[Mystery-Drama] Wir sind fünf

Was für ein abge­dreh­ter Roman! Natürlich, skan­di­na­vi­sche Literatur ist immer ein wenig anders. Aber die­ses Buch legt noch­mal eine Schippe Ungewohntes drauf. Auf jeden Fall ist es in mei­nen Augen eher ein Mystery-Drama als ein Horror-Roman. Das schon mal für alle, die einen dunk­len Roman zum Fürchten erwar­ten, denn die­ser Erwartungshaltung wird das Buch nicht gerecht.

Seine Qualität liegt woan­ders. Allein der simp­le, fast schon umgangs­sprach­li­che Schreibstil und die rasan­te Erzählung zu Beginn stim­men den Leser auf die Wesensart des Buchs ein. Dass die Hauptfigur Tormod Blystad zwei Wesenszüge zeigt, unter­streicht die­ses Ungewöhnliche, denn schon da däm­mer­te es mir, in wel­che Richtung sich das Buch ent­wi­ckeln wird.

Vorhersehbar ist das Buch indes nicht und hat die ein oder ande­re Überraschung parat. Was im Übrigen auch für das Ende gilt, an dem sicher­lich der ein oder ande­re Leser zu knab­bern haben wird. Ein woh­li­ges Ende fin­det das Buch nicht und lässt auch die ein oder ande­re Frage im Raum ste­hen.

An so man­cher Stelle im Buch habe ich mich gefragt, ob das schon eine Persiflage auf ande­re Romane dar­stellt oder die spieß­bür­ger­li­che Familienbande als sol­che hin­ter­fragt. Auf jeden Fall wird der Leser mit sehr unter­schied­li­chen Aspekten der Literatur kon­fron­tiert. Allen vor­an neben den genann­ten das Phantastische und Mystische, das ab der zwei­ten Hälfte Einzug in den Roman erhält.

Fazit

Es fällt mir ver­gleichs­wei­se schwer, die pas­sen­den Worte für die­ses Buch zu fin­den, ohne zu viel vom Inhalt zu ver­ra­ten. Auf jeden Fall muss der Leser sehr offen für unge­wöhn­li­che und anders erzähl­te Bücher sein und kei­ne Erwartung haben, dass er einen dys­to­pi­schen Horrorroman vor sich hat. Wie ein­gangs erwähnt ist das Buch mehr ein Drama mit mys­ti­schen oder phan­tas­ti­schen Elementen. Mit Sicherheit ein Buch abseits des Mainstreams für Leser, die das absurd Andere suchen.

buchcover wir sind fuenf

Titel: Wir sind fünf
Autor: Faldbakken, Matias
Genre: Mystery-Drama
Seitenzahl: 256
Verlag: Heyne Hardcore

4/5

Originaltitel: Vi er fem
Übersetzer: Maximilian Stadler
Herkunft: Norwegen
Jahr: 2019 / 2020 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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5 Kommentare

    1. Auf jeden Fall ein Buch, bei dem sich jeder schwer tut, es wei­ter­zu­emp­feh­len. Für Dich könn­te es aller­dings etwas sein … 😉

  1. Hallo Frank,

    von Matias Faldbakken habe ich letz­tes Jahr mit gro­ßem Vergnügen “The Hills” gele­sen! (Kann ich nur emp­feh­len.) Nach dei­ner Rezension zu schlie­ßen, ist “Wir sind fünf” vom Thema her etwas kom­plett ande­res, aber wahr­schein­lich ähn­lich bit­ter­bö­se und tief­grün­dig? “The Hills” ist auch schräg, per­si­fliert das Spießbürgerliche und macht ein­fach Spaß.

    Schöne Rezension, ich glau­be, das muss ich auch noch lesen!

    LG,
    Mikka

    1. Hallo Mikka,

      dan­ke für die Empfehlung, ich schaue mir das mal an – oder ich erin­ne­re mich an Deine Rezension, wenn ich das Buch sehe 😉 Als bit­ter­bö­se wür­de ich das Buch jetzt nicht bezeich­nen und ob es tief­grün­dig ist, hängt von Deiner Fantasie ab … aber wohl auch eher nicht.

      Viele Grüße
      Frank

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