Sprachkapriolen #12: Die Fachkraft

Ich habe kürzlich eine recht witzige Diskussion im Netz verfolgt, in der es um das korrekte Gendern des Begriffs “Fachkräftemangel” geht. Ein Nutzer wollte nämlich korrekt gendern und hat das Wort “Fachkräfte*innenmangel” verwendet.

Hier liegt im Detail die Tücke. Man sagt zwar “der” Fachkräftemangel, aber das liegt an dem zweiten Wort des zusammengesetzten Worts. Der Artikel wird nämlich immer vom zweiten Wort bestimmt. Deshalb heißt es auch “die Tomate” aber “der Tomatenketchup”. Allerdings ist der Mangel kein Wort, das man gendern kann. Das gleiche gilt aber auch für die Fachkraft, weil diese schon per se weiblich ist. Es gibt keine “Fachkraftin”. Die Fachkraft ist ein Begriff, zu dem es kein generisches Maskulin gibt. Um diesen Begriff genderneutral zu schreiben, bräuchte es eine männliche Form. Und das ist eben nicht möglich. Zum Glück!

Das heißt im Gegenzug, dass es nicht möglich ist, den Begriff “Fachkräftemangel” genderneutral zu benutzen. Für die meisten Fachkräftemängel gilt eh, dass es keinen Mangel an Arbeitskräften gibt, sondern einen Mangel an attraktiven Jobs. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Mittlerweile gibt es zwölf Beiträge zum Thema Gendern und ähnliches, die ich auf meiner Sprachkapriolen-Seite zusammengefasst habe.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert