[Thriller] Das Mädchen mit den blauen Augen

Ein Flugzeug stürzt wäh­rend eines schwe­ren Sturms im Jura ab (dies ist ein Mittelgebirge an der Grenze zwi­schen Frankreich und der Schweiz) und wie durch ein Wunder über­lebt ein Baby, das schein­bar aus dem Flugzeug kata­pul­tiert wur­de. Allerdings waren zwei Babys an Bord und die Zuordnung ist schwie­rig, da alle ande­ren Passagiere des Fliegers gestor­ben sind. Und da wir das Jahr 1980 schrei­ben, sind die Möglichkeiten begrenzt, wie eine Familienangehörigkeit fest­ge­stellt wer­den kann.

Soweit der Hintergrund zur Geschichte, die auf einen Roman zurück­geht. Die Romanvorlage „Das Mädchen mit den blau­en Augen“ von Michel Bussi erschien 2012 im fran­zö­si­schen Original und 2014 auf Deutsch. Erzählt wird die Geschichte auf eine sehr inter­es­san­te Art und Weise, die die Spannung bis zum Schluss auf­recht hält. Inklusive zahl­rei­cher inter­es­san­ter Wendungen. Kein Wunder, dass schon die Romanvorlage als exzel­len­ter Spannungsroman beti­telt wur­de. Wie nah sich die Graphic Novel an der Vorlage ori­en­tiert, kann ich aller­dings nur erah­nen.

Durch das beson­de­re Format der Graphic Novel wird die Geschichte sehr leb­haft erzählt, wor­an Nicolaï Pinheiro einen sehr gro­ßen Anteil hat. Die Zeichnungen ver­mit­teln schon fast ein Fernseh-Feeling und las­sen des Leser das Familiendrama erle­ben. Fred Duval hin­ge­gen ist der Autor, dem der ein oder ande­re viel­leicht schon durch die Adaption „Schwarze Seerosen“ bekannt ist (die eben­falls schon sehr gelun­gen ist). Spannend wird die Geschichte aber erst durch die Erzählstruktur. Zum einen der Wechsel zwi­schen Vergangenheit und Gegenwart und zum ande­ren die Wechsel zwi­schen den unter­schied­li­chen Figuren. So schlid­dert der Leser durch die unter­schied­li­chen Zeiten und Perspektiven und wird immer wie­der gekonnt aufs Glatteis geführt.

Fazit

Der Leser bzw. die Leserin die­ser Rezension wird sicher­lich gemerkt haben, dass mir die­se Romanadapation sehr zuge­sagt hat. Die Graphic Novel war so fes­selnd, dass ich sie in einem Rutsch durch­le­sen muss­te. Es ist eine sehr span­nen­de Mischung aus Thriller bzw. Krimi und einem Familiendrama. In mei­nen Augen eine sehr zu emp­feh­len­de Geschichte nicht nur für Genrefreunde.