[Fantasy] Die alte Garde

Ich fand die Idee witzig und vor allem anfangs gut umgesetzt, die Thomas D. Lee in seinem Roman beschrieben hat. Und da die Artus-Sage sowieso nicht in Stein gemeißelt ist, nimmt er sich bei der Wahl der Figuren ein paar Freiheiten heraus. Interessant finde ich, dass es im Wiki-Artikel zur Artus-Sage keinen Hinweis auf Sir Kay gibt, der in einigen Erzählungen mit eine der wichtigsten Rollen einnimmt. Er ist nämlich der Ziehbruder von Artus und war der erste Ritter an der Tafelrunde.

Allerdings liegt die Herrschaft von König Artus über Britannien schon ein paar Jährchen zurück. Und dieser Roman spielt in der Zukunft. Wie passt das übereinander? Ganz einfach. Merlin hat die Ritter der Tafelrunde unsterblich gemacht, ihnen jeweils einen Baum an unterschiedlichen Orten gepflanzt und die Ritter dort begraben. Und immer wenn Britannien Gefahr droht, erwachen sie und helfen den Menschen in der Not, wie z.B. in diversen Kriegen und Konflikten der Vergangenheit.

Die Zukunft Großbritanniens ist in diesem Szenario sehr düster, denn der Meeresspiegel ist spürbar gestiegen, viele Ländereien wurden an die Chinesen verkauft und an allen Ecken und Kanten regieren die Reichen und Mächtigen, während ein Großteil der Bevölkerung in Armut und in Camps lebt. Da fällt es schwer, herauszufinden, was oder wer gerettet werden soll. Und genau dies ist sehr stimmig und mit ein wenig Witz umgesetzt. Einzig am Ende schwächelt der Roman ein klitzekleines Bisschen, wenn der Showdown alle Handlungsstränge zusammenführt.

Fazit

Die Idee fand ich sehr gut, dass alte Ritter immer wieder auftauchen, um in Kriegen gegen die Feinde Britanniens anzutreten. Allein diese Beschreibungen, wie die Ritter in der modernen Welt agieren, war sehr herrlich. Einige Figuren aus der Sagenwelt tauchen hier auf und agieren mit den Herrschern und Aktivisten der Zukunft, die durch den Klimawandel alles andere als rosig sein wird. Ein sehr unterhaltsamer, dezent dystopischer Fantasyroman.

cover

Titel: Die alte Garde
Autor: Lee, Thomas D.
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 624
Verlag: Heyne Verlag

Originaltitel: Perilous Times
Übersetzer: Bernhard Kempen
Herkunft: England
Jahr: 2023 / 2024 (org./dt.)

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das Buch hatte ich auch entdeckt und der Titel in Zusammenhang mit dem Klappentext spricht mich sehr an. Gerade auch die Artus Sage und alles, was damit zusammenhängt, reizt mich momentan sehr. Ich hab ja grade die Trilogie von Cornwell gelesen und möchte noch weiteres von ihm lesen – auch die vier Bände von Stephen Lawhead zu dem Thema 🙂
    Die alte Garde ist wirklich ein ungewöhnliches Zusammenspiel, ich werde mir das Buch auf jeden Fall notieren!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,
      ich muss vielleicht noch ergänzen, dass Du das Außergewöhnliche mögen musst. Es ist eines der Bücher, bei denen man im Vorfeld nicht so genau weiß, was einen erwartet, womit Autoren natürlich immer auch anecken können. Und ein paar kritische Stimmen habe ich schon vernommen 🙂

      Viele Grüße
      Frank

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