[Thriller] Wer den Sturm sät

Nun, was pas­siert, wenn der Sturm gesät ist? Nun, die­se Frage ist nach der Lektüre des Thrillers von Werner Sonne gar nicht so ein­fach zu beant­wor­ten. Es beginnt mit einer Leiche in einem Pool eines Hotels auf Sylt und einem Kleinkriminellen, der die Gelegenheit nutzt, um sich an ihrem Hab und Gut zu berei­chern. Es scheint ein nor­ma­ler Krimi zu sein, in dem es dar­um geht, auf­zu­de­cken, was es mit der Leiche auf sich hat.

Als Nebenhandlung wird von einem Kampftaucher berich­tet, der eben­falls leb­los aus dem Wasser der Nordsee gefischt wird. Und dann gibt es einen wei­te­ren Nebenschauplatz an Bord eines rus­si­schen U‑Boots, das unglück­li­cher­wei­se vor der Küste Sylts in deut­schen Hoheitsgewässern stran­det.

Die Annexion der Krim ist schon was her. Im Februar 2014 hat sich Russland die­se ukrai­ni­sche Halbinsel ein­ver­leibt. Der Roman von Werner Sonne erschien anno 2017. Der Autor konn­te also nicht wis­sen, dass Russland im Jahr 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begin­nen wird.

Dennoch zeich­net der Autor ein sehr bri­san­tes Bild von einer sol­chen Situation, wes­halb sich der Roman von einem Krimi nach und nach zu einem Polit-Thriller ent­wi­ckelt. Russland wehrt sich in die­sem Buch gegen das Näherrücken der NATO an rus­si­sches Territorium und die Truppenbewegung lässt Unheil erah­nen. Der Autor zeigt auf, welch diplo­ma­ti­sche Maschinerie in einem sol­chen Fall in Gang gesetzt wird, wobei viel zu wenig mit­ein­an­der gespro­chen wird. Ein Umstand, der die Kuba-Krise hat bei­na­he eska­lie­ren las­sen. Und lei­der ler­nen die Verantwortlichen nicht aus der Vergangenheit. Und da die Wirklichkeit die Handlung die­ses Romans ein­holt, kann ich nur den Hut vor dem Autor zie­hen, der lan­ge Jahre für die ARD jour­na­lis­tisch tätig war und weiß, wovon er schreibt.

Auch wenn es am Ende sehr poli­tisch wird (mit Figuren, deren Ähnlichkeit mit leben­den Personen nur zufäl­lig besteht), ist der Roman sehr span­nend zu lesen. Allerdings soll­te der Leser mehr dem Polit-Thriller zuge­neigt sein als dem deut­schen Krimi-Allerlei, um nicht von dem Roman ent­täuscht zu sein.

Eingesprochen wur­de der Roman von Oliver Schmitz. Grundsätzlich hat mir sei­ne Intonierung gefal­len. Wenn da nicht der schwan­ken­de Hörpegel gewe­sen wäre, der das Hören im fah­ren­den Auto etwas her­aus­for­dern­der wer­den ließ.

cover

Titel: Wer den Sturm sät
Autor: Sonne, Werner
Sprecher: Schmitz, Oliver
Genre: Hörbuch / Thriller
Hörzeit: 6 Stunden und 43 Minuten
Verlag: Audible Studios
Print: Amazon EU

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2017

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