Ich werde Buchblogger – Neue technische Voraussetzungen

blogger technische voraussetzungenSeit mei­nem letz­ten Beitrag zu den tech­ni­schen Voraussetzungen eines Blogs hat sich eini­ges getan. Seither ist z.B. die Datenschutz-Grundverordnung in Kraft getre­ten (näm­lich seit dem 25. Mai 2018), mit der sich die Bloggerlandschaft merk­lich aus­ge­dünnt hat. Und mit der “Artikel 13 Diskussion” (wie auch immer sie in Deutschland umge­setzt wer­den wird) wer­den sicher­lich wei­te­re hin­zu­kom­men.

Gleichzeitig haben die Anbieter der Bloggerwebseiten ihre Angebote deut­lich redu­ziert und möch­ten die Kunden zu kos­ten­pflich­ti­gen Tarifen locken.

Habe ich vor zwei Jahren noch gesagt, dass für einen Blog die kos­ten­frei­en Onlineangebote von WordPress oder Blogspot aus­rei­chend sind, so muss ich die­se Aussage revi­die­ren. Es gibt gleich meh­re­re Gründe, wes­we­gen es schon bei­na­he zwin­gend erfor­der­lich ist, den Blog selbst zu hos­ten.

  1. Der wich­tigs­te Grund: Es ist nicht mög­lich, die­se Blogs nach der aktu­el­len Datenschutz-Grundverordnung zu betrei­ben. Für klei­ne­re rein pri­vat geführ­te Blogs mag das sicher­lich weni­ger ein Problem sein. Allerdings setzt der Gesetzgeber für das Private die Grenzen recht eng, so dass sehr schnell klar wird, dass es kaum noch mög­lich ist, Blogs rein pri­vat zu füh­ren.
  2. Auch das neue anste­hen­de Urheberrecht wird bei den kos­ten­frei­en Angeboten der Blogger-Plattformen eine Rolle spie­len. Denn Blogspot und WordPress wer­den ange­hal­ten sein, hoch­ge­la­de­ne Texte und Bilder auf Urheberrechtsverstöße zu kon­trol­lie­ren. Wer den Blog selbst hos­tet, hat das selbst in der Hand.
  3. Es ste­hen mitt­ler­wei­le nur noch weni­ge kos­ten­freie Themes zur Verfügung. Damit wer­den Blogs optisch den eige­nen Bedürfnissen ange­passt. Vor allem das Responsive-Design ist nicht immer gege­ben, was aller­dings heut­zu­ta­ge zwin­gend Voraussetzung ist. In den kos­ten­frei­en Varianten der Bloghoster kön­nen nur bestimm­te Themes instal­liert wer­den. Selbst wenn die­se von Drittanbietern kos­ten­frei zur Verfügung gestellt wer­den, sind die­se für eine Installation aus­ge­schlos­sen.
  4. Es kön­nen mitt­ler­wei­le kei­ne Plugins mehr instal­liert wer­den. Plugins sind klei­ne Helferlein, mit denen diver­se Aufgaben in einem Blog erle­digt wer­den kön­nen. Darunter fal­len z.B. Updates, die Cookie-Hinweise oder eine SEO-Optimierung und noch vie­les mehr.

Nun zie­hen vie­le poten­ti­el­le Blogger den Schwanz ein, scheu­en den Mehraufwand und ver­zich­ten lie­ber dar­auf, einen Blog zu eröff­nen. Wer wirk­lich ernst­haft plant, einen Blog zu hos­ten, der muss sich in der Tat ein paar mehr Gedanken machen.

Was wird benötigt, um einen Blog selbst zu hosten?

Das ist gar nicht mal so viel:

  1. Einen Webhoster
  2. Ein Blog-Programmpakt, wie z.B. WordPress
  3. Ein paar Ideen, ein biss­chen Zeit und ein wenig Geld

Beim Webhosting kommt es dar­auf an, ob man wirk­lich nur einen Blog mit einer (oft­mals auf de-Domains beschränk­te) Domain pfle­gen möch­te oder nicht gleich auch die ent­spre­chen­den E‑Mails. Das ist zwar nicht der ein­zi­ge Unterschied zwi­schen einem CMS- und Webhosting Paket, aber in mei­nen Augen einer der ent­schei­den­den. Auf mei­nem Schwesterblog gibt es einen klei­nen Beitrag zur Wahl des Webhosters.

