[Science Fiction] Eines Menschen Flügel

Es gibt Bücher, die beschäf­ti­gen mich beim Lesen mehr als ande­re. Dann mache ich mir wäh­rend des Lesens Notizen und grüb­le und fie­be­re mit den Figuren und der erle­se­nen Realität. Das brach­te mich auf die Idee, die­se etwas ande­re Buchvorstellung zu schrei­ben. 

Ich habe aber immer noch den Anspruch, ein Buchreview spoi­ler­frei zu ver­fas­sen, wes­halb Spoiler ent­spre­chend ein­ge­klappt sind. Wer das Buch kennt, kann gern einen Blick auf die­se Gedanken wer­fen. Wer das Buch noch nicht kennt, soll­te sei­ne Neugier tun­lichst zügeln, denn ich ver­ra­te in die­sen Texten viel von der Handlung und auch vom Ende. Wer das Buch hin­ge­gen abge­bro­chen hat, fin­det viel­leicht nach dem Leser der Spoiler doch wie­der Lust, sich in die Geschichte zu wer­fen.

Andreas Eschbach hat mit sei­nem Roman „Eines Menschen Flügel“ eine sehr inter­es­san­te und über­aus span­nen­de Welt geschaf­fen, in die er eine Handlung plat­ziert, die jeden Leser, der sich an die­ses Bollwerk wagt, mit­reißt und hier und da zum Nachdenken über mora­li­sche Grundsätze einer Gesellschaft anregt.

Auch wenn es Leser gibt, die vor einer sol­chen geball­ten Ladung an beschrie­be­nen Seiten zurück­schreckt, bin ich sehr froh, dass der Verlag das Buch nicht in zwei oder drei Teile getrennt hat.

Die Gesellschaft, in die der Leser ent­führt wird, ist erst­mal sehr befremd­lich. Die Menschen haben Flügel und leben gemein­schaft­lich in unter­schied­li­chen Familien auf Nestbäumen, die unge­ahn­te Ausmaße haben müs­sen, denn gan­ze Häuser pas­sen bequem auf sei­nen Ästen. Die Namen der Nester fin­den sich dann auch in den Namen der Nestmitglieder wie­der. Angesichts der Fülle an Namen scheint das auf den ers­ten Blick eine Herausforderung zu sein, war es aber nicht, was an der unge­wöhn­li­chen Erzählstruktur liegt.

Über die geflü­gel­ten Menschen (mit nur sehr klei­nen Spoilern)

Bevor ich aber auf die­se zu spre­chen kom­me, hier ein paar Anmerkungen zu der Gesellschaft. Die Ahnen sind vor zir­ka Tausend Jahren von den Sternen gekom­men und haben die­se Gesellschaft erschaf­fen, in dem sie das mensch­li­che Gen mit dem eines Pfeilfalken gekreuzt haben. Dadurch sind den Menschen u.a. Flügel gewach­sen. Pfeilfalken sind in die­ser Welt aller­dings men­schen­gro­ße Vögel und haben mit den der­zeit bekann­ten Vögeln wenig gemein.

Diese Kreuzung hat­te aber auch noch wei­te­re Modifikationen zur Folge, die Eschbach zwar im Laufe der Handlung erwähnt, aber nie wei­ter ver­tieft. So muss z.B. bei Neugeborenen die Eihaut ent­fernt wer­den. Haben die Frauen nun hart­scha­li­ge Eier in ihrer Gebärmutter, wie man sie von Vögeln kennt? Schwer vor­stell­bar, denn beim Menschen ist es bekannt­lich so, dass die Frau von Geburt an alle Eier schon in sich trägt. Und wo wir schon bei den Vögeln sind, mau­sern tun sich die Menschen offen­bar auch.

Ebenfalls etwas son­der­bar: Die Frauen kön­nen den “Zeugungskanal” bewusst ver­schlie­ßen. Sozusagen als natür­li­che Empfängnisverhütung. Wie prak­tisch. Hier geht der Autor zumin­dest ein biss­chen drauf ein, in dem er erwähnt, dass die­se Errungenschaft eben­falls gene­tisch “ein­pro­gram­miert” wur­de.

