U‑Haft

Stell Dir vor, Du gehst zu einer Demo, gerätst in eine fal­sche Ecke, wirst fest­ge­nom­men und lan­dest bei einem zwei­fel­haf­ten Arzt. Ein in Deutschland unvor­stell­ba­res Szenario wird hier von Lyl Boyd gemalt.

Diese Mini-Kurzgeschichte ist die­ses Mal kein “Booksnack”, aber den­noch von ähn­li­chem Umfang. Die 10 eBook-Seiten sind ide­al für die Mittagspause.

Zur Handlung kann man bei dem Umfang natür­lich nicht so viel sagen, ohne direkt mas­siv zu spoi­lern. Dennoch sei so viel ver­ra­ten, dass sich die Geschichte um Folter in der U‑Haft dreht.

Dabei wird der Fokus auf die Ausführungen des Arztes gelegt, der dem Erzähler sei­ne Handlungen näher­bringt. Seine Motive und Beweggründe wer­den durch­aus ver­deut­licht. Wie ein sol­ches Handeln in Deutschland mög­lich ist, hin­ge­gen nicht, was dem Gesamtkonstrukt die Glaubwürdigkeit nimmt. Mir fal­len spon­tan unzäh­li­ge Gründe ein, wes­halb die Geschichte, so wie sie erzählt wird, in Deutschland nicht funk­tio­nie­ren kann.

Zusätzlich hat die Geschichte ein fie­ses offe­nes Ende. Nein, kein Cliffhanger, der Lust auf die Haupthandlung macht, son­dern ein gna­den­los offe­nes Ende, das den Leser mit einem fra­gen­den “Häh?” auf den Lippen zurück­lässt.

Auch wenn die­se Mini-Kurzgeschichte anders als die Booksnacks zu einem ange­mes­se­nen Preis ange­bo­ten wird, kann ich lei­der kei­ne Empfehlung dafür aus­spre­chen.

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