Der Tote im fremden Mantel ★★★★☆

q? encoding=UTF8&ASIN=B01N1OY963&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Ein Bestatter, der als Ermittler auf­tritt. In Amsterdam scheint das nicht so abwe­gig. Pieter Posthumus ermit­telt im Falle unbe­kann­ter Verstorbener in deren Nachlass, um mehr über die Personen her­aus­zu­fin­den, die ihm zur Beisetzung über­las­sen wer­den.

In sei­nem drit­ten Fall stol­pert er bei sei­ner Recherche über einen edlen Kaschmir-Mantel, den ein Drogenjunkie getra­gen hat­te, als er ver­starb. Mit die­ser ers­ten Ungereimtheit beginnt die­ser außer­ge­wöhn­li­che Krimi, der über eini­ge inter­es­san­te Details ver­fügt.

Vorkenntnisse

Der Einstieg in die Geschichte wird ver­mut­lich denen leich­ter fal­len, die die ers­ten bei­den Fälle von PP ken­nen, wie er von sei­nen Freunden genannt wird. Für mich war dies der ers­te Fall und schon auf den ers­ten Seiten wur­de ich mit Details kon­fron­tiert, die ich nicht direkt zuord­nen konn­te.

Für das Gesamtverständnis die­ses Buches ist es aller­dings im Nachhinein betrach­tet nicht not­wen­dig, die ers­ten bei­den Teile zu ken­nen. Dieses Buch funk­tio­niert auch allei­ne, so dass der Erstleser die Anspielungen getrost als Tatsache hin­neh­men kann. Der pas­sen­de Kontext wird sich im Laufe des Buchs fin­den.

interessante Charaktere

Wie schon erwähnt ist PP ein Ermittler, der für das städ­ti­sche Bestattungsamt arbei­tet. Daneben tre­ten selbst­ver­ständ­lich noch ande­re Charaktere auf, die teils aus den ers­ten Bänden bekannt sind, teils neu auf der Bühne auf­tre­ten. Der Fokus die­ses Buchs liegt nicht in der Darstellung der Charaktere, son­dern viel­mehr dar­in, wie die Personen mit­ein­an­der agie­ren und wie die Puzzleteile die­ses Falls von den unter­schied­li­chen Personen mit­ein­an­der kom­bi­niert wer­den.

Dabei kon­zen­triert sich die Geschichte durch­aus auf PP und den Kommissar de Boer, die jeweils auf ihre eige­ne Art die Sache betrach­ten und jeder für sich auf ganz ande­re Möglichkeiten zurück­greift.

Konstrukt

Damit die­se Geschichte funk­tio­niert, müs­sen ein paar Elemente vor­han­den sein, damit PP als qua­si Außenstehender über­haupt in die Polizeiarbeit ein­grei­fen kann. Zuweilen kann das auf den Leser ein biss­chen zu arg kon­stru­iert wir­ken.
Auf mich hat das aller­dings nicht so stö­rend gewirkt. Vielleicht weil ich durch den wun­der­ba­ren und durch­aus eigen­sin­ni­gen Erzählstil abge­lenkt wur­de. So dringt der Leser nicht nur den Amsterdamer Alltag ein, son­dern auch in den Kopf des Ermittlers – zuwei­len auch in einem ste­ten Wechsel.

Dieser Erzählstil gepaart mit den bild­li­chen Beschreibungen der Stadt, haben mir recht gut gefal­len.

Fazit

Dieser Krimi mit zwei Ermittlern aus zwei unter­schied­li­chen Branchen ist sicher­lich außer­ge­wöhn­lich. Zuweilen wirkt der gesam­te Plot ein biss­chen zu sehr auf den Hauptprotagnisten her­um­ge­strickt, aber der Leser wird durch den außer­ge­wöhn­li­chen Schreib- und Erzählstil ent­schä­digt.

Als Erstleser ist es durch­aus mög­lich mit die­sem drit­ten Fall in die Welt des Pieter Posthumus ein­zu­drin­gen, aller­dings muss man dann in Kauf neh­men, dass so man­che Anspielung eher Lust auf die ers­ten bei­den Teile macht. In sich schlüs­sig bleibt die­ser Teil den­noch alle­mal. Von daher kann ich die­sen Krimi nur allen Genrefreunden ans Herz legen.

 

Titel: Der Tote im frem­den Mantel
Autor: Bolt, Britta
Genre: Krimi
Verlag: Hoffmann und Campe Verlag
Bewertung: ✦✦✦✦✧

 


Wer möch­te, kann an die­ser Stelle direkt in die ers­ten Seiten ein­tau­chen:

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