Wenig vor­stell­bar ist der ange­bo­re­ne Richtungssinn – die Menschen kön­nen das Magnetfeld des Planeten erspü­ren. Ebenso wenig vor­stell­bar: Die Menschen kön­nen schwir­ren, also wie Kolibris in der Luft ste­hen blei­ben. Wie sol­len der­art „gro­ße Vögel“ in der Luft schwe­ben kön­nen? Es wird zwar spä­ter mit einer gerin­gen Schwerkraft erklärt, aber zu pas­sen scheint es den­noch nicht.

Wenn die Menschen schon Flügel haben, so gibt es (wie in der Vogelwelt) die­je­ni­gen, die Nester bau­en (sozu­sa­gen die Standmenschen (als Pendant zu den Standvögeln)) und die Nestlosen (sozu­sa­gen die Zugmenschen (als Pendant zu den Zugvögeln)), die in der Frostzeit nach Süden flie­gen. Klar, die­sen Parteien kommt am Ende der Geschichte eine ande­re Bedeutung zu.

So oder so sind die geflü­gel­ten Menschen das Ergebnis eines bewuss­ten Gendesigns, beim dem bewusst Menschen in der Retorte erzeugt wer­den. Ein Szenario, vor dem heut­zu­ta­ge vie­le Ethiker Angst haben.

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Nun aber zur Erzählstruktur. Andreas Eschbach erzählt nicht nur aus Sicht einer Person, son­dern er springt ste­tig von einer zur ande­ren Figur. Und das Besondere dar­an: Es sind immer ande­re Figuren, zu denen er springt. Es gibt kei­ne Dopplung. Klingt immer noch ver­wir­rend, ist es aber immer noch nicht. Denn es gibt einen roten Faden, der sich durch das gan­ze Buch zieht, aber nicht immer direkt sicht­bar ist. Manche Ereignisse wer­den dadurch aus ver­schie­de­nen Sichtweisen erzählt, meist geht es aber in der Geschichte wei­ter, in dem ein­fach zu einer Sicht einer ande­ren Figur gewech­selt wird. Ich fand die­se Erzählweise sehr moti­vie­rend und anspre­chend.

Lediglich im letz­ten Drittel des Buchs gibt es eini­ge Rückblicke zum Anfang des Buchs, die zwar das Leben in den Gesellschaften wei­ter aus­ma­len, aber der Geschichte auch den Schwung neh­men. Auf der ande­ren Seite füh­len sich die­se Passagen manch­mal wie eine Heimkehr an, wenn die Ereignisse erwähnt wer­den, die ich als Leser schon längst wie­der ver­ges­sen habe. Allerdings wird der Geschichte auch so die Spannung genom­men und der Leser wird arg aus­ge­bremst. Und das genau in dem Moment, in dem alles auf einen Höhepunkt zuzu­steu­ern scheint. Ich woll­te wis­sen wie es wei­ter­geht und wer­de statt­des­sen in die Vergangenheit geschickt. Die zwei Seiten die­ser “Erzählmedaille”.

Gedanken zur Gesellschaft (spoi­ler­frei)

Die geflü­gel­ten Menschen leben in sehr fried­fer­ti­gen Gemeinschaften und jeg­li­che tech­ni­sche Weiterentwicklung wird aktiv unter­bun­den. Dazu kommt spä­ter die Bruderschaft ins Spiel, die genau aus die­sem Grund begrün­det wur­de.
Erstaunlich auch, dass die Mitglieder der Sippe sich immer auf lan­ge Reisen bege­ben kön­nen und kei­ne ander­wei­ti­gen Verpflichtungen zu haben schei­nen. Es sind alle sehr umgäng­lich unter­ein­an­der, es gibt kaum Streit und selbst zwei­fel­haf­te Entscheidungen ein­zel­ner wer­den von der gesam­ten Sippe getra­gen. Es scheint eine funk­tio­nie­ren­de basis-demo­kra­ti­sche Gesellschaft zu sein. Genau die­ses Bild möch­te Eschbach mit dem Bild die­ser „künst­li­chen“ Gesellschaft zei­gen, dass ohne Einmischung von außen und den pas­sen­den Gesetzen fried­fer­ti­ge Gesellschaften exis­tent sein kön­nen. Erst spä­ter wird dies auch im Buch aus­for­mu­liert:
“Die Nestler kann­ten kei­ne Gewalt, zumin­dest unter­ein­an­der nicht. Im täg­li­chen Leben regel­te sich alles über Freiwilligkeit, Sitten und Gebräuche und vor allem dar­über, dass jeder jeden kann­te und kei­ner die Anerkennung der ande­ren ver­lie­ren woll­te.” bei 91%

