Sprachkapriolen Nr. 11: Gender Pay Gap

geld

Mit den neusten Zahlen des statistischen Bundesamts wurde deutlich, dass in Deutschland noch immer ein Gender Pay Gap vorhanden ist. Allerdings ist die Bewertung der Zahlen etwas schwierig. Denn zuerst wird generell bewerten, wie viel Frauen im Vergleich zu Männern verdienen. Dadurch, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen arbeiten, verdienen sie auch weniger. Und zwar im Durchschnitt 18%.

In meinen Augen deutlich bedenklicher, dass immerhin noch 7% der Frauen bei gleicher Tätigkeit weniger verdienen als die männlichen Kollegen. Das ist in meinen Augen der eigentliche Gender Pay Gap. Dass Frauen für die gleiche Tätigkeit weniger verdienen, ist in meinen Augen ein Unding. 

Übrigens anders als das Ost-West-Gefälle. Hier gibt es ebenfalls eine Lohnungleichheit, weil in Ostdeutschland ebenfalls für die gleiche Tätigkeit weniger verdient wird. Allerdings gilt dies auch für Nord- und Süddeutschland. Im Süden wird mehr verdient als im Norden. Es gibt für gleiche Tätigkeiten nun mal regionale Unterschiede, weil auch die Lebenshaltungskosten regional unterschiedlich sind.

Ich nähere mich nun langsam dem Grund, weshalb ich das Thema bei meiner kleinen Reihe “Sprachkapriolen” anbringe. Wie sollte man die Lohnungleichheit aufgrund von Berufsfeldern angehen? Es wird auch künftig Frauen- und Männerberufe geben, in denen unterschiedlich bezahlt wird. In der Presse wird dieser Umstand z.B. in der Form thematisiert, dass darüber berichtet wird, wie Frauen schon in der Ausbildung in Männerberufen diskriminiert bzw. benachteiligt werden.

Sehr kurios wird es, wenn die Berichterstatter versuchen, korrekt zu gendern, was aber nicht immer funktioniert. In einem Beitrag, in dem es um die Anzahl von Frauen in einem Männerberuf ging, meinte eine Nachrichtensprecherin, dass eine von fünf Mitarbeiterinnen Frauen sind. Aha, und die anderen vier Mitarbeiterinnen sind was? Divers? Traurig, dass in der Presse derart schlecht versucht wird, geschlechtergerecht die Nachrichten zu präsentieren. Und wer sich nun überlegt, wie er eine solche Aussage geschlechterneutral hinbekommt, muss den Satz definitiv umstellen.

Mittlerweile gibt es elf Beiträge zum Thema Gendern und ähnliches, die ich auf meiner Sprachkapriolen-Seite zusammengefasst habe.

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