Dieser Polit-Thriller ist überaus spannend, lässt mich aber an zwei Stellen hadern. Zum einen mit dem Klappentext und zum anderen mit dem Ende.
Das, was auf dem Buchrücken erwähnt wird, ist nämlich nicht direkt Gegenstand des Buchs, sondern vielmehr, wie es dazu kommt. Dafür spinnt Veit Etzold sehr geschickt viele Fäden zu einem spannenden Netz. Dabei beleuchtet er die (politische) Situation in unterschiedlichen Ländern nicht nur aus der Perspektive der Mächtigen und Reichen, sondern auch aus der des “kleinen Mannes”.
So werden die Auswirkungen des Gedankenkonstrukts direkt spürbarer und auch für Finanzlaien verständlich. Das Buch weist nämlich durchaus eine gewisse Komplexität auf und liefert viele Hintergründe zum den Wegen des Geldes in der heutigen Zeit. Zugleich werden (logischerweise) mit den unterschiedlichen Erzählperspektiven viele Figuren in das Buch integriert, die mich aber nie überfordert haben, da eine jede ausreichend Authentizität verliehen bekommen hat.
Viele Bemerkungen, die in die Story eingebunden sind, zeugen von einer guten Recherchearbeit, so dass es an mancher Stelle kaum sichtbar wird, wann der Autor ein wenig hinzugedichtet hat oder wenn er eine Theorie einfach Praxis werden lässt. Auch wenn manche Leser die Komplexität in dem Buch bemängeln, so werden Freunde des Polit-Thrillers weniger Probleme damit haben.
All diese Aspekte machen diesen Thriller sehr lesenswert. Bis eben zum besagten Ende, dass derart plötzlich kommt, dass es mich leicht verwirrt zurückgelassen hat. So einfach wird die Gefahr abgewendet? Das so es gewesen sein? Der Effekt wurde etwas verstärkt, da das Ende auf Seite 437 zu finden ist, das Buch selbst aber 478 Seiten zählt. Am Ende kommt nämlich ein recht umfangreiches Nachwort des Autors, eine Übersicht über die wesentlichen Figuren des Buchs und eine Leseprobe zum Thriller “Höllenkind”.
Fazit
Wer gerne Polit-Thriller liest, wird sich hier sehr wohl fühlen. Das Buch bietet ausreichend Verstrickungen und kann mit vielen Informationen, authentischen Figuren, lockerem Erzählstil und einer spannenden Geschichte aufwarten. Da werden die meisten Leser vermutlich etwas versöhnlicher dem schnell kommenden Ende gegenüberstehen.
Auch wenn “Final Control” der erste Thriller des Autors ist, der den Weg zu mir gefunden hat, so ist Veit Etzold ein sehr schreiblustiger Autor, der sein Wissen gern teilt. All sein Wirken gibt es auf seiner Website zu entdecken.
Wer einfach nur mehr zum Buch erfahren möchte, der besuche die Seiten des Droemer-Knaur-Verlags. Und keine Sorge, der Klappentext wurde auf allen Webseiten und Verkaufsplattformen geändert.
Titel: Final Control
Autor: Etzold, Veit
Genre: Polit-Thriller
Seitenzahl: 437 (480)
Verlag: Droemer Knaur Verlag
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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