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Die Erde? (mas­si­ve Spoiler ent­hal­ten)

Nun zu mei­nem „Lieblingsthema“: Spielt der Roman auf der Erde?

Gerade zu Beginn des Buchs kann der Leser mei­nen, dass es sich um die Erde dreht, auf der die Gesellschaften leben. (Ich lese grund­sätz­lich kei­ne Klappentexte bzw. lese sie erst nach der Lektüre. Manchmal ver­ges­se ich auch bewusst (geht das über­haupt?) deren Inhalt.)

Wie wäre es mit der Idee, dass auf der Erde vie­le Tausend Jahre ver­gan­gen sind, die Menschheit sich in den Orbit zurück­zieht und dann wie­der­kommt, wenn alles wie­der in Ordnung ist. Dazu passt der fol­gen­de Satz, der bei 10% des e‑Books fällt:

“Ein Jahr […] dau­er­te 403 Tage, und alle 17 Jahre muss­te man einen 404. Tag hin­zu­fü­gen”

Tatsächlich ver­lang­samt sich die Erdroation. Wenn man davon aus­geht, dass sich nach der­zei­ti­gem Stand der Technik pro Hundert Jahren die Tageslänge um 2,3 Millisekunden ver­län­gert, so spielt die­ses Buch 4013 Jahre in der Zukunft (also im Jahre 6033). Allerdings beein­flus­sen die künf­ti­gen Klimaänderungen die Verlangsamung der Erdrotation, z.B. wenn die Polkappen eis­frei wer­den.
An der Erd-Theorie könn­te man selbst dann noch fest­hal­ten, wenn spä­ter im Buch fol­gen­des Datum genannt: AKTUELLE STANDARDZEIT IST 3019–09–15–10–01. Dann haben diver­se Umwelteinflüsse die Rotation eben begüns­tigt.

Noch spä­ter kom­men aller­dings die ein­deu­ti­gen Beweise, dass es sich nicht um die Erde han­delt

Aber auf die­sem Planeten gibt es eine wei­te­re Unstimmigkeit. Wie kann es ein gro­ßes Licht geben, wenn der Himmel per­ma­nent von einer undurch­dring­li­chen Wolkenschicht bedeckt ist? Und wie kann das gro­ße Licht die Oberfläche der­art erwär­men:
“Als sie genug geschwom­men waren, leg­ten sie sich alle bäuch­lings auf die blan­ken Steine, die ange­nehm heiß waren vom gro­ßen Licht des Tages […]” (bei 6%)

Dieses Geheimnis wird erst spä­ter im Buch gelüf­tet:
“Unser Himmel, schreibt Pihr, ist eine sel­te­ne Anomalie. Er bewirkt, dass unse­re Welt vom Weltraum aus betrach­tet unbe­wohn­bar wirkt, ja, sogar gefähr­lich.” bei 76%
”»Ihr seht nie eure Sonne. Normalerweise sieht man die Sonne. Wenn kei­ne Wolken am Himmel sind, sieht man sie. Ihr nicht. Ihr seht nur die­sen hel­len Fleck. Und bei Nacht auch einen. Das ist euer Mond. Aber ihr habt gar kei­nen Namen dafür.«” (80%)

So recht erklä­ren kann man damit m.E. nicht, dass sich die Fauna den­noch sehr präch­tig auf dem Planeten ent­wi­ckelt. Denn an die­ser Stelle ist unlängst klar, dass es nicht auf der Erde spielt.

