[Fantasy] Fürimmerhaus

Ja, das Fürimmerhaus hat mich im ers­ten Moment an Piranesi von Susanna Clarke erin­nert. Aber schnell wur­de klar, dass das Fürimmerhaus von Kai Meyer sich in eine voll­kom­men ande­re Richtung ent­wi­ckelt. Die Geschichte selbst ist hin­ge­gen eben­so son­der­bar. Unsere Hauptfigur wird von einem Brunnen in ein Haus aus­ge­spuckt und kann sich an nichts ande­res erin­nern als an sei­nen Namen.

Und allein das ist schon unge­wöhn­lich, denn die ande­ren Bewohner des Hauses wuss­ten selbst die­sen nicht. Und noch eine Besonderheit: Niemand war­te­te auf unse­ren Protagonisten bis auf eine strah­len­de jun­ge Frau. Und aber die­sem Zeitpunkt irrt der Leser eben­so wie die Figuren des Romans kopf­los durch die zahl­rei­chen Räume des ewig gro­ßen Hauses. Nach und nach lernt der Leser zwar immer wie­der neue Personen und Gegebenheiten des Hauses ken­nen, aber die Frage nach dem Warum bleibt sehr lan­ge im Verborgenen.

Die Gruppe aus haupt­säch­lich Jugendlichen deu­tet schon an, dass es sich um einen Jugendroman han­delt, der viel­leicht auf­grund sei­nes schrä­gen Settings den jun­gen Leser über­for­dern kann. Zudem muss ein wenig Geduld auf­ge­bracht wer­den, denn es zieht sich ein biss­chen, bis die ers­ten Hinweise kom­men, was denn nun wirk­lich hin­ter dem Fürimmerhaus steckt. Vorher lässt sich Kai Meyer rela­tiv viel Zeit, um all sei­ne Figuren in dem Roman zu plat­zie­ren.

Was dabei nach mei­nem Empfinden ein wenig auf der Strecke bleibt, ist die Entwicklung der unter­schied­li­chen Gruppenmitglieder. Nur lang­sam gewin­nen die­se ein wenig Farbe, so man­che Nebenfigur bleibt hin­ge­gen bis zum Ende ein wenig blass. Aber viel­leicht ist auch ein­fach mein Anspruch für einen Jugendroman etwas zu hoch. Allerdings passt die gerin­ge Ausarbeitungstiefe ganz gut zur gemäch­li­chen Aufdröselung der Hintergründe.

Fazit

So hun­dert­pro­zen­tig bin ich mit die­sem Roman nicht warm gewor­den. Die Idee hat natür­lich ihren Charme, aber für mein Gefühl war die inhalt­li­che Entwicklung in die­sem Roman zu lang­sam, was sich jetzt bestimmt ein wenig selt­sam liest, wenn eine Gruppe Jugendlicher stän­dig unter­wegs ist und dau­ernd etwas pas­siert. Nur dass die­ses Etwas mich als Leser kaum in der Geschichte vor­an­ge­bracht hat, wes­halb ich an so man­cher Stelle ein wenig geha­dert habe bzw. ich ein­fach zu unge­dul­dig war.

buchcover

Titel: Fürimmerhaus
Autor: Meyer, Kai
Genre: Jugendroman / Fantasy
Seitenzahl: 384
Verlag: Fischer Sauerländer

3.6÷5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021

Dieses Buch wur­de mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt kei­ner­lei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewer­tet oder vor­ge­stellt wer­den. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

Werbung

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert