[Thriller] Hinter diesen Türen

Auf den ers­ten Blick ist es nicht deut­lich, aber mit die­sem Buch hält der Leser einen Packen Briefe in der Hand. Es sind Briefe einer Gefangenen, die sich an einen Anwalt rich­ten, um die­sen nicht nur von ihrer Unschuld zu über­zeu­gen, son­dern auch, um ihre Verteidigung zu über­neh­men.

Gewöhnlich?

Soweit, so gewöhn­lich. Die Verfasserin erläu­tert zuerst, wie sie als Nanny den Weg zur Familie fin­det, die in einem sehr abge­le­ge­nen Haus woh­nen. Alles in Form eines Briefes. Diesen Briefcharakter in einem Roman auf­recht zu hal­ten ist belie­big schwie­rig, so dass die­ser vor allem im Mittelteil des Buchs ver­lo­ren geht. Dort liest sich das Buch wie ein “her­kömm­li­cher” Thriller.

Dies ist ange­sichts der span­nen­den Erzählung mei­nes Erachtens nicht son­der­lich stö­rend (es fällt nur hin und wie­der auf). Die Geschichte ist näm­lich sehr gut auf­ge­baut und ver­steht es den Leser mit klei­nen Vorgriffen aus­rei­chend bei der Stange zu hal­ten und gleich­zei­tig aus­rei­chend Neugier zu schü­ren, um nur noch das eine Kapitel lesen zu wol­len. Und das danach auch. Und das danach …

Vor allem im Mittelteil des Buchs schlei­chen sich dezen­te Horror-Elemente in das Buch hin­ein, die wirk­lich gut geschrie­ben sind und für aus­rei­chend Nervenkitzel und Spannung sor­gen. Zusätzlich kom­men eini­ge hef­ti­ge Überraschung, die ich so nicht vor­her­se­hen konn­te. Wer soll­te denn ahnen kön­nen, dass aus­ge­rech­net … nein, natür­lich bleibt mei­ne Rezension spoi­ler­frei.

Ob jeder Leser mit dem Ende zufrie­den ist? Schwer zu sagen. Denn die Form eines Briefes einer Gefängnis-Insassin an einen Anwalt hat schon früh in mir die Frage rei­fen las­sen, wie das Buch denn enden kann. Hundertprozentig klar ist es nicht, wie es aus­geht, aber der Leser kann selbst sei­ne Vermutungen tref­fen und für sich das Wahrscheinlichste anneh­men. Ich den­ke, dass die­se Art von halb-offe­nem Ende okay ist (und das schrei­be ich als noto­ri­scher Gegner offe­ner Enden).

Fazit

Dieser Thriller ist sehr gut gemacht und konn­te mich packen. Die Horror-Elemente sind gut dosiert ein­ge­streut (ohne es zu über­trei­ben), um einen Nervenkitzel zu erzeu­gen, den Thriller-Fans in Romanen suchen. Hier wer­den sie fün­dig, wes­halb ich die­sen Thriller über­aus emp­feh­len kann.

Der dtv hat eine “Landingpage” für die Autorin online gestellt. (Der Verlag hat die Seite nun aus dem Netz genom­men.) Dort fin­den sich wei­te­re Thriller, die sich alle gut anhö­ren, die ich aller­dings nicht gele­sen habe.

cover hinter diesen tueren

Titel: Hinter die­sen Türen
Autor: Ware, Ruth
Genre: Thriller
Seitenzahl: 368
Verlag: dtv

5/5

Originaltitel: The Turn of the Key
Übersetzer: Stefanie Ochel
Herkunft: England
Jahr: 2019 / 2020 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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