Nun, der Leser ist nun schon weit am Ende des Buchs und regis­triert nun, dass den geflü­gel­ten Menschen nicht nur neue Fähigkeiten ver­lie­hen wur­den und dass sie nicht nur in eine neue Gesellschaft gepackt wur­den, son­dern dass sie regel­recht auf dem Planeten ver­steckt und klein gehal­ten wur­den.

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Viele Fragen, die dem Leser wäh­rend der Geschichte kom­men, wer­den zum Ende hin auf­ge­löst. Das Ende selbst wird den ein oder ande­ren etwas zwie­ge­spal­ten zurück­las­sen. Mir fehlt das irgend­wie das gewis­se Etwas. Der Esprit der Geschichte geht in die­sem Ende irgend­wie unter. Es hät­te für mein Gefühl ruhig etwas ver­söhn­li­cher sein kön­nen.

Fazit

Was für eine Idee, den Menschen end­lich ihren Wunsch zu erfül­len, sich end­lich in die Lüfte erhe­ben zu kön­nen. Neben die­ser Idee spru­delt das Buch wei­ter mit inter­es­san­ten Eindrücken und Entwicklungen. Sie ver­ei­nen sich mit Sehnsüchten nach den Sternen, nach der Ferne, nach einem frei­en Leben ohne gesell­schaft­li­che Zwänge. Es lädt selbst zum Träumen ein und ist dabei wun­der­bar geschrie­ben. Leider geht die­ser Flair mit dem Ende ver­lo­ren und der Leser wird sehr abrupt auf den Boden der Tatsachen gewor­fen. Dieser Wurf in die „Realität“ hät­te nicht sein müs­sen. Dennoch ist die­ses Buch abso­lut emp­feh­lens­wert, trotz sei­ner Länge, vor der sich nie­mand „fürch­ten“ muss.

Was ist der Margor? (mas­si­ve Spoiler ent­hal­ten)

Ich habe schon in vie­len Rezensionen gele­sen, dass gar nicht auf­ge­klärt wird, was der Margor eigent­lich ist. Das stimmt nicht ganz.

Der Margor ist etwas Unbekanntes, das auch die Ahnen (also die Gründer der Gesellschaft) nicht ent­schlüs­seln konn­ten. Ein Etwas, das im Boden lebt und sich von Warmblütern ernährt, die sich auf der Oberfläche befin­den. Also nutz­ten die Ahnen ihr Wissen um die Gentechnik, um den Menschen Flügel wach­sen zu las­sen, damit die­se sich nicht dem Boden zu nähern brau­chen.

Die meis­ten beflü­gel­ten Menschen leben auf Bäumen. Nur weni­ge Gruppen leben in Margor frei­em Gebiet auf dem Boden (was für die meis­ten ande­ren sehr befremd­lich ist). Viele Tiere leben in die­ser Welt nicht. Und wenn sie es tun, dann holt sich der Margor hin und wie­der wel­che.

Hier fin­det sich dann auch eine grö­ße­re Logiklücke. Denn von den Tierherden holt er sich nur hin und wie­der wel­che. Wenn aber hun­dert Menschen gleich­zei­tig das Margor-Gebiet betre­ten, dann wer­den auch alle hun­dert geholt.

Der Leser darf sehr lan­ge rät­seln, um was es sich wohl han­deln könn­te.
Mich hat­te der Margor schon sehr früh (als er sich Ulkaris geschnappt hat) an die klei­nen Nanoroboter aus dem Buch „Herr aller Dinge“ erin­nert (das ich wit­zi­ger­wei­se par­al­lel als Hörbuch gehört habe).
Und tat­säch­lich fällt dann kurz vor Ende der Satz: „Der Margor war die nano­bio­lo­gi­sche Komponente eines sym­bio­ti­schen Systems …“ bei 98%.
Dass der Margor dann aus­ge­rot­tet wer­den konn­te, in dem sei­ne Hauptnahrungsquelle (die Hiibus und Ratzen) eben­falls aus­ge­rot­tet wur­de, basiert auch nicht unbe­dingt auf den Beobachtungen unse­rer Natur. Nun denn, so sei es halt in die­sem Roman.

