[Sprachkapriolen Nr. 9] Gendern – Wahn oder Wissenschaft?

Auch Harald Lesch schaut auf das Gendern und wid­met sich dem Thema in sei­ner Sendung “Gendern – Wahn oder Wissenschaft?”. Auf das Thema „Sprache“ geht er dabei nur rela­tiv ober­fläch­lich ein und zeigt, dass die Nennung bei­der Geschlechter ande­re Assoziationen beim Leser her­vor­ruft. Wie dies sprach­lich umge­setzt wird, spielt in der Sendung weni­ger eine Rolle.

Dort wird viel­mehr auf ande­re Aspekte ein­ge­gan­gen. So spie­gelt sich in vie­len ande­ren Bereichen das “alte Patriachat” wider. Egal ob bei der Sicherheit der Autos oder bei der Erforschung in der Medizin. Es sind immer Männer, die die Grundlage für ent­wi­ckel­te Systeme bil­den. Das hat zur Folge, dass Frauen bei Autounfällen öfters schwe­rer ver­letzt wer­den als Männer, weil sie im Schnitt eben klei­ner und leich­ter sind.

Ich fin­de, dass die Sendung bei der Darstellung des medi­zi­ni­schen Unterschieds zwi­schen Mann und Frau die Frage nach dem Gendern voll­stän­dig ver­las­sen hat. Es wird eine Vermutung prä­sen­tiert, die erklärt, wes­halb jun­ge Männer stär­ker an Covid erkran­ken als Frauen. Es ist zwar auch span­nend, dass Männer Viren weni­ger ent­ge­gen­zu­set­zen haben als Frauen, beleuch­tet das Thema „Gendermedizin“ mei­nes Erachtens gar nicht. Dort geht es näm­lich z.B. dar­um, dass Dosierungen an den Patienten ange­passt wer­den müs­sen.

Zum Ende der Sendung wer­den neu­ar­ti­ge Frauen-Urinale vor­ge­stellt, mit denen auch Frauen ermög­licht wird, etwas schnel­ler auf Klo zu gehen, und den vor­han­de­nen Platz bes­ser aus­zu­nut­zen. Männer kön­nen bei den Urinalen sich nicht nur schnel­ler ent­wäs­sern, son­dern es pas­sen auch deut­lich mehr neben­ein­an­der. Ja, auch dies ist eine Art der Ungleichheit, weil der Platz für Toilettenanalgen nicht wider­spie­geln, dass Frauen öfters die­se auf­su­chen müs­sen als Männer. Die Regel ist, dass für Frauentoiletten eben­so viel Platz ein­ge­plant wird wie für Männer Toiletten. Die Frauen-Urinale könn­ten aller­dings der­zei­ti­ge Situationen sicher­lich ent­schär­fen.

Leider wird von Herrn Lesch nur ganz zum Schluss das eigent­li­che Problem in unse­rer Gesellschaft ange­spro­chen. Frauen ver­die­nen in glei­chen Positionen weni­ger und arbei­ten zudem auch meist in schlech­ter bezahl­ten Berufen. Wie eine Genderfairness in einer Berufswelt her­ge­stellt wer­den kann, in der Leistung das A und O spielt, wird nicht gezeigt. Aber genau dies wird mei­nes Erachtens sehr viel brin­gen und die gesell­schaft­li­che Akzeptanz signi­fi­kant erhö­hen.

Ich bezie­he mich auf fol­gen­de Sendung “Leschs Kosmos:  Gendern – Wahn oder Wissenschaft?”. Die Sendung ist noch bis zum 04.10.2026 ver­füg­bar. Keine Sorge, es sieht nur das Vorschaufenster ver­zerrt aus. Wenn das Video gestar­tet wird, ist es im kor­rek­ten Verhältnis zu sehen.

Alle Texte zu die­sem Thema fin­den sich auf einer eige­nen Seite.

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