Lügen haben kurze Beine. Daran habe ich die ganze Zeit gedacht, als ich zu Beginn des Buch von der Situation gelesen habe, dass sich eine Familie mit zwei Kindern auf einer Insel inmitten eines Sees versteckt hält, die Eltern den Kindern aber im Unklaren darüber lassen, weshalb sie sich verstecken müssen. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn die Eltern belügen ihre Kinder, in dem sie ihnen von einer Welt erzählen, die es so nicht gibt. Immerhin sind die Kinder kein anderes Leben gewohnt und glauben ihnen, bis sie ein Alter erreicht haben, in dem sie anfangen zu denken und Zusammenhänge selbstständig erfassen, von denen die Eltern nie dachten, dass dies passiert. Zumindest nicht in diesem Umfang.
Kinder sind neugierig und hinterfragen in einem bestimmten Alter ihre Welt. Die Unwissenheit der Ich-Erzählerin Juno gepaart mit diesen kleinen Schnipseln der Realität machen diesen Roman zumindest zu Beginn sehr spannend. Der Leser darf sich selbst seine Gedanken machen und erraten, was wohl hinter der Geschichte steckt. Bis es dann zu einer kleinen Wendung kommt, mit der der Leser aufgeklärt wird. Bis hierher war das Buch sehr spannend geschrieben und es machte Spaß, mitzuraten, was wohl die Geheimniskrämerei zu bedeuten haben mag.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann vergeblich auf eine weitere Wendung gewartet, denn die Auflösung erschien mir etwas zu einfach. Diese blieb leider aus und es kam dadurch nur zu einem moderarten Showdown. Verständlicherweise verrate ich nicht mehr, um nicht die einzige größere Wendung in diesem Buch zu verraten. Hin und wieder habe ich Zweifel mit der Logik. Würde jemand, der kaum die heutige Technik kennt, eine Drohne für ein Insekt halten? Ich glaube, dass diese kleinen Radaubrüder so viel Lärm machen, dass dem eher nicht so wäre.
Fazit
Ich muss gestehen, dass mir dieser Thriller etwas zu simpel aufgebaut war. Das Buch hatte dennoch das Potenzial, mich gut zu unterhalten, was eben nicht an der einfachen Handlung lag, sondern vielmehr an dem guten Sprachstil des Autors, der Worte gefunden hat, damit dieses Buch sehr leichtfüßig zu lesen war. Wer gerne unkomplizierte Thriller mag, die dennoch (in Grenzen) den Leser zu fesseln vermögen, ist hier genau richtig.
Titel: Als das Böse kam
Autor: Menger, Ivar Leon
Genre: Thriller
Seitenzahl: 320
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2022
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