Bookbeat vs. Audible: zwei Hörbuchanbieter im Vergleich

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Ich nut­ze schon seit Jahren Audible als Anbieter für Hörbücher und Hörspiele. Leider hat Audible über­haupt kei­ne Möglichkeiten, Teile sei­ner Bibliothek inner­halb der Familie zu tei­len. Ich kann mich zwar mit mei­nen Daten auf einem ande­ren Handy ein­log­gen, aber dann haben die Nutzer die­ses Handys Zugriff auf alle Hörbücher.

Also haben wir für eine Urlaubsreise diver­se Hörbuchanbieter getes­tet. Ohne jetzt alle Anbieter in die­sem Vergleich auf­zu­füh­ren, blie­ben wir bei einem Anbieter hän­gen. Bookbeat lie­fert meh­re­re inter­es­san­te Optionen und bie­tet grund­sätz­lich ein ande­res Abomodell als Audible an. Wir ver­glei­chen.

Preise

Alle Preise habe ich kauf­män­nisch gerun­det.

BookBeat

Bei Bookbeat gibt es drei Abonnements. Das Basis-Abo kos­tet 10 Euro im Monat und beinhal­tet 25 Hörstunden pro Monat. Mit 15 Euro und 100 Hörstunden pro Monat ist das Standard-Abo wohl das belieb­tes­te und dann gibt es noch das Premium-Abo mit einem unbe­grenz­ten Hörvergnügen für 20 Euro im Monat.

Ein Wechsel oder eine Beendigung des Abos ist jeweils zum Laufzeitende mög­lich.

Über eini­ge Umwege gibt es noch immer den Probezeitraum von vier Wochen. Einfach mal die Suchmaschine danach fra­gen. Standardmäßig wer­den zwei Wochen ange­bo­ten.

Audible

Audible kos­tet 10 Euro im Monat und man erhält dafür ein Guthaben. Mit die­sem Guthaben kann man sich einen Titel aus dem Angebot aus­su­chen. Kürzere Hörbücher wer­den für ein hal­bes Guthaben ange­bo­ten und es gibt immer wie­der Aktionen, bei denen 2 Hörbücher für ein Guthaben gekauft wer­den kön­nen.

Wer mehr hört, kann sich drei Guthaben für je 8,32 Euro (in Summe für 24,95 Euro) dazu kau­fen. Alternativ wer­den alle Titel für je 10 Euro ange­bo­ten, egal wie teu­er sie ange­bo­ten wer­den. Davon aus­ge­nom­men natür­lich güns­ti­ge­re Hörbücher. In man­chen Fällen ist es güns­ti­ger, kein Guthaben aus­zu­ge­ben, son­dern sich das Hörbuch so zu kau­fen (z.B. bei sehr kur­zen Hörbüchern).

Mittlerweile gibt es bei Audible kos­ten­freie Zusatzinhalte, wie diver­se Podcasts. Allein des­we­gen lohnt sich mei­nes Erachtens ein Abo aller­dings nicht.

Familienaccounts

Wie kön­nen Inhalte mit Familienmitgliedern geteilt wer­den?

BookBeat

Ich habe den Anbieter so ver­stan­den, dass in den Grundgebühren zwei Accounts vor­han­den sind. Einen Elternaccount und einen Kinderaccount. Dies ist aber falsch. Es gibt nur einen Account und jeder wei­te­re muss für knapp fünf Euro im Monat hin­zu­ge­bucht wer­den.

Immerhin wer­den die Hörminuten nicht geteilt. Wer also ein Standard-Abo mit 100 Hörstunden pro Monat bezahlt, dann erhal­ten alle Profile jeweils 100 Hörstunden.

