[Thriller] Draussen

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Titel: Draussen
Autor: Klüpfel, Volker; Kobr, Michael
Genre: Thriller
Verlag: Ullstein Verlag
Seitenzahl: 384
Wertung: ★★★★☆
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Es beginnt mit einem Mann und zwei Kindern, die im Wald leben, einem Politiker, der durch die deutsche Politik schliddert und einem angehenden Fremdenlegionär. Etwas ratlos habe ich als Leser diesen Einstieg verfolgt und mich gefragt, wohin diese Handlungsstränge wohl führen werden.

Spannung

Diese anfängliche Verwirrung war vom Autoren Duo sicherlich gewollt und macht einen Reiz des Buchs aus. Hier und da eröffnen sich zwar logische Ungereimtheiten, über die der Leser durchaus hinweglesen kann. Was im übrigen auch für das Hintergrundszenario zutrifft, das ein wenig dick aufgetragen scheint.

Der Thriller wird nämlich in einem dystopischen Rahmen erzählt, in dem es zu einem flächendeckenden Blackout innerhalb Deutschlands kommt (ein paar Hintergrundinformationen dazu habe ich am Ende dieser Rezension zusammengetragen). Ein Szenario, das so unrealistisch nicht scheint, angesichts der drohenden Stromausfälle im Juni diesen Jahres. Einen kleinen Einblick gewähren die Autoren in diesem Zuge in die Welt der sog. Prepper, die sich auf jegliche Art von Katastrophe vorzubereiten gedenken.

Auch wenn die Autoren sagen, (siehe das Interview auf der Verlags-Webseite) dass sie die Menschen in den Fokus ihrer Geschichte rücken, stand in meinen Augen hier eher die Action im Vordergrund. Den Charakteren hätte durchaus ein bisschen mehr Schliff gutgetan.

Fazit

Ein sehr actionreicher Thriller in einem dystopischen Gewand. Die Spannung ist angenehm hoch, auch wenn die Geschichte vergleichsweise gradlinig erzählt wird. Der Thriller hat durchaus seinen Reiz und bietet einen guten Mix aus verschiedenen Themenbereichen, so dass allein schon dadurch ein hoher Unterhaltungswert für den Leser entsteht.

 


Hintergrundwissen zur Stromversorgung in Deutschland

Der Thriller baut ein dystopisches Bild auf, in dem die Autoren den Strom in Deutschland über einen längeren Zeitraum haben ausfallen lassen. Für die meisten scheint das Szenario undenkbar und vielleicht sogar unrealisitsch, aber so sicher scheint das deutsche Netz nicht zu sein.

Das Problem: Strom kann derzeit nicht gespeichert werden. Es muss also immer so viel Strom erzeugt werden, wie gerade benötigt wird. Wird zum Beispiel in den Morgenstunden mehr Strom benötigt, müssen die Kraftwerke auch mehr Strom produzieren.
Ein weiteres Problem: Die meisten regenerativen Energiequellen in Deutschland liefern nicht konstant Strom, sondern sorgen für Schwankungen im Stromnetz, die von den konventionellen Kraftwerken ausgeglichen werden müssen.

Am 6., 12. und 25. Juni des Jahres 2019 wäre es auch in Deutschland beinahe so weit gewesen. Ein Blackout hat gedroht und konnte nur durch Zukäufe aus dem Ausland abgewendet werden.

Tatsächlich kann ein Land wie Deutschland nur wenige Stunden ohne eine funktionierende Stromversorgung auskommen. Schnell würde das öffentliche Leben zusammenbrechen. Schon nach ein bis zwei Tagen wäre ein Chaos vorprogrammiert, da auch die Trinkwasserversorgung, Tankstellen, Kühlaggragate und sogar große Mastbetriebe nur mit Strom funktionieren.

Panik ist dennoch nicht angebracht, da mit verschiedenen Maßnahmen dem flächendeckenden Stromausfall schnell entgegengewirkt werden kann. Vermutlich wären wir eher überrascht, wie viele Notstromaggregate es in Deutschland gibt.


Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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