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Nur so ein Gedanke

Ich kann nicht anders. Wenn ich Imperium und Weltraum höre, dann bin ich bei Star Wars, auch wenn es hier anstel­le eines Imperators einen Herrscher gibt.

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Cover eines menschen fluegel

Titel: Eines Menschen Flügel
Autor: Eschbach, Andreas
Genre: Science Fiction
Seitenzahl: 1264
Verlag: Bastei Lübbe

4.5÷5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Science Fiction Romane fin­den sich lesens­wer­te Werke, die ich auf die­sem Blog vor­ge­stellt habe.

Werbung: Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen (Link zum Buch). Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

14 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Da hat­test du ja sehr viel zu erzäh­len 😀 Aber es ist ja auch ein ganz schö­ner Wälzer mit so vie­len Eindrücken und Ideen – und ich fin­de das Eschbach das bemer­kens­wert erzählt hat!
    Dass er die Spannung gebremst hat, den Eindruck hat­te ich nicht, ein ein­zi­ges Kapitel unter den vie­len war dabei, bei dem ich die­ses Gefühl hat­te, das war aber so kurz, dass es mir in dem gro­ßen Ganzen nichts aus­ge­macht hat.

    Auf die Verbindung der Nanotechnologie bin ich nicht gekom­men, aber das natür­lich sein, wobei für mich der Magor natür­li­chen Ursprungs ist und eben etwas, das man nicht unbe­dingt erklä­ren muss (für mich)

    “Wenig vor­stell­bar ist der ange­bo­re­ne Richtungssinn – die Menschen kön­nen das Magnetfeld des Planeten erspü­ren. ” Das hal­te ich für defi­ni­tiv vor­stell­bar, denn gra­de von den alten Völkern bei uns auf der Erde hört man genau das, zumin­dest “weiß” ich es von den Aborigines, dass sie die­se Magnetfelder “spü­ren” kön­nen. Inwieweit kann ich dir jetzt nicht sagen, ich kann mir lei­der Details von sol­chen Sachen schlecht mer­ken. Aber die­ses Wissen ging für uns ver­lo­ren, je mehr wir uns von der natür­li­chen Lebensart ent­fernt haben.

    Mich freut jeden­falls sehr, dass dich die­se Geschichte auch so begeis­tern konn­te 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      ich habe öfters mal das Bedürfnis mehr zu schrei­ben, aller­dings ver­öf­fent­li­che ich das meist nicht 😉

      Ja, der Margor ist sicher­lich “natür­li­chen” Urspungs, da von einer nano­bio­lo­gi­schen Komponente die Rede ist. Und wie Du merkst, brau­che ich die ein oder ande­re Erklärung 😀

      Du meinst, wir (“die Menschen”) hat­ten mal einen ange­bo­re­nen Richtungssinn, der uns ähn­lich ver­lo­ren gegan­gen ist wie am Ende die Flügel der Menschen in dem Buch?

      Ich war auf jeden Fall bis zu dem Kapitel “vie­le Jahre spä­ter” von dem Buch begeis­tert. Und das sind ja immer­hin 90% 😉

      Viele Grüße
      Frank

      1. Ich den­ke zumin­dest, dass die­ses Spüren der Magnetfelder auch für Menschen mög­lich ist.
        Tiere haben ja auch einen Richtungssinn, wie­so soll­ten wir ihn nicht auch haben kön­nen?
        Manche haben einen guten Orientierungssinn (ich zum Beispiel :D) man­che gar nicht … es gibt sicher viel mehr Möglichkeiten mit der Natur zu agie­ren, die wir ver­lernt haben – eben weil wir nicht mehr mit der Natur leben und sie auch nicht mehr brau­chen.

