Neil Gayman hatte die Idee, etwas ähnliches wie „Das Dschungelbuch“ auf einem Friedhof zu schreiben. Diese Idee kam ihm, als er seinem Sohn auf einem Friedhof das Fahrradfahren beibrachte. Herausgekommen ist der Jugendroman „Das Graveyard Buch“, dessen Titel von einer sehr merkwürdigen Übersetzung zeugt. Warum konnte es nicht „Das Friedhof Buch“ heißen?
Interessanterweise hatte er immer wieder angefangen, das Buch zu schreiben, fand sich aber immer wieder als Schriftsteller noch nicht reif genug, um es zu beenden. Insgesamt sollten über 10 Jahre vergehen, bis das Buch 2008 im englischen Original erschien. Soweit der Hintergrund zu diesem Buch.
Wer Neil Gaiman kennt, wird wissen, dass jedes seiner Bücher recht ungewöhnlich ist. Wie ungewöhnlich dieses Buch ist, merkt der Leser gleich zu Beginn, in dem eine Familie von einem Auftragsmörder erschossen wird, bis auf den eineinhalbjährigen Sohn, der aus seinem Gitterbettchen klettert und auf den nahgelegenen Friedhof flüchtet. Die dort lebenden Geister adoptieren diesen kurzerhand, so dass der Junge auf dem Friedhof großgezogen wird. Das Buch umfasst insgesamt acht Kapitel, wobei jedes Kapitel in etwas zwei Jahre nach dem vorhergehenden spielt. Jedes Kapitel liest sich wie eine beinahe eigenständige Kurzgeschichte und erzählt von den großen und kleinen Eskapaden des Jungen.
Als Ehrenbürger des Friedhofs erlangt er diverse übernatürliche Fähigkeiten, die in den jeweiligen Kapiteln eine Rolle spielen. Innerhalb der Kapitel erfährt der Leser immer mehr über die Welt, die Gaiman erschaffen hat. Dort gibt es neben den Geistern nämlich noch diverse übernatürliche Wesenheiten, die in den jeweiligen Kapiteln die Geschichte prägen. Hier merkt der Leser bzw. Kenner von Gaiman, dass der Autor sehr gerne in der Mythologie unterwegs ist.
Fazit
Dieses Buch ist auf jeden Fall mal ein anderes Coming-of-Age Jugendbuch. Die Idee, eine Welt der Geister zu erwecken, passt sehr gut zu Neil Gaiman, der in diesem Buch nur zaghaft seinem Hang zur Mystik nachgegeben hat. Ich mag den Erzählstil des Autors, so dass es kaum verwundert, dass ich auch von diesem Buch angetan bin. Die Idee, jedes Kapitel als Kurzgeschichte zu schreiben, war eine sehr gute und bringt einen ungewöhnlichen Touch in die Geschichte. Ich kann das Buch nicht für den Fans des Autors empfehlen, sondern auch allen anderen Fantasy-Fans.
(Nur weil Geister in dem Buch vorkommen, würde ich es nicht als Horrorbuch verstehen. Es gibt aber sehr wohl ein paar gruselige Stellen, die aber Jugendliche ab ca. 12–14 Jahren nicht zu sehr schocken sollten.)
Das Buch wurde auch als Graphic Novel adaptiert. Deshalb ist bei einer Buchbestellung über Amazon wieder Obacht geboten, denn Amazon hat mal wieder unterschiedliche Ausgaben von unterschiedlichen Verlagen munter und fröhlich zusammengefasst. In Deutschland ist die Graphic Novel im Eichborn Verlag erschienen, während der Roman vom Arena Verlag veröffentlicht wurde.
Titel: Das Graveyard Buch
Autor: Gaiman, Neil
Genre: Jugendbuch / Fantasy / Coming of Age
Seitenzahl: 316
Verlag: Arena Verlag
Originaltitel: The Graveyard Book
Übersetzer: Reinhard Tiffert
Herkunft: USA
Jahr: 2008⁄2012 (org./dt.)
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Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hallo,
an das Buch habe ich schon lange nicht mehr gedacht! Ich glaube, das hatte ich kurz nach Erscheinen der englischen Originalausgabe gelesen, und wenn ich mich richtig erinnere, gefiel es mir sehr gut. Allerdings ist mein Lieblingsbuch von Gaiman immer noch “Neverwhere”, da finde ich auch die BBC-Serie toll!
LG,
Mikka
Hallo Mikka,
so gut ist mein Englisch leider nicht, als dass ich die Bücher im Original lesen könnte. Bisher gibt es wenige Bücher, die mir von Gaiman nicht gefallen. Ich mag seinen Stil und seinen Humor 🙂
Viele Grüße
Frank
Hi Frank!
Das ist schon eine Weile her bei mir, aber ich mochte das Buch auch sehr. Wieder mal sehr ungewöhnlich, wie du schon schreibst, wie alle seine Bücher 😀
Liebste Grüße, Aleshanee
Hi Aleshanee,
ja, Gaiman muss man mögen. Ich habe aber auch Verständnis für jene, die mit seinem Stil Probleme haben 😀
Viele Grüße
Frank