Verhext

verhextDieses Buch knüpft nat­los an den ers­ten Teil der Serie “Die Chroniken des Eisernen Druiden” an. Auch wenn Hearne immer wie­der mit kur­zen Rückblenden die Ereignisse aus “Gehetzt” erklärt, emp­fiehlt es sich drin­gend, die­sen zuerst zu lesen.

In Verhext kommt Atticus nicht zur Ruhe und die Charaktere, die in Gehetzt vor­ge­stellt wur­den, kom­men hier rich­tig in Fahrt. Dabei kommt es zu einem bun­ten Mix aus Göttern, Hexen, Werwölfen, Vampiren, Kabbalisten und Dämonen. Dazu gesel­len sich der red­se­li­ge Hund, die iri­schen Witwe MacDonagh und der feind­se­li­ge Nachbar.

Dabei lie­gen die Ereignisse, die in Gehetzt beschrie­ben wur­den, gera­de drei Wochen zurück. Aenghus Óg wur­de besiegt, aber er hat nicht nur tote Erde hin­ter­las­sen, son­dern es haben sich auch zeit­gleich diver­se Dämonen auf der hie­si­gen Erde breit gemacht, nach­dem sie der Schlacht ent­schwin­den konn­ten.

Die Geschichte beginnt unspek­ta­ku­lär und man hat den Eindruck, als ob die Aufräumarbeiten rund um die Schlacht einen gro­ßen Teil des Buchs ein­neh­men. Aber weit gefehlt. Denn Atticus wird aus hei­te­rem Himmel von einem Todesfluch getrof­fen, der von sei­nen bewähr­ten Schutzmechanismen abge­wehrt wur­de. Fortan ver­sucht er hin­ter das Rätsel zu gelan­gen, wer für den Fluch ver­ant­wort­lich ist und lernt die Welt, in der er lebt bes­ser ken­nen.

Nun erfährt er, dass der Hexenzirkel Die Schwestern der drei Auroras in die­ser Region für Ordnung und Ruhe gesorgt hat­te. Und nach­dem der Zirkel in sei­ner Handlung ein­ge­schränkt wur­de, drin­gen neue Gefahren in sei­nen Wirkkreis ein, wie z.B. Bacchanten, die bei Menschen blin­de Raserei und Orgien aus­lö­sen.

Es liest sich jetzt nicht nur so, als ob sich ein Ereignis an das ande­re reiht, es ist auch so. Hearne lässt den Leser kaum zur Ruhe kom­men und reiht ein Ereignis an das ande­re. In mei­nen Augen über­treibt er es zuwei­len. Der Hund Oberon ver­kommt lang­sam zum Jar Jar Binks die­ser Geschichte und die Versuche dem Vampirfreund Leif neu­zeit­li­che Sprache bei­zu­brin­gen, wir­ken zu sehr auf­ge­setzt.

Im Gegenzug wird der Leser aber mit meh­re­ren Highlights belohnt, die ein­fach nur Spaß machen, gele­sen zu wer­den. So erfreut sich Atticus gera­de noch dar­über, dass sein Bindezauber stär­ker als die Haarfallenzauber der Hexen sind und die­se ihm eben kei­ne Haarlocke ent­wen­den kön­nen, so muss er im nächs­ten Moment um einen gefal­le­nen Engel küm­mern, der eine Schule unsi­cher macht. Auch das Auftreffen der bei­den riva­li­sie­ren­den Göttinnen Morrigan und Brighidstellen sicher­lich ein Höhepunkt des Buches dar.

Es wiegt sicher­lich der Humor, der wit­zi­ge Schreibstil und die wild durch­ein­an­der­ge­wür­fel­ten Figuren aus den ver­schie­dens­ten Religionen deut­lich mehr als das teil­wei­se zu stark über­trie­be­ne, so dass ich in jedem Fall eine Empfehlung auch für die­sen zwei­ten Band aus­spre­che.

Das Buch ist in mei­nen Augen nur bedingt für Jugendliche geeig­net. Die Sprache rich­tet sich zwar an die­se Zielgruppe, die Gewaltdarstellungen sind aber zum Teil recht expli­zit. Er lässt zum Beispiel am Ende die Bemerkung fal­len, dass es nur ein pro­ba­tes Mittel gibt, Kreaturen zu töten, die über Selbstheilungsfähigkeiten ver­fü­gen: Indem man den Kopf von den Schultern trennt.

Eine Übersicht über alle Teile der Reihe fin­det sich im Special-Bereich die­ses Blogs.

 

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