[Krimi] 1793

1793

Titel: 1793 (Winge und Cardell ermit­teln, Band 1)
Autor: Natt och Dag, Niklas
Genre: Krimi
Seitenzahl: 496
Verlag: Piper Verlag
Wertung: ★★★★★
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Ich per­sön­lich mag unge­wöhn­lich geschrie­be­ne Romane. Und die­ser Debüt-Roman des schwe­di­schen Autors Niklas Natt och Dag ist genau das. Und damit mei­ne ich nicht die teils aus­ufern­de Gewalt, die sich in die­sem Krimi fin­det, son­dern die Art und Weise, wie er erzählt wird.

Sprunghaft

Schon die Namensgebung der vier Hauptkapitel offen­bart, dass die­ser Krimi in der Zeit springt. Er beginnt im Herbst des titel­ge­ben­den Jahres 1793, wech­selt in den Sommer und Frühling und springt schluss­end­lich in den Winter. Dabei wer­den in den ers­ten drei Kapiteln sehr unter­schied­li­che Episoden erzählt, die auf den ers­ten Blick nichts mit­ein­an­der gemein haben. Erst zum Ende der jewei­li­gen Episoden wer­den Verknüpfungen deut­lich, die im vier­ten Kapitel zu einem über­ra­schen­den Finale zusam­men­ge­fasst wer­den.

Diese Art der Erzählung hat mich als Leser direkt ange­spro­chen. Denn natür­lich war zu erwar­ten, dass die unter­schied­li­chen Episoden irgend­wie mit­ein­an­der ver­knüpft sein müs­sen. Den Autor dabei zu beglei­ten, war in jeder Phase des Buchs inter­es­sant. Was auch dar­an lag, dass die gewähl­ten Charaktere in jeg­li­cher Hinsicht authen­tisch dar­ge­stellt wur­den. Allerdings mit der Folge, dass sich der Autor nicht nur einer der­ben Sprache bedient, son­dern auch das Leben zu jener Zeit kein Zuckerschlecken war und gemein­hin ein Menschenleben nicht den glei­chen Stellenwert genoss wie heut­zu­ta­ge.

Dies mün­det dann auch in einer zum Teil sehr expli­zi­ten Darstellung von Gewalttaten, wobei Niklas Natt och Dag es hin und wie­der über­treibt. Denn wie wahr­schein­lich ist es, dass ein Bruder einen Brief an sei­ne Schwester damit beginnt, dass er sich des Morgens dem Inhalt sei­nes Gedärms ent­le­digt und über des­sen Konsistenz phi­lo­so­phiert? Glücklicherweise waren sol­che Ausfälle nur sel­ten wie­der­zu­fin­den und mei­nes Erachtens ver­schmerz­bar.

Fazit

Wer sich eben­so wenig an expli­zi­ten Gewaltdarstellungen stört wie an den teils recht detail­lier­ten Darstellungen mensch­li­cher Abgründe jener Zeit anno 1793 wird sicher­lich Gefallen an die­sem Krimi im his­to­ri­schen Gewand fin­den. Die Erzählweise ist unge­wöhn­lich, aber pas­send und der Krimi weiß den Leser vor allem zum Ende hin mehr­fach zu über­ra­schen.

gewalt
⚠Achtung⚠ Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und bedient sich einer der­ben Sprache. Es ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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