Stau

Stau ist die zwei­te Mini-Kurzgeschichte von Lyl Boyd, die ich gele­sen habe und die als Leseprobe kos­ten­frei erhält­lich ist. Und die­se Geschichte hat mir deut­lich bes­ser gefal­len als die ers­te.

Im Fokus die­ser Mini-Kurzgeschichte steht die Nutzung der Smartphones, die heut­zu­ta­ge ger­ne als rei­nes Spielzeug hin­ge­stellt wer­den. Das gilt natür­lich für die älte­re Generation, die gar nicht so recht beur­tei­len kann (oder möch­te), was mit die­sen Dingern über­haupt mög­lich ist.

Zumeist wird das Spielen und Interagieren in sozia­len Netzwerken ange­pran­gert. “Die Jugend” hin­ge nur vor den klei­nen Minibildschirmen und ver­schwen­de ihre Zeit. Es ist recht unter­halt­sam mit­zu­er­le­ben, wie die Familie in einem Auto in ein Stau gerät und sich über die moder­ne Technik aus­lässt. Und wie ver­wun­dert die Insassen sind, als plötz­lich ein ande­rer Fahrer aus­steigt und sie anspricht.

Diese Idee ist wirk­lich gut und auch meist gut geschrie­ben. In so einer Mini-Kurzgeschichte reicht dann aber manch­mal nur ein Satz, der etwas befremd­lich sein kann. Welcher Vater pro­kla­miert schon in die­ser Art und Weise, dass er Spielleiter ist?

Das am meis­ten stö­ren­de ist aber der mas­siv erho­be­ne Zeigefinger am Ende der Geschichte. Hier wird nicht mit einem Zaunpfahl gewun­ken, um auf die nütz­li­che Seite eines Smartphones hin­zu­wei­sen, hier wird ein Mammutbaum geschwun­gen. So dick muss man es gar nicht auf­tra­gen. Ich hat­te es auch schon vor dem letz­ten Absatz ver­stan­den, was die Moral der Geschichte war.

Für eine unter­halt­sa­me Frühstücks- oder Mittagspause ist die­se Mini-Kurzgeschichte aber durch­aus gut.

Bewertung: ✦✦✦✦✧

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