Von Beginn an wird diese Science Fiction Geschichte im Wesentlichen aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen jene Sicht des 12-jährigen Henry, der gleich zu Anfang mit seinem Raumschiff eine Bruchlandung hinlegt. Und zum anderen die Sicht seiner Mutter, wobei dieser Umstand recht schnell deutlich wird, auch wenn der Autor es nicht explizit erwähnt.
Die Geschichte spielt auf dem Mond „Perm“, der sich irgendwo in den Weiten des Alls befindet und so dicht „seinen“ Planeten umkreist, das er zum Greifen nahe ist. Bedauerlicherweise ist die Atmosphäre auf dem Mond für die Menschen giftig und die Vorbereitungen der vorhergehenden Missionen scheinen misslungen zu sein, denn das Terraforming war wenig erfolgreich.
Auf der anderen Seite spielen sich die Ereignisse rund um seine Mutter zu einer anderen Zeit ab, und es wird schnell deutlich, dass sie das Terraforming hätte durchführen sollen. Es gibt natürlich einen Grund und zudem weitere Informationen zur Besiedelung fremder Planeten. Ich lasse mal lieber im Dunkeln, was der Autor anspricht, um nicht noch mehr von der Story preiszugeben. Es wird aber ein sehr interessanter Aspekt aufgegriffen, wenn man bedenkt, dass der Mensch die invasive Art ist, wenn er einen fremden Planeten besiedelt.
Nils Westerboer schreibt zwar sehr technisch und benutzt so viele Fachbegriffe, dass es zu einem Glossar reicht, ich würde aber dennoch nicht sagen, dass es sich um eine „Hard-Science-Fiction“-Geschichte handelt. Dafür bleiben zu viele Aspekte im Dunkeln. Ebenso wie die Beziehungen der unterschiedlichen Figuren untereinander. Sehr oft habe ich mich gefragt, was die Motivation für eine Handlung ist, was insbesondere für die Kinder gilt.
Das Ende hat mir durchaus gefallen, auch wenn die Erzählung teilweise etwas verworren war und nicht jeder Aspekt aufgeklärt wurde. Oder ich habe ihn nicht verstanden, was ja auch möglich ist. Ein paar Überlegungen verharren beim Leser, ohne dass ich von einem offenen Ende sprechen würde. Westerboer hätte bestimmt ein bisschen mehr aus der Idee rausholen können, aber ich denke, dass jeder aus der Sci-Fi-Leserschaft mit diesem Roman glücklich werden wird.
![[Science Fiction] Lyneham 1 cover](https://buechernarr.org/wp-content/uploads/2025/03/lyneham.jpg)
Titel: Lyneham
Autor: Westerboer, Nils
Genre: Science Fiction
Seitenzahl: 496
Verlag: Klett-Cotta
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2025
Dieses Buch wurde mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt keinerlei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewertet oder vorgestellt werden. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über diesen Blog”.
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Hi Frank!
Das Buch hatte mich ja komplett begeistert! Seine vielen Einblicke auf die Hindernisse, wenn man einen anderen Planeten besiedeln will und die ganzen Gedanken darum herum, was das Leben der Menschen betrifft aber eben auch dem des fremden Planeten, fand ich sehr sehr gut! Und überhaupt die vielen Gedanken zu unserer Gesellschaft – aber auch der Aufbau, der einem ja viele Rätsel aufgegeben hat.
Noch mehr herausholen können, den Eindruck hatte ich eher nicht. Ich wüsste nicht wo und wie, für mich war es so perfekt 🙂
Ich hatte am Ende tatsächlich keine Fragen mehr offen, bzw. bis auf eine, aber das war dann nicht wirklich schlimm… ich fands jedenfalls extrem gut und hab mich so gefreut, dass ich auf der Buchmesse den Autor persönlich getroffen hab – und er sich sogar ein paar Minuten für mich Zeit genommen hat <3
Liebste Grüße, Aleshanee