Den Kinderaccount (ab einem Alter von zir­ka sechs Jahren) kann man sich schen­ken, denn das Kind kann den Account selbst­stän­dig in der App wech­seln. Wieso der Anbieter kei­ne Möglichkeit bie­tet, den Elternaccount zu schüt­zen oder gene­rell das freie Wechseln der Accounts in der App zu sper­ren, ist ein gro­ßes Rätsel. Denn so machen die unter­schied­li­chen Accounts wenig Sinn.

Audible

Audible bie­tet kei­ne Möglichkeit an, sei­nen Account mit ande­ren Familienmitgliedern zu tei­len. Eine Ausnahme besteht bei der Verwendung von den FireTablets, die wir aber nicht genutzt haben, da die dor­ti­gen Kinderaccounts wie­der­um im Abomodell ver­trie­ben wer­den.

Titel finden

Beide Anbieter haben das Problem, dass nur sehr schwer Titel zu fin­den sind. Die Genreunterteilungen sind bei Bookbeat nur sehr grob getrof­fen wor­den. Aber immer­hin wur­de die Fantasy von der Science Fiction getrennt. Aber wenn alle Fantasy-Bücher oder alle Thriller und Krimis in der App ange­zeigt wer­den, so wird es schwie­rig, zu stö­bern, da es ein­fach zu vie­le Untergenres gibt.

Da bei Bookbeat sehr vie­le Serien ange­bo­ten wer­den, ist es noch­mals schwie­ri­ger Einzelbände oder Trilogien zu fin­den.

Leider krankt das Angebot von Audible an ähn­li­cher Stelle, aber die Optionen sind viel fei­ner und ich kann eher anfan­gen zu stö­bern. Man merkt bei Audible, dass die Redaktion immer wie­der ver­sucht, Ordnung ins Angebot zu bekom­men. Grundsätzlich ist Audible deut­lich über­sicht­li­cher als Bookbeat.

Bookbeat hat merk­lich weni­ger Titel im Angebot. Zudem wer­den etwas merk­wür­di­ge Titel bei bestimm­ten Suchen ange­zeigt. Wenn ich z.B. nach Exorzismus suche (z.B. Der Exorzismus der Emely Rose), so wer­den mir u.a. Sachbücher über Autismus, Vegetarismus und Sadomasochismus ange­zeigt. Eine inter­es­san­te Mischung, die mich jetzt lei­der nicht direkt ange­spro­chen hat.

Alternativ kann man auch direkt bei den Hörverlagen suchen, die bei Bookbeat häu­fig ver­tre­ten sind. Dazu zäh­len z.B. der Argon Hörverlag, Lübbe Audio oder Der Hörbuch Hamburg HHV. Allerdings bewer­ben die Verlage bevor­zugt ihre Neuerscheinung, so dass die­se viel­leicht auch kei­ne gro­ße Hilfe sind.

Was Bookbeat natür­lich fehlt, sind die Eigenproduktionen der ande­ren Anbieter, allen vor­an Audible. Es gibt sehr vie­le Bücher, die exklu­siv bei Audible ange­bo­ten wer­den.

Gerade was Empfehlungen mei­ner Blogger-Kollegen betrifft, fin­de ich die­se Titel bei Bookbeat oft­mals nicht.

Abo beenden

Das Abomodell kann man bei Bookbeat sehr ein­fach zum jewei­li­gen Berechnungszeitraum wech­seln. Zusätzliche Accounts kann man ruhen las­sen.

Bei Audible ist es eben­falls sehr ein­fach, den Account zu deak­ti­vie­ren. Alternativ lässt man ihn für drei Monate ruhen und kann ihn jeder­zeit wie­der akti­vie­ren.

Der gro­ße Unterschied bei den Anbieter besteht dar­in, dass ich bei Audible immer noch Zugriff auf mei­ne Bibliothek habe. Ich kann die Hörbücher, die ich bis­her erwor­ben habe, so oft hören, wie ich mag. Bei Bookbeat hat man nach Beendigung des Abos kei­nen Zugriff mehr auf sei­ne Bibliothek. Wer sehr vie­le Titel besitzt, kann sich mit einem noch­ma­li­gen Hören ohne Abo bei Audible gut über Wasser hal­ten.

