Montagsfrage #49 – Wie wichtig ist der Autor eines Buches?

Die heu­ti­ge Montagsfrage scheint tri­vi­al. Spontan habe ich gedacht, dass der Autor für ein Buch essen­ti­ell ist. Ohne die­sen einen Autor gäbe es auch nicht die­ses eine Buch. Aber wie so oft, geht die Frage in eine ande­re Richtung. Deshalb nun etwas aus­führ­li­cher die Antwort zur Frage:

Wie wichtig ist der Autor eines Buches?

Es gibt Autoren, die schrei­ben ein Buch, las­sen es ver­öf­fent­li­chen, hel­fen viel­leicht noch bei der Vermarktung und wid­men sich dann neu­en Geschichten. Und dann gibt es Autoren, die eine kom­plet­te Welt mit sich her­um­tra­gen und die­se über Jahre und Jahrzehnte in viel­fäl­tigs­ter Weise zu Papier brin­gen. Mit am ein­drucks­volls­ten hat dies George Lucas mit der Star-Wars-Saga bewie­sen. Welcher Drehbuchautor und Regisseur fängt schon mit einem vier­ten Teil an, wenn er sei­ne Welten ver­filmt? Heutzutage undenk­bar. Aber auch J.R.R. Tolkien, dem sein Mittelerde nicht mehr aus dem Kopf ging, Stephen Kings dunk­ler Turm oder Robin Hobb und ihre Weitseher-Saga sind alles Beispiele, in denen Autoren mehr im Kopf haben, als sie zu Papier brin­gen.

Es sind sol­che Autoren, die nicht nur die Hauptgeschichten ver­öf­fent­li­chen, son­dern oft­mals auch Nebenerzählungen, Kurzgeschichten oder Anekdoten vom Rande der Haupthandlung. Und die Frage zielt eher in die­se Richtung ab, wie wich­tig die Aussagen der Autoren sind, die außer­halb der Haupthandlungen getä­tigt wer­den.

Das spielt in mei­nen Augen nur eine unter­ge­ord­ne­te Rolle. Wenn ein Autor ein Buch schreibt und die­ses ver­öf­fent­licht, so ist die das Hauptwerk und muss in sich schlüs­sig sein. Wenn ein Autor spä­ter in den sozia­len Medien sei­ner Welt etwas Neues andich­tet (oft­mals weil es gera­de in die poli­ti­sche oder gesell­schaft­li­che Welt passt), so ist das in mei­nen Augen nicht mehr Gegenstand der Hauptgeschichte. Diese muss näm­lich auch eigen­stän­dig funk­tio­nie­ren.

Wenn wir z.B. Tolkien neh­men, so pas­sen sei­ne Werke eben­so in das Gesamtbild wie auch als eigen­stän­di­ge Bücher. Die Handlung aus “Der Herr der Ringe” ist z.B. Bestandteil des “Silmarillion”, kann aller­dings in bei­den Werken eigen­stän­dig exis­tie­ren.

Von daher ist es in mei­nen Augen das eine Buch und das eine Werk, das der Autor ver­öf­fent­licht, das wich­tig ist. Dieses muss für mich als Leser funk­tio­nie­ren und hier muss alles ent­hal­ten sein, was ich für das Verständnis der Welt benö­ti­ge. Alle ande­ren Aussagen des Autors auf ande­ren Kanälen sind vor die­sem Hintergrund unwich­tig und dür­fen in mei­nen Augen kei­ne ent­schei­den­de Rolle spie­len.

Zum Beitrag auf Lauter&Leise.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Schon gesehen?

rueckblick zweites quartal 2019Vor der län­ge­ren Sommerpause habe ich auf mein Lese-Quartal zurück­ge­schaut.

 

 

 

3 Kommentare

  1. Kurz und kna­ckig. Ich kann dir in die­sem Punkt nur zustim­men und fin­de, dass du das, was ich etwas aus­schwei­fend ver­sucht habe zu erklä­ren, schön zusam­men­ge­fasst. 🙂

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