[Drama] Elternabend

Dieser Roman klingt nach einer Komödie. Allein der Buchtitel, der Klappentext und die Rahmenhandlung ver­spre­chen einen humor­vol­len Roman, der mit viel Ironie und Sarkasmus den Leser erhei­tert. Nur, war­um gibt es eine Triggerwarnung, dass die­ser Roman auch schwie­ri­ge Themen wie die Selbsttötung ent­hält? Auf den ers­ten Blick passt dies nicht zusam­men.

So schwappt der Leser zusam­men mit dem Ich-Erzähler durch eini­ge sehr kurio­se Ereignisse. Es beginnt mit einem PKW-Diebstahl, eine Demolierung des­sel­ben durch eine rabia­te Frau, einer Flucht vor der Polizei, dem Betreten der Flüchtigen eines Reisebusses und der dadurch ent­ste­hen­den Teilnahme an einem befremd­li­chen Elternabend. Schnell wird dem chao­ti­schen Erzähler klar, dass er sich als Vater eines der Kinder aus­ge­ben muss, damit sei­ne Tarnung nicht auf­fliegt.

Nun, auch wenn die­ser Roman kein Thriller ist, so weiß er doch durch zahl­rei­che Wendungen den Leser bzw. Hörer zu über­ra­schen. Die sind sehr gekonnt gesetzt und leben von den etwas ver­schwur­bel­ten Gedankengängen des Erzählers. Und plötz­lich kommt Fitzek auf die dunk­le Seite des Romans, die sehr treff­si­cher plat­ziert wur­de. Er räumt mit zahl­rei­chen Vorurteilen auf, die eine Depression ver­harm­lo­sen und rückt die Erkrankung ins rech­te Licht.

Das Hörbuch wird mas­siv getra­gen von einem her­vor­ra­gen­den Simon Jäger, der jeder Passage des Romans den Ausdruck ver­leiht, der in ihm steckt. Hier hört der Hörer den signi­fi­kan­ten Unterschied zu ande­ren Hörbüchern. Wirklich klas­se ein­ge­spro­chen.

Fazit

Sebastian Fitzek schafft es, in die­sem Roman humor­vol­le mit erns­ten Themen zu ver­men­gen, ohne das eine vom ande­ren beein­flus­sen zu las­sen. Damit unter­hält er den Leser bzw. Hörer vor­züg­lich und leis­tet gleich­zei­tig eine sehr wich­ti­ge Aufklärungsarbeit hin­sicht­lich der Wahrnehmung von Depressionen, dunk­len Gedanken und den Gefahren eines Suizids.