[Science Fiction] Shangri-La

Mathieu Bablet hat eine sehr außer­ge­wöhn­li­che Science-Fiction-Geschichte geschrie­ben, die er auch selbst gezeich­net hat. Sie klingt ein wenig sar­kas­tisch und ist voll­ge­packt mit kri­ti­schen Bezügen zum Kapitalismus. Das Buch ist ein Einzelband, der mit einer Komplexität auf­war­tet, die den Leser durch­aus for­dern kann.

Dass der Leser hier und da Probleme hat, der Geschichte zu fol­gen, liegt auch am unge­wöhn­li­chen und gewöh­nungs­be­dürf­ti­gen Zeichenstil. Es ist nicht immer ein­fach, die unter­schied­li­chen Figuren aus­ein­an­der zu hal­ten. Diese sind sehr eckig und ein­di­men­sio­nal gezeich­net. Die Proportionen pas­sen nicht und die Figuren sind oft­mals sehr unför­mig. Ein Umstand, den ich sehr scha­de fin­de, denn das betrübt die ansons­ten sehr gute Story.

Die Menschheit hat es geschafft und die Erde ist unbe­wohn­bar. Die ver­blie­be­nen Menschen haben sich in eine Raumstation zurück­ge­zo­gen und wer­den von einem Konzern ver­sorgt, der schein­bar alle Bedürfnisse zu erfül­len mag. Aber es gibt einen Widerstand, der hin­ter die per­fek­te Fassade blickt. Und es ist klar, dass die­se per­fek­te Welt auf dem zwei­ten Blick kei­ne ist. Auch wenn sich die Menschheit auf­macht, um Gott zu spie­len, in dem der per­fek­te Mensch gezüch­tet wird.

Sehr inter­es­sant ist die Idee der Animoiden – dies sind spre­chen­de ver­mensch­lich­te Tiere, die die Rolle des unter­drü­cken­den Sündenbocks ein­neh­men. Die Kritik an unse­rer Gesellschaft ist mal unter­schwel­lig ein­ge­baut und mal sehr offen­sicht­lich, wie z.B. der Hype um das neus­te Smartphone.

Fazit

Shangri-La erzählt eine sehr außer­ge­wöhn­li­che Science-Fiction-Geschichte, die viel Kritik an der kapi­ta­lis­ti­schen Gesellschaft aus­übt. Sehr getrübt wird die ins­ge­samt sehr gute Erzählung von dem unge­wöhn­li­chen Zeichenstil, mit dem ich bis zum Ende nicht warm gewor­den bin. Ich fand die Zeichnungen zu eckig, ein­di­men­sio­nal und unpro­por­tio­niert. Der Zeichenstil hat in mei­nen Augen viel von der sehr guten Geschichte genom­men. Da eine Graphic Novel von der Optik lebt, kann ich in Summe nur drei von fünf Sternen ver­ge­ben.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

buchcover

Titel: Shangri-La
Autor&Illustrator: Bablet, Mathieu
Genre: Science Fiction / Graphic Novel
Seitenzahl: 224
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von 1

3/5

Originaltitel: Shangri-La
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2021 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir als Top-Leser von izneo als E‑Comic zur Verfügung gestellt. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

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In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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