Wir haben auch ande­re kom­mer­zi­el­le Angebote getes­tet, aber die­se sind durch­ge­hend nicht emp­feh­lens­wert gewe­sen, weil sie für viel Geld zu wenig gebo­ten haben.
Wer kein Geld aus­ge­ben möch­te, soll­te sich die Apps LibriVox und Hearooz anschau­en. Dort gibt es zahl­rei­che Hörbücher und Hörspiele, die kos­ten­frei ange­bo­ten wer­den.

Fazit

Wer hat nun die Nase vorn? Das lässt sich wie so oft im Leben nicht ein­deu­tig sagen. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Für mich per­sön­lich lohnt sich das Audible-Abo, da ich eher lan­ge Romane höre, die vie­le Hörstunden dau­ern. Wer aber lie­ber kur­ze Geschichten und Serien hört, greift bes­ser zu Bookbeat. Dort gibt es außer­dem das bes­se­re Familienmodell, auch wenn kei­ne Kindersicherung vor­han­den ist. Mehr Inhalte gibt es wie­der­um bei Audible, vor allem, was Neuerscheinungen betrifft. Zudem ver­fügt Audible über vie­le exklu­si­ve Titel.

12 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Ich ken­ne mich damit ja noch über­haupt nicht aus – und ja, natür­lich “ken­ne” ich Audible, davon hört man ja immer wie­der von allen Seiten, aber ich hab mir das noch nie genau ange­schaut oder mich dar­über infor­miert. Von “Bookbeat” hab ich auch schon gehört glaub ich, zumin­dest kommt mir der Name bekannt vor – und ich fin­de es toll dass du sie uns so gegen­über­ge­stellt prä­sen­tierst!
    Ich bin ja kein so gro­ßer Fan von Hörbüchern, obwohl es mich schon immer wie­der reizt…
    Audible scheint aber hier im Vergleich doch eher was für mich zu sein, wenn ich es denn mal aus­pro­bie­re ^^

    Vielen Dank für die Vorstellung!
    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      vie­len Dank für das Lob. Ich den­ke auch, dass Du eher zu Audible pas­sen wür­dest, um die lan­gen Hörbücher zu hören. Du müss­test aller­dings irgend­ei­ne Aktivität am Tag haben, zu der Du Hörbücher hören kannst. Ich glau­be, es gibt nur weni­ge, die anstel­le von Büchern zu lesen lie­ber Hörbücher hören (mal von Sehbehinderten viel­leicht abge­se­hen).
      Viele Grüße
      Frank

      1. Und da wirds eben schwie­rig … ich fah­re kei­ne lan­gen Strecken oder mache sonst was, wo ich neben­bei gut hören könn­te. Das ist es ja :/ Und wenn ich abends dann Zeit habe und auf der Couch lie­ge, lese ich halt lie­ber.
        Was ich mir über­legt habe, wie­der mit Mandalas malen oder zeich­nen anzu­fan­gen, da könn­te ich neben­bei natür­lich schön was hören 🙂

        1. Je nach Lust und Laune (und Küchengerät) geht es auch wäh­rend des Kochens oder sons­ti­gen öden Hausarbeiten. Aber klar, wäh­rend des Malens gehts viel­leicht auch, obgleich auch die Gefahr besteht, dass Du durch das eine oder ande­re zu sehr abge­lenkt wirst.