        Wie gesagt hab ich das schon öfter über die Aborigines gele­sen, wo weiß ich nicht mehr.
        Hab jetzt nur mal kurz gegoo­gelt, falls du es lesen magst, ist auch kein lan­ger Text 😉
        https://science.orf.at/v2/stories/2970916/

        1. Das glaub ich Dir ja, dass es noch ver­bor­ge­ne Sinne in der Tierwelt gibt. Ich mein­te es jetzt eher im empa­ti­schen Sinne. Unseren Gleichgewichtssinn z.B. neh­men wir gar nicht bewusst wahr, son­dern erken­nen ihn erst, wenn er weg ist. Einen Richtungssinn müss­te man aber viel bewuss­ter wahr­neh­men. Und da klappt es irgend­wie mit mei­ner Empathie nicht 😉

          1. Hm, ich den­ke, wenn man den Richtungssinn “mit­er­lebt” beim auf­wach­sen fühlt er sich eben­so an wie der Gleichgewichtssinn. Ich weiß z. B. eigent­lich immer die Himmelsrichtungen, egal wo man mich hin­stellt ^^
            Ob das jetzt in frem­den Ländern eben­so wäre weiß ich nicht, oder weil ich viel­leicht sehr schnell auf den Sonnenstand reagie­re oder mir den im Kopf unbe­wusst spei­che­re weiß ich auch nicht. Aber das ist mir schon öfters auf­ge­fal­len.

            1. Das ist aber prak­tisch 😉 Ob Du das unab­hän­gig von der Sonne kannst, ist ein­fach her­aus­zu­fin­den: Probier es nachts …

  2. Hey Frank,

    Meine Rezension kommt am Samstag und ich habe dei­ne Rezension dazu ver­linkt. Ich fin­de es sehr inter­es­sant, was du in den auf­klapp­ba­ren Kästen zum Buch noch geschrie­ben hast. Ich hin­ter­fra­ge tat­säch­lich so etwas nicht, aber viel­leicht hat das unter­schwel­lig bei mir dafür gesorgt, das Buch fast schon als Fantasy wahr­zu­neh­men.
    Das mit den Rückblicken im letz­ten Drittel habe ich ähn­lich emp­fun­den wie du. Ich ver­ste­he zwar, dass das sei­ner gewähl­ten Erzählstruktur geschul­det ist, aber gelun­gen fan­de ich das dadurch den­noch nicht. Insgesamt konn­te mich das Buch dann aber doch sehr für sich ein­neh­men, denn was sich Eschbach hier aus­ge­dacht hat, ist schon der Wahnsinn.

    LG, Moni

    1. Hallo Moni,
      vie­len Dank schon mal für’s Verlinken. Es stimmt auf jeden Fall, dass die erdach­te Welt wirk­lich groß­ar­tig ist, wes­halb ich wegen des Endes ihm auch deut­lich ver­söhn­li­cher gegen­über ste­he als ich mit ande­ren Büchern bin. Die ers­ten 90% sind ein­fach nur unglaub­lich.
      Viele Grüße
      Frank

  3. Jetzt hab ich schon das zwei­te Mal Positives von die­ser unge­wöhn­li­chen Geschichte gehört, wahr­schein­lich soll­te ich sie mal lesen…
    Liebe Grüße, Tala

  4. Hey Frank, ein sehr schö­ne Zusammenfassung, ich kann mich dei­ner Meinung nur anschlie­ßen. Ich bin mit dem Ende lei­der auch leicht unzu­frie­den, wobei ich aber eine noch schlim­me­re Wendung erwar­tet hat­te.

    Aber einen SPOILER habe ich noch anzu­mer­ken, bezüg­lich des Imperiums.
    Es han­delt sich mei­nes Erachtens beim Namen Aleksanders dem 2. und dem all­ge­mei­nen IMPERIVM um eine direk­te Anspielung auf sei­ne ers­ten Werke „Haarteppichknüpfer“ (der spä­te­re Imperator ist Aleksander der 11.) und das lose Prequel „Quest“ (nach all den Jahren noch immer der bes­te Abenteuerroman, sofern einem Sci-Fi zusagt). Das Reich des Sternenkaisers beschrieb Eschbach damals als eine ein­zi­ge Kriegsmaschine, wel­che das gesam­te All unter­wer­fen soll­te. Ich mei­ne sogar, im „Haarteppichknüpfer“ fällt eben­falls die latei­ni­sche Bezeichnung (mein Exemplar ist lei­der ver­schol­len).

