[Science Fiction] Marsianischer Zeitsturz

Der Roman “Marsianischer Zeitsturz” von Philip K. Dick wur­de zum ers­ten Mal anno 1964 ver­öf­fent­licht und spielt 30 Jahre spä­ter in einer Zukunft des Jahres 1994. Die Menschen der 60er Jahre hat­ten sehr span­nen­de Zukunftsvorstellungen und wur­den der­art von der tech­no­lo­gi­schen Entwicklung über­rannt, dass prak­tisch alles mög­lich zu sein schien. Heutzutage wis­sen wir um die Schwierigkeiten, die es mit sich bringt, den Mars zu besie­deln. Davon konn­te Dick nichts ahnen und in sei­nem Buch ist der Mars nicht nur von Menschen besie­delt, son­dern es leben auch Ureinwohner, die Bleichmänner, auf dem Planeten.

In den Büchern des Autors fin­den sich immer wie­der Figuren, die mit psy­cho­lo­gi­schen Problemen zu kämp­fen haben. In “Marsianischer Zeitsturz” nimmt die Schizophrenie eine zen­tra­le Rolle ein, mit der unter ande­rem eine nicht-linea­res Zeitverständnis ein­her­geht. Dadurch ver­schie­ben sich die Zeitebenen, mit denen die Menschen nicht zurecht­kom­men. Dick rech­net mit der Psychoanalyse ab und lässt kein gutes Haar an Psychiatern, was evtl. auf ein kind­li­ches Ereignis zurück­zu­füh­ren ist. So oder so geht es um die zen­tra­le Frage, wie wir eigent­lich sicher sein kön­nen, dass wir “nor­mal” sind.

In wei­ten Teilen liest sich das Buch wie eine Welt der Sechziger mit all ihren Problem, Vorurteilen und Wertevorstellungen kom­pri­miert auf eine klei­ne Kolonie auf dem Mars. Viele Beschreibungen erin­nern an die Werte bzw. Wertvorstellungen der dama­li­gen Zeit (zumin­dest soweit ich es beur­tei­len kann), die aber durch die Reihe so dar­ge­stellt sind, dass es schon in Richtung Absurdität und Lächerlichkeit ten­diert.

Fazit

Auch wenn vie­le zen­tra­le Elemente des Romans ein Ergebnis der dama­li­gen Zeit sind, so sind eini­ge Themen auch heu­te noch aktu­ell. Mit Vorurteilen gegen­über irgend­ei­ner Andersartigkeit dürf­ten die mensch­li­chen Gesellschaften offen­sicht­lich immer zu kämp­fen haben. Viele ange­spro­che­ne Themen sind hin­ge­gen ver­al­tet und vie­le Ansichten gel­ten als über­holt. Dennoch ist die Science Fiction Roman lesens­wert und vor dem Hintergrund sei­ner Entstehungszeit span­nend zu lesen.

Ich habe das Buch in der Version von 2002 gele­sen, das mit einem Nachwort von Paul Williams im Heyne Verlag erschie­nen ist. Seit 2014 ist das Buch bei Fischer Klassik erhält­lich.

cover heyne marsianischer zeitsturz

Titel: Marsianischer Zeitsturz
Autor: Dick, Philip K.
Genre: Science Ficition
Seitenzahl: 288
Verlag: Heyne Verlag

5/5

Originaltitel: Martian Time-Slip
Übersetzer: Michael Nagula
Übersetzung des Nachworts: Eike Harms
Herkunft: USA
Jahr: 1964 / 1998 / 2002 / 2014
(Original / Nachwort / Heyne / Fischer)

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