[Biografie] Die Hand Gottes

Um manche Menschen wird ein in meinen Augen arg übertriebener Personenkult betrieben. Ein solcher Mensch mit Sicherheit Diego Armando Maradona. Die Biografie als Graphic Novel von Paolo Baron sattelt genau auf diesen Kult auf, was ich ehrlich gesagt schade finde, denn für eine Biografie wird nur wenig von seinem Leben außerhalb des Fußballs erzählt.

Es mag ja sein, dass der Fußball Maradona tatsächlich so viel Wert war, wie in dieser Biografie beschrieben, aber er dürfte dennoch ein Leben neben dem Fußballplatz gehabt haben. Außerdem ist die Biografie recht kurz geraten, was vor allem an den sehr großflächigen Illustrationen liegt, mit denen das Leben des Fußballers dargestellt wird.

Die Illustrationen sind oftmals als Collagen umgesetzt, wobei mir die Kunst von Ernesto Carbonetti weniger ansprach. In meinen Augen passten oftmals die Proportionen nicht und die Farbgebung war zu künstlich, so dass manche dargestellte Figur eher wie eine Puppe aussah. Und so manche Puppe sogar wie eine Horror-Puppe mit irrem Grinsen im Gesicht.

Die Biografie ist zweigeteilt. Der erste Teil erzählt vom Aufstieg, der zweite Teil vom Abstieg bis zu seinem Tod am 25.22.2020. Der Aufstieg ist recht schnell erzählt, wobei das Tor, das er mit der Hand machte und ihm den Spitznamen »Die Hand Gottes« gab, nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Fazit

Für mein Gefühl wurde das Leben des Ausnahmefußballers zu schnell erzählt. Über die Zeichnungen bzw. Collagen lässt sich bestimmt streiten, aber über den Umfang und den Inhalt weniger. Die Macher der Biografie hätten dem Leben ruhig ein paar mehr Seiten spendieren können, vor allem, weil Illustrationen derart großflächig sind. So ist die Graphic Novel für all jene etwas, die dem Personenkult ebenfalls frönen möchten.