Titel: Das Blut der Hirsche |
Das Auftreten der Jugendlichen klingt arg befremdlich. In einem Drogenrausch zerstückeln sie sich selbst. Dies ist die Ausgangssituation des vom Autorenduo Kallentoft und Luttemann geschrieben Thrillers, mit der der Ermittler Zack Herry zurechtkommen muss.
Ungewöhnlich
Der Leser muss sich in diesem Thriller nicht nur an die ungewöhnliche Ausgangssituation gewöhnen, sondern auch an die vielen sonderbaren und zum Teil schwer zu lesenden Namen. Der Thriller spielt nämlich spürbar in Schweden. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit habe ich mich als Leser aber nicht nur an die sonderbaren Namen gewöhnt, sondern auch an den schnellen und abgehackten Schreibstil.
In kurzen knappen Kapiteln wird mit ebenso kurzen und knappen Sätzen oder gar Satzfragmenten die Geschichte vorangetrieben. Mit persönlich liegt ein solcher Erzählstil, manch anderem mag das an manchen Stellen zu minimalistisch erscheinen.
Nebenhandlung
Deutlich gewöhnungsbedürftiger fand ich die übergeordnete Handlung, die sich offensichtlich über andere Bücher einer Reihe erstreckt. Mir ist es nicht neu, einen Thriller aus einer Reihe zu lesen, ohne die anderen Teile zu kennen. Sehr wohl aber, dass diese Nebenhandlung derart viel Raum in der Geschichte einnimmt und gar nicht mehr so recht als Nebenhandlung bezeichnet werden kann.
Wie bei solchen übergeordneten Handlungen üblich, wird ein bisschen Wissen vorausgesetzt und zum Ende bleiben Fragen offen. In diesem Thriller ist es in meinen Augen aber zu viel an Wissen, das der Leser kennen muss und zu viel, das nicht erzählt wird. Glücklicherweise wird der eigentliche Fall aufgeklärt. Allerdings auch hier mit einem Wermutstropfen, denn nicht immer konnte ich die Handlungen der Protagonisten nachvollziehen, was sicherlich nicht an der schwedischen Kultur liegt. Das war insbesondere dann der Fall, wenn Charaktere aus der Nebenhandlung ins Hauptgeschehen eingreifen und so mehr für Verwirrung als für Aufklärung sorgten.
Fazit
Stilistisch hat mir dieser Thriller sehr gut gefallen. Ich mag diese kurzen Kapitel und die abgehackten Sätze, die mich als Leser durch das Buch treiben. Der geschilderte Fall ist sicherlich ungewöhnlich, aber dennoch unterhaltsam. Allein die übergeordnete Nebenhandlung hat mir ein bisschen das Lesevergnügen genommen, da mir die anderen Teile der Reihe nicht bekannt sind. Kenner der Reihe werden sicherlich weniger Probleme haben. Dennoch kann ich auch Nichtkennern der Reihe mit den oben genannten Einschränkungen eine Empfehlung aussprechen.
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
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