Synthia: Band 1 ★★☆☆☆

Synthia kämpft als 13-Jährige mit ihrem Alltag. So wie vie­le ande­re Mädchen in ihrem Alter auch. Bis zu jenem Zeitpunkt, an dem sie ihr Vater mit einer unge­wöhn­li­chen Aufgabe in ihr Haus schickt.

Ab die­sem Zeitpunkt ist nichts mehr, wie es war und sie begibt sich auf eine recht fan­tas­ti­sche Reise in eine frem­de Welt. Was sich wie ein viel­ver­spre­chen­der Auftakt einer gran­dio­sen Reihe anhört, ent­puppt sich am Ende nicht zu dem, was es ver­spricht. Das hat in mei­nen Augen meh­re­re Gründe.

Story

Der Plot, gese­hen als ein gro­ßes Ganzes, ist sicher­lich inter­es­sant. Eine Geschichte mit viel Potential, aus der man sicher­lich viel hät­te machen kön­nen. Aber sie wird lei­der sehr line­ar erzählt. Kaum eine Wendung ist zu ver­zeich­nen und es möch­te sich nicht so recht ein Spannungsbogen auf­bau­en. Viele Elemente in der Geschichte wer­den recht vor­her­seh­bar erzählt.

Der Erzählstil selbst ist dabei über die gesam­te Geschichte hin­weg ein­fach gehal­ten. Oftmals wirkt der Stil ein wenig unaus­ge­reift und aus­bau­fä­hig.

Trotz allem ver­fügt die Geschichte über einen gewis­sen Witz und eine Komik, der viel­leicht an man­chen Stellen gar nicht gewollt war. Aber den­noch einen gewis­sen Unterhaltungswert hat. Manche (sicher­lich gewoll­te) Ideen ver­sprü­hen einen gewis­sen Charme, wie zum Beispiel zot­te­li­ge Weggefährten und spre­chen­de Hölzer.

Charakterentwicklung

Was aller­dings gänz­lich auf der Strecke bleibt, ist eine Charakterentwicklung. Die Protagonisten sind zuwei­len ein­fach plötz­lich da und wer­den nur rudi­men­tär ein­ge­führt. Sie blei­ben blass und bekom­men wenig Tiefe. Zuweilen agie­ren sie zudem in man­chen Situationen recht unpas­send kin­disch und albern.

Ganz so, wie ich es von Kinderbüchern ken­ne, in denen die Personen ein­fach da sind und tun, was sie tun. Von einem Jugendbuch darf man hier sicher­lich mehr erwar­ten. Der Verlag gibt das Lesealter mit 12–16 Jahren an. Ich den­ke, dass auch ein Achtjähriger sich recht gut in die­sem Buch zurecht­fin­den wür­de. Wer sei­nen Kindern Bücher vor­liest, kann das Alter sogar noch wei­ter her­un­ter­set­zen.

Allerdings bleibt anzu­mer­ken, dass ein oder zwei Szenen dem Gesamtstil des Buchs nicht ange­passt wur­den, weil die­se deut­lich zu bru­tal sind und über­haupt nicht zum Gesamtgefüge pas­sen.

Fazit

Synthia ist der Auftakt zu einer Fantasy-Serie, bei der der Leser recht ein­fach und line­ar und eine neue Welt ein­ge­führt wird. An kei­ner Stelle des Buchs dürf­ten sich auch uner­fah­re­ne Leser über­for­dert füh­len, da auf Komplexität und Spannung wei­test­ge­hend ver­zich­tet wird.

Somit wäre das Buch eher eine Empfehlung für ein jün­ge­res Lesepublikum, das ger­ne in eine frem­de Fantasy-Welt abtau­chen möch­ten. Wenn da nicht die unan­ge­brach­te Brutalität in dem Buch vor­han­den wäre. Zusätzlich ver­hin­dert der ver­bes­se­rungs­wür­di­ge Schreibstil eine ein­deu­ti­ge­re Empfehlung für die­ses Buch.

Titel: Synthia: Band 1
Autor: Llewellyn, Ralph
Genre: Kinderbuch/Jugendbuch/Fantasy
Verlag: SadWolf Verlag
Bewertung: ✦✦✧✧✧

 

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