Wer den Blog selbst hos­tet, kommt an WordPress nicht vor­bei. Es gibt zwar auch Alternativplattformen, so recht über­zeu­gen konn­ten die mich nicht. WordPress ist schon sehr lan­ge am Markt und kann maxi­mal fle­xi­bel ange­passt wer­den und es gibt eine gro­ße akti­ve Gemeinde, die hilft, bei Fehlern zu suchen. Ein nicht zu ver­ken­nen­der Vorteil, wenn der Blog mal strei­ken soll­te. Ebenfalls auf mei­nem Schwesterblog fin­det sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu, wie WordPress instal­liert wird.

CMS wie Joomla! oder Drupal sind mei­nes Erachtens in ihrer Funktionalität zu über­di­men­sio­niert für einen Webblog, auch wenn mit die­sen Systemen eben­falls der Aufbau eines Webblogs mög­lich ist.

Der Zeitaufwand für einen sol­chen Blog ist durch­aus nicht zu ver­ach­ten. Ein Blogger muss schon mit zahl­rei­chen Stunden für des­sen Pflege rech­nen. Auch wenn es sich um einen Nischenblog wie die­sen Buchblog han­delt. Zusätzlich muss er auf dem Laufenden blei­ben und sich über den Stand der Technik infor­mie­ren, denn bekannt­lich schützt Unwissenheit vor Strafe nicht.

Ich werde BuchbloggerIn mei­ner klei­nen losen Reihe “Ich wer­de Buchblogger” sam­mel ich Beiträge zu diver­se Themen rund ums (buch)bloggen.

6 Kommentare

  1. Hi Frank,

    also ich muss sagen dass ich mit blog­spot noch immer total zufrie­den bin. Ich schie­be damit die Verantwortung ab auf goog­le, das ist mir durch­aus bewusst (in Bezug auf DSGVO), aber ich hab so viel wie mög­lich letz­tes Jahr getan, um den Blog daten­schutz­kon­form zu machen. Für mich als – rein pri­va­ten – Blog reicht mir das. Das mag blau­äu­gig sein, aber für den Moment ist es in Ordnung für mich. Hab mich in dem Bereich auch etwas umge­hört und hab in der Hinsicht kei­ne Bedenken.

    Was den upload angeht, wer­den wir wohl mal wie­der abwar­ten müs­sen, wie das alles umsetz­bar ist. Auch da mache ich mir zur­zeit kei­ne Gedanken (noch) 😀

    Vom Design her bin ich abso­lut zufrie­den. Vom Aufbau her sind sich Blogs ja eh alle ähn­lich find ich und plug-ins – ich weiß nicht genau was das ist oder beinhal­ten könn­te, hab ich bis­her nicht gebraucht. Diesen Cookie Hinweis hab ich ja eh auf mei­nem Blog und SEO usw. ist für mich nicht zwin­gend rele­vant 😉

    Ich scheu mich eher davor, sel­ber zu hos­ten, weil da eben alles in MEINER Verantwortung liegt und ich da kei­nen Fehler machen darf, weil dann wirk­lich nur ich in der Verantwortung ste­he.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Naja, grund­sätz­lich obliegt es immer Deiner Verantwortung, wenn Du einen Blog führst. Wenn Du mal nach DGSVO und Blogspot suchst, wer­den Dir vie­le Beiträge gezeigt, die alle pro­ble­ma­ti­schen Ecken auf­zei­gen.
      Bisher war ich auch eher der Meinung, dass klei­ne­re Blogs und Nischenblog eher unbe­ach­tet wei­ter­ge­führt wer­den kön­nen (und wahr­schein­lich ist es auch so), aber den­noch habe ich per­sön­lich ein bes­se­res Gefühl, wenn ich die vol­le Kontrolle über mei­nen Blog habe.

