Wer würde das von sich selbst behaupten? Man bekommt einen Anruf von einer Bekannten seiner Mutter, dass sie nach einem leichten Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Würdest Du auch alles sofort stehen und liegen lassen, um mehr als hundert Meilen zu ihr zu fahren? Der Student Alan Parker macht es. Und weil sein eigener Wagen defekt ist, trampt er zu seinem Ziel.
Nach einem Zwischenstopp auf einem Friedhof bei Vollmond, steigt er in einen Wagen ein und unternimmt eine Fahrt, die sein Leben nachhaltig ändern wird. Bis zum Ende der Fahrt ist die Geschichte wirklich sehr gut. Ein subtiler Gruselfaktor und ein sehr guter Erzählstil machen es bis hierher zu einer sehr guten Mystery-Kurzgeschichte.
Aber dann stellt King dem Leser die passende Frage: “Wäre das denn nicht das passende Ende für eine derartige Geschichte gewesen?”
Ich als Leser sage eindeutig “Ja!”. Und vermutlich wusste King das und macht sich einen Spaß daraus, die Kurzgeschichte weiter zu erzählen. Das ist zwar spaßig, aber auch irgendwo sinnfrei. Denn mit diesem Ende nimmt er meiner Meinung nach der Geschichte die Pointe.
Für mein Dafürhalten hatte zwar King mit dem Ende seinen Spaß, aber es wäre eine wirklich sehr gute Kurzgeschichte gewesen, wenn er darauf verzichtet hätte. So aber hinterlässt er bei mir als Leser ein recht fragenden Eindruck. Schade.
Titel: Achterbahn (Stephen King Story Selection No. 40)
Autor: King, Stephen
Genre: Horror
Wertung: ✦✦✦✦✧
Heyne hatte diese Geschichte als E‑Book separat veröffentlicht. Die Sammlung einzelner Kurzgeschichten von Stephen King wurden als “Stephen King Story Selection” herausgegeben. Diese sind mittlerweile nicht mehr verfügbar.
Die vorliegende Kurzgeschichte ist allerdings weiterhin Bestandteil der Kurzgeschichtensammlung “Im Kabinett des Todes”.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.