Auch Harald Lesch schaut auf das Gendern und widmet sich dem Thema in seiner Sendung “Gendern – Wahn oder Wissenschaft?”. Auf das Thema „Sprache“ geht er dabei nur relativ oberflächlich ein und zeigt, dass die Nennung beider Geschlechter andere Assoziationen beim Leser hervorruft. Wie dies sprachlich umgesetzt wird, spielt in der Sendung weniger eine Rolle.
Dort wird vielmehr auf andere Aspekte eingegangen. So spiegelt sich in vielen anderen Bereichen das “alte Patriachat” wider. Egal ob bei der Sicherheit der Autos oder bei der Erforschung in der Medizin. Es sind immer Männer, die die Grundlage für entwickelte Systeme bilden. Das hat zur Folge, dass Frauen bei Autounfällen öfters schwerer verletzt werden als Männer, weil sie im Schnitt eben kleiner und leichter sind.
Ich finde, dass die Sendung bei der Darstellung des medizinischen Unterschieds zwischen Mann und Frau die Frage nach dem Gendern vollständig verlassen hat. Es wird eine Vermutung präsentiert, die erklärt, weshalb junge Männer stärker an Covid erkranken als Frauen. Es ist zwar auch spannend, dass Männer Viren weniger entgegenzusetzen haben als Frauen, beleuchtet das Thema „Gendermedizin“ meines Erachtens gar nicht. Dort geht es nämlich z.B. darum, dass Dosierungen an den Patienten angepasst werden müssen.
Zum Ende der Sendung werden neuartige Frauen-Urinale vorgestellt, mit denen auch Frauen ermöglicht wird, etwas schneller auf Klo zu gehen, und den vorhandenen Platz besser auszunutzen. Männer können bei den Urinalen sich nicht nur schneller entwässern, sondern es passen auch deutlich mehr nebeneinander. Ja, auch dies ist eine Art der Ungleichheit, weil der Platz für Toilettenanalgen nicht widerspiegeln, dass Frauen öfters diese aufsuchen müssen als Männer. Die Regel ist, dass für Frauentoiletten ebenso viel Platz eingeplant wird wie für Männer Toiletten. Die Frauen-Urinale könnten allerdings derzeitige Situationen sicherlich entschärfen.
Leider wird von Herrn Lesch nur ganz zum Schluss das eigentliche Problem in unserer Gesellschaft angesprochen. Frauen verdienen in gleichen Positionen weniger und arbeiten zudem auch meist in schlechter bezahlten Berufen. Wie eine Genderfairness in einer Berufswelt hergestellt werden kann, in der Leistung das A und O spielt, wird nicht gezeigt. Aber genau dies wird meines Erachtens sehr viel bringen und die gesellschaftliche Akzeptanz signifikant erhöhen.
Ich beziehe mich auf folgende Sendung “Leschs Kosmos: Gendern – Wahn oder Wissenschaft?”. Die Sendung ist noch bis zum 04.10.2026 verfügbar. Keine Sorge, es sieht nur das Vorschaufenster verzerrt aus. Wenn das Video gestartet wird, ist es im korrekten Verhältnis zu sehen.
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