      Bei WP ist es m.E. auch etwas kri­ti­scher als bei Blogspot, weil WP sei­ne Kunden zu den Kauftarifen hin­drängt. Google möch­te ja eher die Daten der User haben 😉

      Viele Grüße
      Frank

      1. Also mir wur­de abge­ra­ten zu einem “eige­nen” Blog, eben weil dann wirk­lich alle Verantwortung bei mir liegt. Wenn blog­spot – also goog­le – nicht alles aktu­ell hat, kann ich ja “eigent­lich” nichts dafür. Ich den­ke du weißt wie ich das mei­ne 😉 Ich bin da auch ehr­lich gesagt zu doof, das alles sel­ber zu machen. Ich hat­te mir das ja letz­tes Jahr ange­schaut, als die­se Angst umging vor der DSGVO. Alleine das machen wür­de ich ein­fach nicht schaf­fen, dann müss­te ich auf­hö­ren …

        Außerdem hab ich wirk­lich alles gemacht was DGSVO kon­form mög­lich war – alles war nicht ging, liegt an blog­ger / goog­le, und dar­auf hab ich kei­nen Zugriff. Wobei ich eher dar­auf ein­ge­stellt bin, jetzt erst­mal abzu­war­ten wie sich das ent­wi­ckelt. Diese Angstmacherei die letz­tes Jahr ablief fand ich ja ganz schreck­lich. So vie­le haben ihre Blogs geschlos­sen, und was ist pas­siert? Im Prinzip gar nix ^^
        Es kommt halt dazu, dass ich mich bei blog­spot ein­fach wohl füh­le und alles, was ich machen will, kann ich dort. Ich will ja nichts gro­ßes auf­zie­hen, nur über Bücher blog­gen 😉

  2. Hallo,

    die DSGVO hat mich damals ganz schön lan­ge auf Trab gehal­ten, und ich bin damals auch schnell zu dem Schluss gekom­men, dass man gar nicht wirk­lich abso­lut sicher sein kann, ohne selbst zu hos­ten. Allerdings gibt es immer noch jede Menge Blogs, die die frei­en Versionen von WordPress und Blogspot nut­zen, und bis­her gab es ja anschei­nend nicht die erwar­te­te Abmahnwelle…

    Dennoch, wenn ich nicht eh schon sel­ber hos­ten wür­de, wür­de ich mich dar­auf nicht ver­las­sen wol­len.

    Ich glau­be fast, jetzt als Blogger neu anzu­fan­gen, ist nicht mal so ner­vig und zeit­rau­bed, wie es war, einen schon ver­han­de­nen Blog anzu­pas­sen.

    Joomla wür­de ich auch nicht emp­feh­len – eine Freundin von mir nutzt Joomla, und da ich ihr manch­mal hel­fe, wenn sie nicht wei­ter weiß, sehe ich im Admin-Bereich, dass sie zig Sachen gar nicht nutzt und wohl auch nie nut­zen wird. Was auch dazu führt, dass es arg unüber­sicht­lich wird.

    LG,
    Mikka

    1. Hallo Mikka,

      ja, das glau­be ich auch, dass ein Neustart manch­mal ein­fa­cher ist als eine Umstellung. Mittlerweile gibt es ja auch recht vie­le Hilfsmittel, die sogar einen Blogumzug deut­lich ver­ein­fa­chen.

      Dass die Abmahnwelle aus­bleibt liegt glau­be ich dar­an, dass nicht jeder jeden abmah­nen darf. Habe ich zumin­dest mal irgend­wo gele­sen. Allerdings gibt es ja noch erstaun­lich vie­le klei­ne Blogs, die noch nicht mal der Impressumspflicht nach­kom­men und auch nicht abge­mahnt wer­den – ver­mut­lich, weil sie gar nicht auf­fal­len und durch’s Raster fal­len.

      Viele Grüße
      Frank

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