  5. Schöne Zusammenfassung. Heute fer­tig gewor­den mit dem Buch, gibt es wie fast alle Bücher von Eschbach auch bei Spotify als Audio book. Solide 900+ Kapitel aller­dings, 30 Stunden, und das ist schon die gekürz­te Version.

    Jemand hat­te Eschbachs ers­te Bücher (Die Haarteppichknüpfer) bereits erwähnt aber ich wür­de gern noch­mal inten­si­ver dar­auf ein­ge­hen. Eschbach hat über die letz­ten +20 Jahre sein “per­sön­li­ches” Universum immer wei­ter aus­ge­baut, mit klei­ne­ren und grö­ße­ren Büchern. Etliche sind natür­lich ein­fach nur in der heu­ti­gen Zeit auf der Erde ange­sie­delt aber vie­le sei­ne Fiktions-Bücher haben doch klei­ne Verweise.

    Das Buch hier strotzt hin­ge­gen nur so vor Verweisen. Was mir sehr zu den­ken gege­ben hat­te war der Schluss.

    Aber vor­ab eine kur­ze Auffrischung über die Teppichknüpfer. Das Buch endet mit einer sehr .. star­ken .. Wendung. Während das Buch selbst auf nur einer Welt spielt und um die (selt­sa­me) Tradition einen Teppich aus den Haaren der eige­nen Frau + Töchter zu weben, her­um auf­ge­baut ist, wird zum Ende hin ent­hüllt, dass die Welt seit lan­gem (fast 1.000 Jahre?) unter der Kontrolle des Imperiums steht. Das Imperium fiel in die Welt(en) ein, bot dem Herrscher eine Kapitulation an und die­ser belei­dig­te statt­des­sen den Imperator. Welcher aus Rachsucht schwor, die Bewohner zu unter­wer­fen und den gesam­ten Palast mit den Haaren der Bewohnern zu schmü­cken und den Herrscher solan­ge (künst­lich) am Leben zu erhal­ten und zuse­hen zu las­sen.

    Ist etwas selt­sam von mir erklärt, rufe es auch aktu­ell nur aus dem Gedächtnis wie­der. Jedenfalls scheint es sich um jeweils das­sel­be Imperium zu han­deln, ledig­lich mit einem deut­li­chen Zeitsprung zwi­schen den Büchern. Ausgehend von dem gemisch­ten tech­no­lo­gi­schem Stand im Teppich Buch und der raschen Entwicklung in E.M.F. wirkt es auf mich sogar so, als könn­te es sich hier um das “Prequel” han­deln. Ob dem tat­säch­lich so ist.. kann uns ver­mut­lich nur Eschbach selbst beant­wor­ten, ich fän­de es aber sehr inter­es­sant.

    1. Hallo L.S.,

      inter­es­san­te Theorie. Dazu müss­te ich mal durchs Netz sur­fen, um her­aus­zu­fin­den, ob Eschbach hier bewusst Bezüge her­ge­stellt hat. Alelrdings habe ich bis­her zu wenig von ihm gele­sen, um das selbst beur­tei­len zu kön­nen.

      Viele Grüße
      Frank

  6. Ich mag sehr gern die Bücher von Andreas Eschbach. Eines Menschen Flügel hat­te ich vor zwei Monaten als Hörbuch gehört und ich war von der Geschichte fas­zi­niert. Aber wie du schon sagst. durch die wie­der­keh­ren­de Erzählstruktur fühl­te ich mich öfter mal aus der Bahn gewor­fen. Aber an man­chen Stellen war die klei­ne “Erinnerung“ hilf­reich.

    Ich fand das Ende auch viel zu app­rupt . Ich hät­te wenigs­tens gern gewusst, wie es mit den Protagonisten am Ende wei­ter­geht. Denn über die steht nur eine Behauptung, von der man nicht mal weiß, ob sie wahr ist. Oder hab ich da was über­se­hen?

    Ich muss aller­dings auch sagen, dass so gern ich sei­ne Bücher lese, ich die uner­war­te­ten Wendungen immer span­nend fand, aber vom Schluss häu­fig ent­täuscht war. Schade, denn ich sehe in Eschbach einen groß­ar­ti­gen Schriftsteller.

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