  2. Ich wer­de dei­ne tol­le Gegenüberstellung auf mei­ner Unterseite “Tools zum Lesen” tei­len 🤗 ich hab Hörbücher bis­her in Onlineshops gekauft und auf dem MP3-Player ange­hört, oder auf USB im Auto. Aber meis­tens lese ich E‑Books. Bei Tolino gibt es dann die Family Sharing-Funktion, die du für Hörbücher suchst. Ich bin eigent­lich froh, dass mir die gekauf­ten MP3 spä­ter nicht ver­schwin­den, das ist, fin­de ich, ein abso­lu­tes Minus.
    Liebe Grüße, Tala

    1. Hallo Tala,
      dan­ke fürs Verlinken. Die Abos haben natür­lich den Vorteil, dass die Hörbücher deut­lich güns­ti­ger zu haben sind. So man­ches Hörbuch wür­de ja über das Doppelte kos­ten, wenn ich es als MP3 kau­fen wür­de. Es kommt aber auch in die­sem Fall dar­auf an, wie oft und wie vie­le Hörbücher Du pro Monat so hörst …
      Viele Grüße
      Frank

      1. Hallo Frank,
        Das ist natür­lich genau der Punkt, den man abwä­gen muss. Für Hörbuch-Fans ist so ein Abo eine rich­tig gute Idee! Und Audible pro­du­ziert ja auch extra eige­ne Hörbücher, nicht wahr?
        LG, Tala

        1. Hi Tala,
          ja, Audible pro­du­ziert eige­ne Hörbücher über Audible-Studios, die dann auch exclu­siv nur über Audible zu haben sind. Wer gern län­ge­re Hörbücher hört, wird das eher anlo­cken als Serienjunkies 🙂

          Viele Grüße
          Frank

  3. Hallo,

    ich habe/ hat­te seit 2014 mit Unterbrechungen ein Audible-Abo, so dass ich eine sehr gro­ße Bibliothek habe. Oft habe ich ein 2. Buch, man­che ein 3. im Monat hin­zu­ge­kauft. Ja, ich habe auch jetzt und für ewig Zugriff auf mei­ne Bibliothek, da mir die Bücher gehö­ren, aber ehr­lich, sel­ten hört man die Bücher ein 2. oder gar ein 3. Mal. Ich höre sehr viel, im Auto, im Zug, im Bett, beim kochen… und des­we­gen bin ich auf BookBeat umge­stie­gen und nut­ze die 100 Std.-Variante. Das ist super…
    Bei Audible kann ich ein Buch zurück­ge­ben, bei BookBeat höre ich ein­fach auf und suche mir ein ande­res und solan­ge mein Abo besteht, kann ich das Buch auch zig Mal hören, wenn ich das möch­te. Ich kann bei BookBeat kur­ze, lan­ge etc. Bücher hören ohne mir Gedanken machen zu müs­sen, ob sich das Guthaben dafür lohnt oder ich zusätz­lich Geld aus­ge­be. BookBeat bie­tet zudem e‑Books an, so habe ich schon ein paar Sachbücher „Probe gele­sen“ bevor ich sie gekauft habe. Einzig die Auswahl ist bei Audible unschlag­bar, aber bis­her habe ich bei BookBeat noch immer was gefun­den und man hört auch in unbe­kann­te­re Sachen rein… mein Fazit: Ich bin froh den Wechsel voll­zo­gen zu haben, da BookBeat bes­ser zu mei­nem Hörverhalten passt. Meine Audible-Bibliothek ist ja noch da und die hört jetzt mei­ne Tochter ☺️

    1. Hallo Petra,
      manch­mal ändern sich ja auch Hörgewohnheiten, wie alles im Leben und dann passt ein ande­rer Anbieter viel­leicht auch eher. Ich habe aber fest­stel­len kön­nen, dass es durch­aus Spaß machen kann, ein Buch mehr­mals zu hören, was vor allem für jene gilt, die ich schon vor etli­chen Jahren gehört habe.
      Bei Bookbeat gibt es in mei­nen Augen in den Genres, die gern höre tat­säch­lich noch immer zu wenig Auswahl. Aber viel­leicht ändert sich ja auch das irgend­wann 🙂
      Viele Grüße
      Frank

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