Es gibt Romane, die möchten in kein Genre passen. Sie folgen keinen Konventionen und lesen sich entsprechend gewöhnungsbedürftig. Der Debütroman des Schweizer Autors Matthias A.K. Zimmermann “Kryonium” gehört ganz eindeutig zu dieser Gattung.
Mehrteilung
Zu Beginn findet sich der Leser in einer fantastischen “Nonsens”-Welt wieder, die gleich einer Welt wie in “Alice im Wunderland” keinerlei Logik oder physikalischen Gesetzen folgen mag. Der Leser wähnt sicherlich einen bestimmten Hintergrund, den er im zweiten Teil des Romans bestätigt zu bekommen scheint. Diese Welt spielt auf den ersten Blick vor einem realen Hintergrund man findet sich mit dem Protagonisten mit den Umständen ab, bis im dritten Teil jegliche Realitäten wieder in Frage gestellt werden.
Dann wird der Roman recht technisch und erst jetzt habe ich verstanden, weshalb das Buch als “technoides Märchen” beworben wird. Und obgleich es recht technisch wird, liefert der Autor ausreichend Umschreibungen, damit der Leser sich nicht in Fachbegriffen verliert. In diesem Part findet sich eine zunehmende Auseinandersetzung mit der Freizeitgestaltung und digitalen Prägung der heutigen Zeit. Ich teile sicherlich nicht jegliche Kritikpunkte und habe zudem den Eindruck, dass der Blick ein bisschen zu schwarzweiß ist. In der Welt, die ich kenne, gibt es sehr viel mehr Grautöne.
Vor allem dieser dritte Teil des Buchs spaltet sich thematisch nochmals auf und erst hier kommt die Frage nach den unterschiedlichen Realitäten zum Tragen. Und hatte ich lange Zeit die Befürchtung, dass das Buch offen endet, so findet sich schlussendlich dann doch eine zufriedenstellende Lösung für die Hauptfigur.
Fazit
“Kryonium” ist sicherlich ein recht ungewöhnlicher Roman, der durch seinen Aufbau eine interessante Reise durch unterschiedliche Realitäten und Wahrnehmungen zulässt. Trotz aller vorkommenden Absurditäten wird der Leser immer wieder durch die Aufschlüsselung der unterschiedlichen Zusammenhänge bei der Stange gehalten. Eine Zielgruppe lässt sich allerdings schwierig ausmachen, der Leser sollte auf jeden Fall ungewöhnlichen und unkonventionellen Werken offen gegenüberstehen.
Der Hinweis “ohne Wertung” für die Rezension des Buches auf meinem Blog (https://rezicenter.blog/2020/03/19/kryonium/) stimmt nicht ganz. Ich habe “KRYONIUM” 4 von 5 möglichen Sternen gegeben.
Hallo Frank,
danke für den Hinweis, ich habe es geändert.
Viele Grüße
Frank