. Wells. Ich den­ke, dass es ganz gut war, dass der Autor Hitotsu Yokoshima sei­ne Adaption in die Zeit des Originals gesetzt hat und sie nicht im Hier und Jetzt hat spie­len las­sen. Das hat die »Authentizität« deut­lich erhöht. Die Überheblichkeit der Briten wird hier eben­so her­vor­ge­ho­ben wie im Original, so dass die Graphic Novel durch­aus dem Original recht nahe­kommt. Allein die Manga-Optik ist etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig für ein Großbritannien von 1900. Ich den­ke nicht, dass man die Buchvorlage ken­nen muss, um die­se Trilogie zu ver­ste­hen, aber es macht in mei­nen Augen ein­fach mehr Spaß.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

krieg der welten manga 3

Titel: H.G. Wells – Der Krieg der Welten 3: Der Angriff der Marsianer auf das British Empire
Autor: Yokoshima, Hitotsu
Illustrator: Ihara, Daisuke & Sai
Genre: Science Fiction / Manga
Seitenzahl: 192
Verlag: Carlsen Verlag
Band: 3 von 3

4/5

Originaltitel: Uchu Senso vol. 3
Übersetzer: Gandalf Bartholomäus
Herkunft: Japan
Jahr: 2019 und 2020 / 2022 (org./dt.)

Auf die­sem Blog habe ich auch Band 1 und Band 2 vor­ge­stellt.

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In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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