[Belletristik] Kryonium. Die Experimente der Erinnerung

Es gibt Romane, die möch­ten in kein Genre pas­sen. Sie fol­gen kei­nen Konventionen und lesen sich ent­spre­chend gewöh­nungs­be­dürf­tig. Der Debütroman des Schweizer Autors Matthias A.K. Zimmermann “Kryonium” gehört ganz ein­deu­tig zu die­ser Gattung.

Mehrteilung

Zu Beginn fin­det sich der Leser in einer fan­tas­ti­schen “Nonsens”-Welt wie­der, die gleich einer Welt wie in “Alice im Wunderland” kei­ner­lei Logik oder phy­si­ka­li­schen Gesetzen fol­gen mag. Der Leser wähnt sicher­lich einen bestimm­ten Hintergrund, den er im zwei­ten Teil des Romans bestä­tigt zu bekom­men scheint. Diese Welt spielt auf den ers­ten Blick vor einem rea­len Hintergrund man fin­det sich mit dem Protagonisten mit den Umständen ab, bis im drit­ten Teil jeg­li­che Realitäten wie­der in Frage gestellt wer­den.

Dann wird der Roman recht tech­nisch und erst jetzt habe ich ver­stan­den, wes­halb das Buch als “tech­no­ides Märchen” bewor­ben wird. Und obgleich es recht tech­nisch wird, lie­fert der Autor aus­rei­chend Umschreibungen, damit der Leser sich nicht in Fachbegriffen ver­liert. In die­sem Part fin­det sich eine zuneh­men­de Auseinandersetzung mit der Freizeitgestaltung und digi­ta­len Prägung der heu­ti­gen Zeit. Ich tei­le sicher­lich nicht jeg­li­che Kritikpunkte und habe zudem den Eindruck, dass der Blick ein biss­chen zu schwarz­weiß ist. In der Welt, die ich ken­ne, gibt es sehr viel mehr Grautöne.

Vor allem die­ser drit­te Teil des Buchs spal­tet sich the­ma­tisch noch­mals auf und erst hier kommt die Frage nach den unter­schied­li­chen Realitäten zum Tragen. Und hat­te ich lan­ge Zeit die Befürchtung, dass das Buch offen endet, so fin­det sich schluss­end­lich dann doch eine zufrie­den­stel­len­de Lösung für die Hauptfigur.

Fazit

“Kryonium” ist sicher­lich ein recht unge­wöhn­li­cher Roman, der durch sei­nen Aufbau eine inter­es­san­te Reise durch unter­schied­li­che Realitäten und Wahrnehmungen zulässt. Trotz aller vor­kom­men­den Absurditäten wird der Leser immer wie­der durch die Aufschlüsselung der unter­schied­li­chen Zusammenhänge bei der Stange gehal­ten. Eine Zielgruppe lässt sich aller­dings schwie­rig aus­ma­chen, der Leser soll­te auf jeden Fall unge­wöhn­li­chen und unkon­ven­tio­nel­len Werken offen gegen­über­ste­hen.

Mehr Informationen zu die­sem Debütroman fin­den sich auf den Seiten des Autors und des Kulturverlags Kadmos Berlin. Dort fin­den sich auch umfang­rei­che Leseproben zu die­sem Buch.

Interessanterweise gibt es von die­sem Buch kei­ne E‑Book-Version. Auch lässt der Autor in sei­nem Buch wis­sen, dass er ein Verfechter der Print-Haptik ist und ein E‑Book-Reader mit dem Lesen an einem Monitor gleich­setzt. Auch wenn E‑Books in Sachen Haptik nicht an ein Print her­an­rei­chen, so ist es aber den­noch ein him­mel­wei­ter Unterschied zum Lesen am Monitor oder Tablet.

Weitere Stimmen zum Buch:

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buchcover kryonium

Titel: Kryonium. Die Experimente der Erinnerung
Autor: Zimmermann, Matthias A. K.
Genre: Belletristik
Seitenzahl: 324
Verlag: Kulturverlag Kadmos Berlin

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2019

Folgend der Buchtrailer, der auf Youtube hoch­ge­la­den wur­de. Youtube emp­fängt erst dann Daten vom Rechner des Betrachters, wenn das Video gestar­tet wird.

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