[Thriller] Höllenkind

Mit die­sem Hörbuch habe ich die neu­en Funktionen von Netgalley erprobt. Dort gibt es näm­lich seit neu­es­tem nicht nur Hörbücher, son­dern auch auch eine ent­spre­chen­de App, um die­se zu hören. Zum Start war lei­der die Auswahl der Hörbücher ein wenig auf die weib­li­che Zielgruppe aus­ge­rich­tet, wes­halb ich einen Thriller gewählt habe, den ich ver­mut­lich ansons­ten ver­schmäht hät­te. Es ist näm­lich der ach­te Fall der Ermittler-Figur Clara Vidalis. Ich bin ein­fach mal davon aus­ge­gan­gen, dass die ein­zel­nen Fälle unab­hän­gig von­ein­an­der gele­sen wer­den kön­nen. Und so war es dann auch. Es gab zwar immer wie­der Bezüge zu vor­he­ri­gen Fällen, die mir natür­lich nichts sag­ten, aber im Großen und Ganzen, kann die­ser Thriller auch allein gele­sen wer­den. Es blei­ben mir die genau­en Hintergründe der Beurlaubung der Hauptfigur im Dunkeln, aber der spielt auch kei­ne wesent­li­che Rolle bis auf den Umstand, dass die Ermittlerin nicht im Dienst war.

Es klingt auf den ers­ten Blick wie ein poli­tisch-reli­giö­ser Thriller, der sich der Mythen des Vatikans bedient, die er zu Hauf zu bie­ten hat (also der Vatikan und nicht der Thriller). Diese Themen wer­den aller­dings ledig­lich ange­ris­sen und bie­ten nur das Rahmengerüst für den Thriller. Tief ver­schach­tel­te Intrigen oder christ­li­che Geheimnisse wer­den hier nicht feil­ge­bo­ten. Betrachte ich es mal nüch­tern, so han­delt es sich bei Höllenkind um einen rela­tiv hand­fes­ten, aber doch übli­chen oder nor­mal durch­schnitt­li­chen Thriller. Die Hauptfiguren agie­ren so, wie man es in der Realität eher nicht erwar­ten wür­de, aber sehr typisch für einen deut­schen Genrevertreter. Dazu passt, dass der Autor sagt, dass 80% sei­ner Leser weib­lich sind und die­ser Thriller auf die­se Zielgruppe zuge­schnit­ten ist. Allerdings wer­den eher die Leserinnen ange­spro­chen, sie es etwas der­ber mögen, denn es ist zuwei­len etwas blu­tig.

Der Sprachstil erzeugt aus­rei­chend Spannung, auch wenn die Handlung ein wenig line­ar aus­ge­fal­len ist. Dies ist ein Thriller, der den Leser nicht im Besonderen, son­dern nur mode­rat über­rascht. Ich kann mir schon sehr gut vor­stel­len, dass dies gut ankommt.
Das Ende ist halb-offen. Der Fall selbst wird gelöst (wobei das ein oder ande­re Detail, wie die Ermittler zu Lösung fan­den, nicht erklärt wird), aber es bleibt der ein oder ande­re Handlungsstrang offen und war­tet dar­auf in Folgebänden wei­ter­erzählt zu wer­den.

Der Sprecher Tetje Mierendorf macht zwar im Großen und Ganzen einen guten Job, hat das Hörbuch aber nicht in einer kon­stan­ten Qualität ein­ge­spro­chen. Zwischendrinnen klingt das Eingesprochene etwas lust­los bzw. über­be­tont. Vor allem, wenn vie­le Fragen im Text vor­kom­men, klingt er sehr geküns­telt. Es ist zwar okay, aber Nierendorf wird eher nicht zu einem mei­ner bevor­zug­ten Sprecher wer­den.

Fazit

Dieses Hörbuch von Veit Etzold bie­tet dem Leser bzw. Hörer eine soli­de Standardkost. Ich könn­te nun bös­wil­lig for­mu­lie­ren, dass es ein 08/15-Thriller für des Autors Fans ist. Aber damit täte ich ihm unrecht. Es ist ein guter Thriller, der aus­rei­chend span­nend geschrie­ben ist, es aller­dings an Komplexität man­geln lässt.

buchcover

Titel: Höllenkind (Die Clara-Vidalis-Reihe, Band 8)
Autor: Etzold, Veit
Sprecher: Mierendorf, Tetje
Genre: Hörbuch/Thriller
Hörzeit: 7 Stunden und 17 Minuten
Verlag: Saga Egmont
Print: Knaur

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Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021

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