[Horror] Elm Haven

Dieser Doppelroman von Dan Simmons wird gerne mit Stephen Kings „ES“ verglichen. Und Stephen King soll gesagt haben, dass „Elm Haven“ eines der wenigen Büchern ist, die man gelesen haben muss. Nun, da ich Stephen Kings „ES“ als einen sehr guten Roman in Erinnerung habe, zog mich dieser Roman förmlich an. Leider kommt dieser Horror-Roman überhaupt nicht an „ES“ heran.

Im ersten Roman „Sommer der Nacht“ werden die Ereignisse geschildert, die eine Gruppe von Kindern anno 1969 in der Stadt Elm Haven erlebt haben. Der zweite Roman „Im Auge des Winters“ spielt 40 Jahre später und beschreibt, wie eine der Hauptfiguren des ersten Romans als gescheiterte Existenz in seinen Heimatort zurückkehrt.

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Autoren sich die Zeit nehmen, um die Figuren und die Umgebung detailliert zu beschreiben. Nur muss bei aller Detailverliebtheit auch irgendwas anderes passieren. Dan Simmons beschreibt in meinen Augen viel zu ausführlich, wie die Gruppe von Kindern ihren Start in die Sommerferien beginnen. Ja, hier gibt es die Parallelen zu Kings „ES“, wenn die Kinder auf ihren Fahrrädern durch die Gegend fahren und wenn vereinzelt Kinder von anderen tyrannisiert werden. Es werden aber viel zu spät und viel zu zaghaft die Horrorelemente eingestreut. Das hätte viel eher passieren müssen. Schon das erste Buch hat somit einiges an Längen, welche im zweiten Buch noch verstärkt werden.

Es fehlt zudem an Abwechslung und an spannenden Höhe- oder Wendepunkten. Die Geschichte fließt oftmals zu träge vor sich hin, ohne dass sie mich in irgendeiner Art und Weise mitgenommen hat. Simmons spielt viel zu sehr mit den Klischees, die sich viel zu oft in dieser Art von Roman wiederfindet. Vernachlässigte Kinder, alkoholabhängige Eltern, verarmte Familien, usw. usf.

Fazit

Ich habe diesem Doppel-Roman eine Chance gegeben, weil ich gehofft hatte, dass er tatsächlich an „ES“ herankommt. Leider musste ich feststellen, dass dieser zurecht kritisiert wurde. Ich kann zwar nicht verstehen, weshalb Käufer des Buchs dieses mit vielen Wertungspunkten auszeichnen, während sie es gleichzeitig massiv kritisieren. In meinen Augen passiert zu wenig und es fehlen die packenden Momente, weshalb dieser Roman mich leider nicht überzeugen konnte.

cover

Titel: Elm Haven
Autor: Simmons, Dan
Genre: Horror
Seitenzahl: 1009
Verlag: Heyne Verlag

2/5

Originaltitel: Diesen Doppelband gibt es nur auf deutsch
Übersetzer: Joachim Körber und Friedrich Mader
Herkunft: USA
Jahr: 2019

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Oh, das ist ja echt schade!
    Mit der zweiten Geschichte konnte ich ja auch nicht viel anfangen, aber die erste Geschichte hatte mir sehr gut gefallen! Die Parallelen zu „Es“ sind mir auch aufgefallen und haben mich sofort in diese Stimmung versetzt. Zu detalliert hab ich es nicht in Erinnerung, denn ich mochte diese Atmosphäre einfach sehr!
    Und ES strotzt ja auch nur so vor Detailliertheit und Abschweifungen 😀
    Aber gut, kann man nichts machen. Ich hab ja danach „Terror“ von dem Autor gelesen und das ist dann bei mir ja leider „durchgefallen“. Das fand ich noch viel mehr aussschweifender und teilweise doch recht langweilig.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      ES ist ja auch großartig, King schafft es halt deutlich besser, das drumherum zu beschreiben als Dan Simmons er kann. Gut zu wissen, dass ich bei seinen anderen Büchern auch etwas genauer hinschauen muss 🙂

      Herzliche Grüße
      Frank

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