Was ist dieses Buch?

Solange du deine Füße auf meinen Tisch legst

Titel: Solange du dei­ne Füße auf mei­nen Tisch legst …: Mein schreck­lich lus­ti­ges Leben als Vater
Autor: Schumacher, Hajo
Genre: Humor
Verlag: Eichborn Verlag
Wertung: ★★★★☆

 

Ja, was ist die­ses Buch eigent­lich? Ein Erziehungsratgeber? Nein, sicher­lich nicht – zu wenig Ratgeber. Eine Biografie? Ne, eben­so sicher nicht – zu wenig Lebensgeschichte. Ein Erfahrungsbericht? Irgendwie auch nicht – zu wenig Bericht. Was auch immer die­ses Buch ist, eines ist es auf jeden Fall: wit­zig!

Wiedererkennungswert

Wer Kinder hat, wird sich in die­sem Buch sicher­lich wie­der­fin­den. Auch wenn ich mich fra­ge, was Hajo Schumacher wirk­lich erlebt hat, dass er die­se Anekdoten zu sei­nem Besten gibt. Es dürf­te hin­ter jeder Geschichte ein wah­rer Kern ste­cken. Weshalb ich auch so vie­les wie­der­erken­ne.

Manchmal ist das Familienleben schon wit­zig und unter­halt­sam (zumin­dest für Außenstehende), wenn nichts über­spitzt dar­ge­stellt wird. Wenn man aber eine Situationskomik aus­schmückt und mit einer ordent­li­chen Prise Selbstironie und Sarkasmus gar­niert, kom­men die klei­nen kur­zen Episoden aus dem Leben eines Familienvaters zum Vorschein.

 

Nichts für Helikopter-Eltern

Dieses Buch ist denk­bar unge­eig­net für Helikopter-Eltern (also Eltern, die stän­dig ihre Kinder umkrei­sen). Selbstverständlich gibt es heut­zu­ta­ge eben­so wenig Helikopter-Eltern wie sei­ner­zeit irgend­je­mand ein Album von Modern Talking beses­sen hat. Auch Eltern, die ihre Kinder zum durch­or­ga­ni­sier­tem Nachmittagsprogramm dril­len, bekom­men in einem aus­rei­chen­den Maß ihr Fett weg.

Nicht nur des­halb ist die­ses Buch kein Ratgeber. Auch gibt es immer wie­der Vorfälle, die zwar wit­zig sind, aber wenig Vorbildcharakter haben. Schumacher behaup­tet in sei­nem Buch zwar, dass es nicht anders wäre, wenn er nicht zwei Söhne, son­dern zwei Töchter hät­te, aber ich als Vater von drei Söhnen glau­be das mit kei­nem Wort. Vieles von dem, was er da so beschreibt, kann nur einem Sohn-Vater pas­sie­ren. Allein die “Brumm-Mrmh-Kommunikation” von Jungs wird wohl kaum ein Tochter-Vater nach­voll­zie­hen kön­nen.

Auf der ande­ren Seite dürf­ten sich Töchter-Väter, wie Söhne-Väter wie auch deren Mütter schon des­öf­te­ren die Frage gestellt haben:
Warum ist man als nor­ma­ler Mensch eigent­lich immer Außenseiter?
Das Buch ist ein­deu­tig auch für Mütter lesens­wert.

 

Fazit

Ich kann nur schwer ein­schät­zen, ob jemand, der kei­ne Kinder hat, den Witz der erzähl­ten Geschichten wirk­lich nach­voll­zie­hen und nach­er­le­ben kann. Der Humor ist sicher­lich deut­lich ver­ständ­li­cher für jeman­den, der das tag­täg­li­che Familienchaos nach­voll­zie­hen kann.

Ich habe an vie­len Stellen gelacht und an noch mal mehr Stellen, konn­te ich mich wie­der­erken­nen, auch wenn mein Leben sicher­lich anders aus­sieht als das des Autors. Aber dann doch eben wie­der so ähn­lich, um die Witze und die Situationskomik zu ver­ste­hen.

Das Buch jedem zu emp­feh­len, der es mag mit wit­zi­gen kur­zen Geschichten unter­hal­ten zu wer­den. Wer nicht nur die­ses Fazit, son­dern auch den Rest die­ser Rezension gele­sen hat, wird bemerkt haben, dass dies kei­ne Ode eines stol­zen Vaters an sei­ne Kinder ist, son­dern viel­mehr eine humor­vol­le Aufarbeitung eines chao­ti­schen Familienlebens.

 


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