[Bilderbuch] Die Geschichte einer Straße

Wie wan­delt sich eine Stadt im Laufe der Zeit? Eine sehr span­nen­de Frage, vor allem, wenn die Zeitspanne der­art groß gewählt wird wie in die­sem Bilderbuch für Kinder ab ca. sechs Jahren. Alles beginnt mit einer Siedlung vor 12.000 Jahren und endet mit einer mög­li­chen Stadt der nahen Zukunft.

Zu Beginn erhält der Leser einen kur­zen Abriss davon, was ihm im Buch erwar­tet. Kurz wird beschrie­ben, die sich eine Stadt wan­delt. Dann begin­nen auch schon die groß­flä­chi­gen Bilder, die im gro­ßen Querformat ihr gan­zes Potential ent­fal­ten. Insgesamt 15 sol­cher Doppelseiten zei­gen die Stadtentwicklung. Dabei gibt es immer wie­der wich­ti­ge Ankerpunkte, die sich ver­ein­zelt durch alle Bilder zie­hen. Neben dem all­ge­gen­wär­ti­gen Fluss sind das Ruinen von älte­ren Gebäuden oder Grabstätten, die vor der Stadt errich­ten wur­den. So bekom­men die Kinder ein gutes Gefühl davon, wie es dazu kom­men konn­te, dass zum Beispiel eine Burgruine mit­ten in der Stadt steht.

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© pri­vat mit der freund­li­chen Genehmigung von Dorling Kindersley Deutschland

Ich per­sön­lich fin­de es zudem sehr ein­drucks­voll, wenn man sieht, wie weit ent­wi­ckelt die Bevölkerung im Römischen Reich war und wie sehr sich die Städte im „fins­te­ren“ Mittelalter regel­recht zurück­ent­wi­ckelt haben. Aus bom­bas­ti­schen und hoch­ent­wi­ckel­ten Städten wur­de wie­der eine Matschgrube. Was mir in die­sem Zusammenhang aller­dings ein wenig fehlt, ist die Darstellung, wie es sein kann, dass man in einer Stadt auf Überreste einer römi­schen Stadt sto­ßen kann, wenn man ein paar Meter in den Boden gräbt.

Einschub: In Köln z.B. wer­den Bauvorhaben immer von Bombensuchtrupps (es wer­den noch immer zahl­rei­che Bomben aus dem zwei­ten Weltkrieg gefun­den) und Archäologen beglei­tet, die Überreste unter­su­chen und schon so man­chen spek­ta­ku­lä­ren Fund machen konn­ten (damit aber gleich­zei­tig das Bauvorhaben zeit­lich stre­cken).

Dieser Eindruck der Stadtentwicklung wird durch die Farbgebung mas­siv unter­stri­chen. Ist die römi­sche Stadt hell und far­ben­froh, ver­sinkt die Stadt der Industrialisierung im Grau und Schwarz der Fabriken. Das Wesen des Bilderbuchs bleibt aber den­noch gleich. Als gro­ßes Wimmelbild wer­den die mar­kan­ten Erscheinungsbilder einer Stadt (bzw. eines Dorf) gezeigt und dabei die wich­tigs­ten Instanzen der Stadt gezeigt. Auch dies wan­delt sich im Laufe der Zeit.
Im Vergleich zu vor­he­ri­gen Ausgabe wur­de in die­ser Neuauflage das Bild einer Stadt der Zukunft gezeigt. In die­ses Bild wur­den die mög­li­chen Stadtentwicklungen inte­griert, wie sie heut­zu­ta­ge dis­ku­tiert und teils auch schon inte­griert wur­den bzw. wer­den.

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© pri­vat mit der freund­li­chen Genehmigung von Dorling Kindersley Deutschland

Fazit

Ein Wimmelbuch mal anders. Es wird gezeigt, wie sich eine Stadt und mit ihr die Zivilisation (der west­li­chen Welt) ent­wi­ckelt hat. Eine sehr span­nen­de Zeitreise, mit der Kinder erfah­ren kön­nen, wie sich der Mensch im Laufe der Zeit vor- aber auch zurück­ent­wi­ckelt hat. Ein Geschichtsunterricht für die Kleinen.

Tatsächlich fin­den sich dafür, dass so wenig Text im Buch ent­hal­ten ist, ver­gleichs­wei­se vie­le Fehler im Buch. Dabei sind es nicht nur ver­ein­zel­te Rechtschreibfehler, son­dern sogar kom­plet­te Satzbauten, die falsch dar­ge­stellt wer­den. Für ein Buch aus dem DK-Verlag sehr unge­wöhn­lich.

Mehr Einblicke in das Buch fin­den sich auf der Homepage des DK-Verlags.

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Titel: Die Geschichte einer Straße: Eine Reise durch die Jahrtausende. Erweiterte Ausgabe des Klassikers. Mit Straße der Zukunft.
Autor: diver­se
Illustrator: Noon, Steve
Genre: Kindersachbuch
Lesealter: ab ca. 6 Jahre
Seitenzahl: 32
Verlag: Dorling Kindersley Verlag

5/5

Originaltitel: A Street Through Time
Übersetzer: Bernd Kockerols, Suzanne Patzelt, Anke Wellner-Kempf
Herkunft: England
Jahr: Orig.: 1998, 2012, 2020; dt.: 2018, 2021 (Überarbeitete Neuausgabe)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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