[Thriller] Lieferdienst

Wie wäre es, wenn das Lieferversprechen an uns Konsumenten ins Extreme über­führt wird? Wenn ein Artikel nicht erst in 24 gelie­fert wird, son­dern inner­halb von 10 Minuten? Das ist die Welt, die Tom Hillenbrand dem Leser prä­sen­tiert. Produkte wer­den in 3D-Druckern auf ato­ma­rer Basis gedruckt (wes­halb auch jeder Artikel in dem Drucker erstellt wer­den kann) und die »Bringer« düsen auf Hoverboards mit wahn­wit­zi­gen Geschwindigkeiten und lie­fern das soeben Ausgedruckte.

Die Handlung ist irgend­wann in der Zukunft ver­or­tet, wo das heu­ti­ge Berlin ein wenig gelit­ten hat und die Menschen sich in Neu-Berlin über­ein­an­der sta­peln. Dort schau­en wir einem der Bringer über die Schultern, der zufäl­lig ein Paket über­brin­gen muss, das gegen diver­se Lieferregeln ver­stößt. Und damit gerät die­ser Bringer in die Bredouille und in ein Netz undurch­sich­ti­ger Machenschaften der Konzerne.

Wer eine Verdenglischung der deut­schen Sprache abge­neigt ist, soll­te Abstand von die­sem Buch neh­men. Tom Hillenbrand packt sehr vie­le bekann­te und erfun­de­ne Begriffe in die­sen Roman, so dass so man­cher Absatz sehr deng­lisch klingt. Was natür­lich gewollt ist und dazu bei­trägt, dass die­ser Roman genau die­se Atmosphäre schafft, die schon ins Absurde her­ein­reicht, aber so durch­aus vor­stell­bar ist.

Fazit

Dieser dezent dys­to­pi­sche Zukunfts-Thriller liest sich sehr kurz­wei­lig und kann nicht nur mit einer rasan­ten Handlung punk­ten, son­dern auch mit einem über­ra­schen­den Finale. Natürlich pran­gert der Autor das heu­ti­ge Konsumverhalten an. Und natür­lich sind eini­ge Parallelen zu bekann­ten Online-Shops sicht­bar. Und viel­leicht moti­viert es den ein oder ande­ren Leser, mal dar­über nach­zu­den­ken, wes­halb es so schlimm ist, auf ein Paket drei oder vier Tage zu war­ten.

cover

Titel: Lieferdienst
Autor: Hillenbrand, Tom
Genre: Thriller / Zukunfts-Thriller / Dystopie
Seitenzahl: 185
Verlag: KiWi Verlag

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2024

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das hört sich nach einer inter­es­san­ten Story an – bei der mich die Seitenzahl mal wie­der etwas abschreckt – das ist ja so kurz?! *lach*
    Das Liefern bzw. die Schnelligkeit ist etwas, was mir auch manch­mal gegen den Strich geht. Klar hab ich auch manch­mal Sachen, die ich ger­ne direkt am nächs­ten Tag hät­te, aber wenn es dau­ert, dann dau­ert es eben. Wenn man sich über­legt, wie vie­le Menschen jeden Tag online bestel­len und die Post, DHL und was alles eh schon so über­for­dert sind, wun­dert es nicht, wenn es eben mal län­ger dau­ert… da wür­de mich schon inter­es­sie­ren, wie der Autor das hier ver­packt hat und vor allem, wel­che Geschichte er dar­um her­um gespon­nen hat.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      und jetzt beden­ke, dass der Onlinehandel nur 16% des Gesamtumsatzes aus­macht. Der Einzelhandel ist also noch immer mit Abstand der ers­te Anlaufpunkt für uns Konsumenten, wenn wir unser Geld los­wer­den möch­ten. Mag man gar nicht den­ken, wenn man die lee­ren Einkaufsstraßen der Kleinstädte und die Logistik der gro­ßen Versandhäuser sieht.
      Haha, ja, das mit der Seitenzahl ken­ne ich. Das ist ver­mut­lich der Grund, wes­halb vie­le Autoren ange­hal­ten sind, irgend­wo bei der 400 zu lan­den 🙂 Hillenbrandt schreibt aber gene­rell kei­ne lan­gen Romane und meist gelingt es ihm auch in der Kürze der Zeit.
      Dir noch einen schö­nen Sonntag
      Frank

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