[Thriller] Atme!

Buch Cover Atme!

Titel: ATME!
Autor: Merchant, Judith
Genre: Thriller
Verlag: KiWi-Paperback (Kiepenheuer & Witsch)
Seitenzahl: 384
Wertung: ★★★★☆
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Das Buch beginnt mit einer abson­der­li­chen Situation und einer eben­sol­chen Reaktion der Protagonistin. Der Partner von Nile ist wäh­rend eines Shoppingausflugs plötz­lich ver­schwun­den und sie reagiert voll­kom­men über­zo­gen dar­auf und zieht den Leser hin­ab in einen Strudel, aus dem nicht ersicht­lich ist, was Schein und Sein ist.

Zwischen Schein und Sein

Dazu trägt in einer mar­kan­ten Art und Weise der außer­ge­wöhn­li­che Sprachstil der Autorin Judith Merchant bei. In kur­zen zum Teil ver­stüm­mel­ten Sätzen und Satzfragmenten erzählt sie Geschehnisse und lässt den Leser immer wie­der an Erinnerungen der Hauptfigur Nile teil­ha­ben. Dabei ver­wi­schen oft­mals nicht nur zeit­li­che Horizonte, son­dern auch Grenzen zwi­schen Wunschvorstellungen und Realtität. Nicht sel­ten wird in einem Rutsch eine Handlungsfaden wei­ter­erzählt, nur um ihn dann als Hirngespinst der Protagonistin ver­puf­fen zu las­sen.

Dazu passt es, dass die Handlung sich eben­so wan­kel­mü­tig prä­sen­tiert. Bis zum Schluss wird dem Leser nicht ein­deu­tig offen­bart, was sich wirk­lich abge­spielt hat. Die Ursache dafür liegt dar­in, dass der Leser die Ereignisse aus Sicht des Hauptcharakters erzählt bekommt und sich eben­so wie die lite­ra­ri­sche Figur nicht sicher sein kann, was wahr und wirk­lich pas­siert ist – und was eben nicht. Eine Leseerfahrung, auf die man sich als Leser ein­las­sen muss, denn zuwei­len ist es etwas anstren­gend den Handlungen und Aktionen zu fol­gen und eine emo­tio­na­le Bindung zur Protagonistin auf­zu­bau­en.

Das führt zu einem unty­pi­schen Ende für ein Werk aus die­sem Genre, denn der Leser hat durch­aus meh­re­re Möglichkeiten, wie er die Geschichte ver­ste­hen kann. Zudem haben sich mir nicht alle Fragen beant­wor­tet, die sich wäh­rend des Lesens auf­ge­tan haben. Beides ein Umstand, der Thriller-Fans ver­schre­cken könn­te. Ebenso wie die nur bedingt nach­voll­zieh­ba­ren Aktionen der Hauptfigur.

Fazit

Jetzt, wo ich das Buch been­det habe, den Inhalt ein biss­chen hab sacken las­sen und mir so mei­ne Gedanken zu den erzähl­ten Handlungsfäden gemacht habe, konn­te ich dem Thriller durch­aus etwas abge­win­nen, so unge­wöhn­lich er auch beschrie­ben sein mag. Denn ten­den­ti­ell bevor­zu­ge ich sol­che Beziehungsdramen nicht, die sich unter dem Deckmantel eines Thrillers ver­ste­cken. Aber schluss­end­lich konn­te mich der schnel­le und unge­wöhn­li­che Schreibstil doch ein­fan­gen, so dass ich geneigt bin, die­sen Thrillern all jenen zu emp­feh­len, die sich gern abseits übli­cher Genrepfaden bewe­gen.

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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