[Fantasy] Die Königschroniken – Ein Reif von Eisen

 koenigschroniken

Titel: Ein Reif von Eisen (Die Königschroniken 1)
Autor: Rother, Stephan M.
Genre: Fantasy
Verlag: Rowohlt
Wertung: ★★★★☆
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Es braucht vier Protagonisten mit jeweils einem Handlungsstrang, um die­se Geschichte zu erzäh­len. Eine Geschichte, die den Einstieg in eine neue Fantasy-Buchreihe mar­kiert.

Komplexität

Die vier Handlungsstränge, die vor allem am Anfang des Buchs unab­hän­gig von­ein­an­der erzählt wer­den, machen den Einstieg in die­ses Buch zuwei­len etwas schwie­rig. Dass Stephan Rother ger­ne mit der Sprache spielt, ver­ein­facht den Einstieg nicht unbe­dingt, so dass es eini­ges an Konzentration braucht, um die­ser Geschichte zu fol­gen.

Zusätzlich wird der Leser direkt in die Geschichte gewor­fen. Es wird aus der Sicht eines jeden Protagonisten ohne Umscheife und Einleitung das Geschehen erzählt. Wer aller­dings den Einstieg bewäl­tigt hat, kann sich mit­neh­men las­sen in eine doch sehr beson­de­re Geschichte.

Spiel mit der Sprache

Wie schon erwähnt spielt der Autor in “Die Königschroniken” mit der Sprache. Die Welt und die Handlungen wer­den recht abs­trakt und bild­be­tont beschrie­ben, so dass es dem Leser über­las­sen wird, die­se abs­trak­ten Fragmente zu einem gro­ßen Ganzen zusam­men­zu­fü­gen. Das dürf­te sicher­lich nicht jeder­manns Sache sein, so dass ich drin­gend anra­te, die Leseprobe vor dem Genuss des Gesamtwerks zu kon­su­mie­ren.

Innerhalb die­ses Spiel bleibt aller­dings die Beschreibung der Welt und manch­mal auch die der Charaktere auf der Strecke. Auch nach Beendigung der  Lektüre kann ich zum Beispiel nicht sagen, ob es sich wirk­lich um unter­schied­li­che Rassen mit unter­schied­li­chen Aussehen han­delt, oder ob alle mehr oder weni­ger mensch­li­cher Natur sind. Für die Erzählung mag das nicht von Belang sein, für den Gesamteindruck der Welt mei­nes Erachtens schon.

Subtiles Fantasy

Ein Fantasybuch, in dem die gen­re­ty­pi­schen Elemente nur lei­se und vor­sich­tig ein­ge­streut wer­den. Das Buch liest sich pha­sen­wei­se dann auch eher wie ein his­to­ri­scher Roman. Nur zart flie­ßen Elemente des Genres in die­ses Buch hin­ein. Es gibt kei­ne expli­zi­ten Magier, aber jene, die auf ande­re Mächte zurück­grei­fen kön­nen. Es gibt kei­ne Drachen und Elfen, dafür exo­ti­sche Tiere, die die Welt bis­her nicht gese­hen hat.

Das macht durch­aus einen Reiz die­ses Buchs aus, wenn die Fantasy jen­seits der übli­chen Pfade erzählt wird – soweit der Leser dafür emp­fäng­lich ist.

Offenes Ende

Dieses Buch stellt den Start einer Fantasyreihe dar. Die Veröffentlichung des zwei­ten Teils ist für Ende Januar 2018 anbe­raumt. Das heißt zwangs­läu­fig, dass die Handlungen in die­sem Buch nicht abge­schlos­sen sind. Was mich per­sön­lich stört ist aller­dings die Tatsache, dass so gut wie kei­ne Handlung abge­schlos­sen wur­de. Die ein­zel­nen Handlungsstränge hän­gen zusam­men mit dem Leser in der Luft.

Hier hät­te ich mir gewünscht, dass wenigs­tens ein­zel­ne Episoden inner­halb der Geschichte voll­stän­di­ger been­det wor­den wären.

Fazit

Dieses Buch trifft sicher­lich nicht jeder­manns Lesernerv. Das trifft natür­lich auf vie­le Bücher zu, aber für die­ses Buch sei es noch­mal expli­zit erwähnt. Der Leser muss sich die Zeit neh­men und offen sein für kom­ple­xe und abs­tra­hier­te Betrachtungsweisen. Er muss offen sein für Geschichten, in denen viel im Kopf des Lesers pas­siert und in denen nicht alles “vor­ge­kaut” wird.

Bringt er die­se Offenheit mit, dann wird er sicher­lich nicht ent­täuscht und kann sich am Spiel der Sprache von Rother erfreu­en. Er kann sich ent­füh­ren las­sen auf eine fan­tas­ti­sche Reise durch unbe­kann­te Gefilde, mit vie­len Überraschungen, Wendungen und span­nen­den Erzählsträngen.

koenigschroniken gesamt
Auf die­sem Blog sind Rezensionen zu allen drei Teilen der Trilogie erschie­nen.
Ein Reif von Bronze” ist der zwei­te und mei­ner Meinung nach bes­te Teil der Trilogie.
Mit “Ein Reif von Silber und Gold” wird die Trilogie abge­schlos­sen.

Mehr zu die­sem Buch und des­sen Hintergründen gibt es auf der Seite koenigschroniken.de.

Noch mehr Infos gibt es auf der Verlagsseite von Rowohlt.

Ich rate drin­gend, die Leseprobe vor dem Kauf des Buchs zu lesen – zum Beispiel über die Kindle-Buchvorschau von Amazon:

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Dieses Buch habe ich Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde zur Verfügung gestellt bekom­men und auch dort an der Diskussion teil­ge­nom­men.
Weitere Hinweise zu den Rezensionsexemplaren fin­den sich auf der Verlagsübersicht.

Die Verweise zu Amazon sind mit soge­nann­ten Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

 

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