[Belletristik] Todesengel

Irgendwann in der nahen Zukunft gerät in Berlin Erich Sassbeck in eine Schlägerei. Nein, das ist schon falsch, denn er spricht lediglich Jugendliche an, die randalieren und ihn daraufhin krankenhausreif schlagen. Sie hätten ihn vermutlich zu Tode geschlagen, wenn nicht ein Engel erschienen wäre, der die Jugendlichen hingerichtet hat.

Das ist der Epilog, auf den Andreas Eschbach seine Geschichte stützt. Es hat schon arg dystopische Züge, wie er Deutschland darstellt mit einer Polizei die sehr willkürlich agiert und einer Justiz, die von der Gewalt im Land überfordert ist. Die Geschichte kommt gut in Fahrt, als die anderen Hauptfiguren eingeführt werden. Allen voran der mittellose Journalist Ingo Praise, der die Chance seines Lebens wittert, in dem er diesem Fall nachsteigt. Und er wird zum Star, nur anders als ursprünglich gedacht.

Andreas Eschbach geizt nicht mit Gesellschafts- und Medienkritik und agiert gerne mit dezent übertriebenen Stereotypen. Dadurch verlagert sich die Geschichte manchmal ein wenig ins Absurde. Und während im Mittelteil die Handlung ein wenig vor sich dahinplätschert, versteht es der Autor mal wieder, den Leser mit einigen Wendungen wachzurütteln, bis es am Ende eine weitere Wendung gibt, die nochmals eine Schippe drauflegt.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, das von Matthias Koeberlin eingesprochen wurde.

Fazit

Der Todesengel ist mit Sicherheit nicht das beste Werk von Andreas Eschbach, aber der Autor versteht es, einen interessanten Plot aufzubauen, der aber hier und da ein paar Durchhänger hat. Auf jeden Fall hat dieses Buch einen guten Unterhaltungswert, weshalb ich es guten Gewissens empfehlen kann.

todesengel

Titel: Todesengel
Autor: Eschbach, Andreas
Sprecher: Koeberlin, Matthias
Genre: Hörbuch/Belletristik
Hörzeit: 16 Stunden und 26 Minuten
Verlag: Lübbe Audio
Print: Bastei Lübbe

4/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2023 (Print/Hörbuch)

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5 Kommentare

  1. Schönen guten Morgen!

    Bei mir ist das Buch ja schon einige Jahre her, aber ich fand es damals richtig gut! Eschbach setzt ja meistens den Finger auf gesellschaftliche Probleme und stellt sie meiner Meinung nach ziemlich gut dar. Etwas übertrieben vielleicht, um es zu verdeutlichen, aber ich fand es nicht zu überspitzt … auch wenn die Menschen (meistens) versuchen, ihren Job wirklich gut zu machen, gelingt das nicht immer und grade bei solchen Eskalationen fehlt oft der Blick, was dahintersteckt.
    Ich fand es jedenfalls sehr gut, wie er die Seiten beleuchtet. Ich kann jetzt auch nur aus meiner Erinnerung sprechen, denn die Details hab ich nicht mehr im Kopf 🙂

    Liebste Grüße und ein schönes Wochenende!
    Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, so ist das, wenn es zu lange in der Vergangenheit liegt, dass man das Buch gelesen hat. Peinlicherweise passiert mir das sogar bei eigenen Rezension von Büchern, die ich manchmal ein halbes Jahr und länger nach dem eigentlichen Lesen veröffentliche. Aber Du hast Recht, dass Eschbach das Stilmittel gern aufgreift, und damit meiner Meinung nach immer an der Grenze operiert, dass er mal den Bogen zu sehr überspannt. Ich mag seinen Stil grundsätzlich schon und wühle mich derzeit durch seine Bücher. Er ist ja (leider?) auch ein Vielschreiber.

      Dir auch ein schönes Wochenende und viele herzliche Grüße
      Frank

      1. Damit hab ich mich schon abgefunden mittlerweile, dass mein Gedächtnis hier ein Sieb ist *lach* Aber ich denke das liegt auch daran, dass wir so viel lesen und dann einfach nicht mehr jede Handlung so präsent im Kopf haben müssen… jetzt kam ja grade meine Rezi zu “If we were villains”, das ich im November gelesen habe – da ist auch schon so vieles wieder weg!
        Deshalb kann ich auch immer gar nicht nachvollziehen, wie manche ihre Rezensionen erst nach 2-3-4 Monaten schreiben, da wüsste ich gar nichts mehr! Vor allem da ich ja in der Zwischenzeit schon wieder so viele andere Bücher gelesen habe, da würde ich keine Rezension mehr zustande bringen 😀

        1. Da hast Du wohl recht, dass man als Vielleser nur die Handlungen nachhaltig im Kopf behält, wenn das Buch einen auf eine besondere Art und Weise emotional angesprochen hat. Bei den meisten Büchern ist aber für gewöhnlich nicht so, vor allem, wenn es um Details geht. Deshalb versuche auch immer zuerst die Rezension zu einem Buch zu schreiben, bevor ich ein neues beginne. Nach mehreren Monaten könnt ich das auch nicht mehr 🙂

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