[Fantasy] Der Rabengott

Große und klei­ne, mäch­ti­ge und weni­ger wich­ti­ge Götter exis­tie­ren in dem Land Iraden. Und in der Stadt Vastai ist es üblich, dass der Statthalter dem Raben geop­fert wird, wenn die Zeit dafür gekom­men ist. Die Geschichte beginnt mit der Ankunft sei­nes Sohns und Nachfolgers Mawat, der zu sei­ner Schande mit­ge­teilt bekommt, dass sein Vater nicht geop­fert wur­de, son­dern geflo­hen ist. Und an sei­ner statt sitzt nun sein Onkel auf dem Thron. Das klingt nach einer Intrige. Ob dies auch so ist, erfährt der Leser erst sehr spät. Hier ist also Geduld gefragt. Wenn er nicht vor­her die Handlung vor­her­sieht.

Die Erzählweise ist gewöh­nungs­be­dürf­tig. Es erzählt eine der Gottheiten gerich­tet an die Begleitperson Eolo der Hauptfigur Mawat der Geschichte. Es liest sich so, als wür­de die Gottheit für ihn die Geschichte erzäh­len oder für ihn einen Brief schrei­ben. Dadurch ent­ste­hen sehr merk­wür­di­ge Satzkonstruktionen, die zwar gram­ma­ti­ka­lisch kor­rekt sind, sich aber sehr unglück­lich lesen.

Als zwei­te Haupthandlung erzählt die Gottheit von sich selbst, wo sie her­kam, wie sie sich in die Welt ein­füg­te und wie sie mit ande­ren Gottheiten agier­te und in die Geschicke der Menschheit ein­griff. Dieser Handlungsstrang ist anfangs noch wenig domi­nant, gewinnt aber nach und nach an Raum bis die­ser Handlungsstrang die Hauptrolle über­nimmt.

Spätestens ab Mitte des Buchs ahnt der ver­sier­te Leser, wohin sich die Geschichte ent­wi­ckeln wird. Er erkennt, wie die bei­den Handlungsstränge zusam­men­pas­sen, bis sie sich am Ende des Buchs ver­ei­nen.

Eine Kleinigkeit hat mich erstaun­li­cher­wei­se gestört. Die Autorin hat kei­ne Kapitel ver­wen­det, son­dern erzählt die Geschichte nahe­zu fort­lau­fend. Einzelne Abschnitte wer­den ledig­lich durch ein paar Sterne gekenn­zeich­net.

Fazit

Die unge­wöhn­li­che Erzählweise, die unge­wöhn­li­che Welt mit ihren gro­ßen und klei­nen Göttern und die bei­den Handlungsstränge machen das Buch zu einem emp­feh­lens­wer­ten Leseerlebnis für Fantasyfreunde, auch wenn das Ende vor­her­seh­bar ist und sich zum Ende hin die Geschichte etwas zieht. Dafür lässt sich das Buch recht zügig lesen, soweit man sich an den Stil gewöhnt hat, was aber kein Problem sein soll­te.

cover

Titel: Der Rabengott
Autor: Leckie, Ann
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 379
Verlag: Klett-Cotta

Originaltitel: The Raven Tower
Übersetzer: Michael Pfingstl
Herkunft: England
Jahr: 2019 / 2024 (org./dt.)

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Bisher hab ich zu dem Buch tat­säch­lich nur gutes gele­sen / gehört. Mich spricht es auch sehr an, gera­de durch die wohl etwas eigen­wil­li­ge Erzählweise. Sowas mag ich sehr ger­ne – kommt halt immer drauf an ob es für den Einzelnen dann auch so funk­tio­niert 😀
    Dass kei­ne Kapitel getrennt sind stört mich nicht … das ken­ne ich schon zur Genüge aus den Scheibenweltromanen, da gibts auch kei­ne ^^ Und vor allem bei älte­ren Büchern fällt mir das auf, da ist die Handlung oft­mals durch­lau­fend.

    Liebste Grüße und einen schö­nen Sonntag!
    Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, ich könn­te mir sehr gut vor­stel­len, dass Dir der Roman gefal­len wird. Ich bin gespannt, ob Du ihn liest und wie er Dir dann gefällt.

      Dir auch einen schö­nen und erhol­sa­men Sonntag.
      Viele Grüße
      Frank

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