[Graphic Novel] The Handmaid’s Tale

handmaids tale graphic novel

Titel: The Handmaid’s Tale
Autor: Atwood, Margaret (Autor); Nault, Renée (Illustrator)
Genre: Graphic Novel
Seitenzahl: 240
Verlag: Nan A. Talese
Wertung: ★★★★★
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“Der Report der Magd” ist wohl der bekann­tes­te Vertreter eines Genres, das es zu sei­ner Veröffentlichung noch gar nicht gab. Der Fischer Verlag, bei dem das Buch 1987 erschien, hat­te es als gro­ßen uto­pi­schen Roman beschrie­ben, der als Prophezeiung und Warnung Bestand haben wird. Eine Prognose, die sich sicher­lich bewahr­hei­tet hat.

Ohne Worte

Bei dem vor­lie­gen­den Buch han­delt es sich um eine Adaption des Originals, bei dem sich die Künstlerin Renée Nault rela­tiv nah an die Vorlage hält. Was wohl dar­an liegt, dass Margaret Atwood höchst­selbst an der Adaption mit­ge­wirkt hat. Allerdings lebt eine Graphic Novel nicht unbe­dingt vom geschrie­be­nen Wort, son­dern ver­folgt das Ziel, dass Bilder (manch­mal) mehr sagen als Tausend Worte. Und so fin­den sich in die­sem Werk zahl­rei­che wort­lo­se Passagen, bei dem der Betrachter Kraft der Wirkung der Bilder die Geschichte erzählt bekommt. So muss eine Graphic Novel gestal­tet sein

Der gra­phi­sche Stil war für mich per­sön­lich recht gewöh­nungs­be­dürf­tig. Die Farben sind recht hell gehal­ten, die Figuren teil­wei­se über­trie­ben, emo­ti­ons- aber nicht aus­drucks­los gezeich­net. Vor allem auf Mimik hat Nault wei­test­ge­hend ver­zich­tet, konn­te den Bildern aber den­noch die nöti­ge Aussagekraft ver­lei­hen.

Erzählerisch ist das Buch aber dicht genug, um die Geschichte zu ver­ständ­lich zu erzäh­len, ohne dass man zwin­gend den Roman gele­sen haben muss (was aber den­noch emp­feh­le). Dadurch, dass das Buch nicht son­der­lich text­las­tig ist, konn­te ich es sogar auf Englisch lesen. Und das will was hei­ßen. Wer sich des­sen scheut, soll­te sich den September vor­mer­ken, denn dann erscheint die deut­sche Fassung der Graphic Novel.

Fazit

Diese Adaption ist mei­nes Erachtens sehr gut gelun­gen. Mit aus­drucks­star­ken Bildern wird die Geschichte gut an den Leser her­an­ge­führt und steht dem Roman kaum in etwas nach. Wer sich bis­her vor dem Roman gescheut hat (was er nicht tun soll­te), kann sich mit die­ser Graphic Novel sehr gut an die­ses Werk her­an­wa­gen. Wer den Roman kennt, erfährt hier eine will­kom­me­ne Auffrischung, bevor im September ein Prequel erschei­nen wird.

Dieses Buch habe ich übri­gens auf Empfehlung von Andrea von Lesen… in vol­len Zügen gele­sen.

Graphic Novel

buchcover tagebuch anne frank“The Handmaid’s Tale” (bzw. “Der Report der Magd”) ist ein sehr schö­nes Beispiel dafür, wie eine Graphic Novel aus­zu­se­hen hat und wie sehr sich die­ses Format von einem Comic unter­schei­det. Ähnlich wie “Das Tagebuch der Anne Frank”, das ich eben­falls hier vor­ge­stellt habe, zeich­nen sich die­se Bücher durch eine erzäh­le­ri­sche Tiefe aus, die ein Comic für gewöhn­lich nicht bie­ten kann.


Auf Deutsch erscheint die Graphic Novel am 02.09.2019 im Berlin Verlag. Im eng­li­schen Original ist das Buch auch über den deut­schen Buchmarkt erhält­lich und wur­de von dem in Deutschland eher unbe­kann­ten Verlag Nan A. Talese her­aus­ge­ge­ben.

Die Fortsetzung des Romans “The Testaments” erscheint zeit­gleich mit der deut­schen Ausgabe “Die Zeugninnen” am 10.09.2019 und wird vom eben­falls in Deutschland wenig bekann­ten Verlag Chatto & Windus her­aus­ge­bracht. Die deut­sche Ausgabe erscheint im Berlin Verlag.

Den Original-Roman gibt es natür­lich immer noch. Mittlerweile wird er vom Piper Verlag her­aus­ge­ge­ben (zu dem auch der Berlin Verlag gehört).

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Übrigens die bei­den Bücher auf dem Foto stam­men aus dem Jahre 1989 (die eng­li­sche Fassung) bzw. 1987 (die deut­sche Fassung). Ich wür­de mich mit frem­den Federn schmü­cken, würd ich behaup­ten, dass ich das Buch im eng­li­schen Original gele­sen habe. Dieses Buch hat mei­ne Frau mit in die Ehe gebracht. Ich habe das Buch tat­säch­lich vor gut 30 Jahren noch im jugend­li­chen Alter gele­sen.

Die Verweise zu Amazon sind mit soge­nann­ten Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

 

5 Kommentare

  1. Hallo,

    ich glau­be, die Graphic Novel wer­de ich mir auf Englisch anschaf­fen, ich habe auch das Buch auf Englisch gele­sen, dann passt das bes­ser zusam­men. 🙂 Ich bin schon so gespannt auf “The Testaments”!

    LG,
    Mikka

    1. Klar, wenn Du das Buch auf Englisch gele­sen hast, dann bie­tet es sich an, auch die Graphic Novel auf Englisch zu lesen. Ist so oder so nicht viel Text, mit dem der Leser zurecht kom­men muss 😉

      Viele Grüße
      Frank

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