Die Nautilus und Kapitän Nemo sind wohl die einzigen beiden Dinge, die der erste Band der Trilogie „Nautilus“ mit dem Original aus der Feder von Jule Verne gemein hat. Und zwar nur als Objekte und nicht als inhaltliches Gestaltungselement, um eine Geschichte zu erzählen. Hier hätte die Autorin auch jedes andere U-Boot und irgendeinen Kapitän nehmen können, um ihren Agenten-Thriller zu erzählen. Denn nichts anderes ist diese Graphic Novel.
Die Geschichte ist schnell erzählt, denn es geht in der Hauptsache darum, dass ein Agent des Anschlags auf einen Luxusliner beschuldigt wird, bei dem zahlreiche Menschen und hohe Funktionelle Englands und Russlands gestorben sind, in dessen Folge nun ein Krieg droht. Besagter Agent flüchtet und versucht die Nautilus zu finden, mit deren Hilfe er an Dokumente des gesunkenen Schiffs gelangen kann, die seine Unschuld beweisen können. Das ist nämlich der einzige Aufhänger, dass es Anfang des 19. Jahrhunderts noch keine U-Boote gab. Im wesentlichen wird im Folgenden erzählt, wie der Agent nun quer durch Europa gejagt wird.
Nun, besonders originell ist die Geschichte von Mathieu Mariolle nicht und wird lediglich durch die Zeichnungen von Guénaël gerettet, die zwar nicht in Gänze aber doch im Großen und Ganzen gut gelungen sind. Ich mag solche an der Realität angelehnte Zeichenstile eher als die im Stile klassischer Comics.
Fazit
Diese Auftakt konnte mich jetzt noch nicht vom Hocker reißen. Zu oft sind mir solche bzw. ähnliche Szenarien über den Weg gelaufen. Das wäre okay gewesen, wenn die Geschichte ein bisschen mehr Futter gehabt hätte und zumindest in diesem ersten Teil wirkt die Nautilus mit ihrem Kapitän arg aufgesetzt. Hier muss im zweiten Teil zwingend mehr kommen.