Wenn es Außerirdische schaffen, den Weltraum zu durchqueren und die Erde als mögliches Ziel ausfindig machen, dann ist es durchaus eine Möglichkeit, dass diese die Menschheit nicht als schützenswert wahrnehmen. Ganz so, wie sich der Mensch ohne Rücksicht auf Verluste die Umwelt zum Untertan macht. Im Auftakt der Comic-Reihe Trees äußert sich das insofern, als dass plötzlich große Stämme überall auf der Erde in den Erdboden gerammt werden.
Der Zweck bleibt im Verborgenen und der Leser wird wie die Figuren des Comics im Dunklen gelassen. Erzählt werden die Ereignisse nach einer kurzen Einführung zehn Jahre nach der Ankunft aus Sicht von vier Protagonisten. In diesem ersten Band bleibt vieles unerklärt und viele Handlungsstränge sind mehr verwirrend als dass sie zur Aufklärung beitragen. Auch dass es einige Nebenschauplätze gibt (wie z.B. die der sexuellen Vielfalt) trägt mehr zur Verwirrung als zur Aufklärung bei.
Optisch sehen die Welt und vor allem auch die Figuren sehr kantig aus. Die Strichführung ist sehr hart und unterstreicht die kantige Optik. Insgesamt ist das Comic recht bunt ausgefallen und die Farben werden nicht genutzt, um eine Stimmung zu erzeugen. Etwas irritierend fand ich, dass es bei so mancher Figur eine Verwechslungsgefahr gibt, weil diese zu ähnlich aussehen.
Dafür ist der Grad der gezeigten Gewalt recht hoch, wobei ich das hier und da etwas unnötig übertrieben dargestellt empfand. Aber das ist wohl eine Frage des individuellen Geschmacks.
Fazit
Es ist ein etwas verwirrender Auftakt, der sehr viele Fragen aufwirft und nur sehr wenig erläutert. Natürlich gibt es am Ende des Bands einen Cliffhanger, der Lust auf die Folgebände macht, da eine Enthüllung angerissen, diese aber nicht weiter ausgeführt wurde. Wer noch zweifelt, ob das Buch etwas für ihn ist, sollte auf jeden Fall die Folgebände abwarten, die in Kürze erscheinen werden.