Wollte das Graphic-Novel-Team mit dem sechsten Band der Reihe den Bogen zwischen den Erzählungen aus Glas und Schwarz schließen, so sind sie spätestens mit dem vorliegenden Band dort angekommen (nachdem der siebte Band ein eigenständiges Zwischenspiel darstellt).
Schwarz
Das, was in Tull geschieht, wird im ersten Roman Schwarz als Rückblende erzählt. Dieses Stilmittel hat das Team allerdings schon in “Eine Reise beginnt” angewandt, so dass hier die Geschehnisse (um Wiederholungen zu vermeiden) chronologisch erzählt werden. Damit sollte klar sein, dass dieser Band der Reihe nicht mehr ohne Vorkenntnisse verständlich ist. Mindestens Band 6 sollte der Leser kennen, damit er den vorliegenden nachvollziehen kann.
Kennt der Leser die Bücher – insbesondere Schwarz – so wird er auch ohne die anderen Bände der Graphic-Novel-Reihe zu kennen, sich hier zurechtfinden, denn die Autoren halten sich sehr dicht an die Buchvorlage. Allerdings an der überarbeiteten Version.
Ich selbst kenne lediglich die ursprüngliche Version (wer kauft sich schon zwei Versionen von ein und demselben Buch?), die Stephen King im Jahre 2003 überarbeitet hat, damit das Einstiegsbuch zum Dunklen Turm zum Gesamtsetting passt. Auf den Aspekt, was sich geändert hat, gehen die Autoren im Anhang ein, der wieder in umfänglicheren Umfang vorhanden ist. Vor allem, was den Tod Allies betrifft, unterscheiden sich beide Roman-Versionen deutlich.
Illustrationen
Und wieder gibt es einen neuen Zeichner und Illustrator. Und diesem Falle sind es derer sogar drei. In diesem Band wurden die Grafiken zuerst gezeichnet, dann mit Tusche nachgezogen und anschließend von Richard Isanove koloriert. Letzterer ist im Gegensatz zu den Zeichnern (ebenso wie die Autorin Robin Furth) schon von Anfang an dabei.
Durch die neuen Zeichner bekommen die Grafiken wieder einen neuen Look. In diesem Fall tendiert der Stil deutlich mehr in Richtung Western, was sogar passend ist, da Stephen King Tull als “klassische” Westernstadt beschreibt. Allerdings bekommt auch Roland einen neuen Look, der sich an der Optik von Band 7 orientiert.
Einzig der Mann in Schwarz wird in Anlehnung der Vorgängerbände gezeichnet und besitzt sowas wie einen Wiedererkennungswert.
Anhänge
In diesem Band gibt es wie schon erwähnt wieder ein paar Anhänge: zu jedem Kapitel gibt eine eigene Erläuterung. Allerdings bieten diese wenig neues und stellen eher eine Art Auffrischung dar, was den Bezug zu den Romanen betrifft. Nicht zuletzt, weil sich so manches Detail in den Vorworten der Bücher wiederfindet, wie z.B. die Zahl Neunzehn im Leben von Stephen King durch seinen eigenen Unfall an Bedeutung erlangt hat.
Wer die Romane nicht kennt, der findet hier sicherlich mehr interessante Details, weshalb ich die Anwesenheit solcher erklärender Anhänge als deutlich sympathischer empfinde als das Weglassen selbiger.
Fazit
Nun ist der Leser entgültig bei der Suche angelangt. Es hat acht Bände bedurft, um bei Rolands Suche nach dem dunklen Turm anzukommen, mit der die Romanvorlage beginnt. Von daher schreibe ich gerne, dass sich der Leser der Graphic-Novel-Reihe dem Turm von der anderen Seite nähert. Hier ist er nun bei dem Roland angekommen, der den Dunkle-Turm-Zyklus prägt.
Befassen sich die Vorgänger-Bände hauptsächlich mit Rolands Jugend und erzählen, wie er zu dem wurde, was nun ist, so kann der Leser sich auch mit den Bänden sechs und dem vorliegenden achten in die Geschichte einsteigen. Vollkommen ohne Vorkenntnisse ist dieses Buch allerdings in meinen Augen nicht verständlich.
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Dieses Buch enthält explizite Gewaltbeschreibungen und -darstellungen und ist nicht für zartbesaitete oder minderjährige Leser geeignet. |
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