[Thriller] Dead Zone – Das Attentat

Stell Dir vor, Du könntest in der Zeit zurückreisen und würdest 1932 in Deutschland landen. Ohne Rückfahrschein. Würdest Du Adolf Hitler töten? Oder lieber der NSDAP beitreten, um von innen heraus den Zweiten Weltkrieg verhindern? Diese Frage treibt Stephen King mehrfach um. Dead Zone wurde erstmals 1979 veröffentlich. In der »Der Anschlag« aus dem Jahre 2012 griff King das Thema wieder auf (anhand des Kennedy-Attentats).

Bevor er zu dieser Fragestellung kommt, führt er seine Figuren wie gewohnt sehr ausführlich und spannend ein. Die Hauptfigur mit dem bewusst gewählten Allerweltsnamen John Smith fällt nach einem Autounfall ins Koma und erwacht nach fünf Jahren, nachdem ihn einige seiner Mitmenschen schon längst aufgegeben haben. Allein diese Episode, bis der Leser erfährt, mit welchen Fähigkeiten Johnny aus dem Koma erwacht, vergehen viele Hörminuten (bzw. Seiten). Deshalb ist der Klappentext vollkommen daneben.

Stephen King hatte schon 1979 die Befürchtung, dass irgendwann ein Mensch Präsident der Vereinigten Staaten werden könnte, der die Demokratie mit den Füßen tritt. Eine Befürchtung, die mit Donald Trump erschreckenderweise wahr geworden ist. Auch die Slogans und Argumente, mit denen in diesem Buch ein Politiker die Bürger der USA um den Finger wickelt, haben eine frappierende Ähnlichkeit zu den Äußerungen von 2016 und von 2024.

Das Attentat selbst spielt allerdings eine sehr untergeordnete Rolle, denn es geht einzig und allein um die Entwicklung der Hauptfigur und der Frage, ob seine Fähigkeit ein Segen oder ein Fluch ist. Deshalb hat das Buch zwar viele Elemente von einem Thriller, aber eben auch eines Dramas. Diese Entwicklung der Geschichte werden manche als langatmig empfinden, ich selbst fand es sehr spannend.

Ich muss (mal wieder) etwas zur Übersetzung loswerden. Immer wieder fallen im Buch Wörter, wo ich mich frage, ob Joachim Körber ein Muttersprachler sein kann. Wie sonst kann es sein, dass er Wörter wie Notaufnahme, Filzstift oder Wasserpistole nicht kennt?

Das Buch war bisher nicht als Hörbuch verfügbar und wurde erst in diesem Jahr von David Nathan eingesprochen, der sich mittlerweile als Stimme von Stephen Kings Büchern etabliert hat.

cover

Titel: Dead Zone – Das Attentat
Autor: King, Stephen
Sprecher: Nathan, David
Genre: Hörbuch / Thriller / Drama
Hörzeit: 19 Stunden und 3 Minuten
Verlag: Random House Audio
Print: Heyne

Originaltitel: Dead Zone
Übersetzer: Joachim Körber
Herkunft: USA
Jahr: 1979 / 2024 (org./dt. (Hörbuch))

Die auf diesem Blog veröffentlichten Buchbesprechungen zu Büchern von Stephen King sind mittlerweile auf einer eigenen Seite zu finden.

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3 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das ist wieder ein Buch von King, das mir leider noch fehlt, bzw. ich noch nicht gelesen habe. Die Bezüge zu Trump alleine sind ja schon gruselig… wobei ich diese Themen in Büchern ja eher gerne meide. Aber natürlich möchte ich es noch lesen, irgendwann will ich ja alle Kings durchhaben 🙂

    Ich bin jedenfalls gespannt wie mir die Entwicklung gefällt. Mit mysteriösen Fähigkeiten hat King ja immer sehr gerne gespielt. Da kommt es immer drauf an, aber meist gefällt mir das in seinen Büchern ja immer sehr gut!

    Liebste Grüße, Aleshanee

      1. Naja, das ist ja kein Ausschlusskriterium, aber ich lese halt nicht explizit was wenn ich weiß, dass das Thema Politik ist, da ist die einzige Ausnahme eigentlich Eschbach, weil es bei ihm immer irgendwie (versteckt oder offen) um Politik geht. Deshalb werde ich das von King natürlich lesen, wie so viele andere, die ich von ihm noch nicht kenne 😉

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