Wo hört ein Krimi auf und wo fängt ein Thriller an? Oftmals vermischen sich die Grenzen, wie auch bei dem Debütroman von Kristin Lukas. Phasenweise liest er sich wie ein Thriller, in dem es rasant und spannend zugeht und teilweise wie ein Krimi, in dem die gemächliche Ermittlungsarbeit in den Vordergrund rückt.
Vor allem der Mittelteil nimmt viel Tempo aus der Erzählung und die Figur der Ich-Erzählerin wird ausführlich ausgebaut. Als ehemalige Polizistin bildet sie mit dem Hauptermittler ein sehr ungewöhnliches Duo, wobei es sich immerhin nicht um gescheiterte Existenzen handelt, die man in Krimis und Thrillern immer wieder zu sehen bekommt.
Die Autorin vermischt in diesem Roman einige Elemente. Obwohl es Bezüge zur SM-Szene gibt, bleibt die Handlung bodenständig und driftet nicht in jugendgefährdende Beschreibungen ab oder wird gar obszön oder frivol. Vielmehr wechselt die Thematik hin zu einem Wirtschaftsthriller und dann wieder zurück zu einem bizarren Kunstthriller.
Fazit
Das Thriller-Krimi-Debüt ist durchaus gelungen und bietet eine solide Kost für Freunde beider Genre. Hin und wieder wurde meiner Meinung nach ein bisschen zu viel in den Roman gepackt – ein Umstand, der mit schon öfters bei Debüts untergekommen ist. Ich bin gespannt, wie sich die Figuren weiterentwickeln, denn es gibt zwei Folgeromane, die mehr oder minder an diesem Roman anknüpfen, ohne dass dieser den Leser mit einem offenen Ende zurücklässt.
Ein Kommentar